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Neustadt-Weihnachtsgeschichte – Teil 4

Viel Vergnügen mit dem vierten und letzten Teil der Neustadt-Weihnachtsgeschichte in grober Anlehnung an Charles Dickens „A Christmas Carol

Der Geist der zukünftigen Weihnacht
Grelles, gleißendes Licht. Schruhtz hält die Hand vor die Augen, er ist geblendet, kann nichts sehen. Eine schrille Stimme verkündet: „Das Ende ist nah – ich bin der Geist der zukünftigen Weihnacht.“ Nach einer Weile hat sich Schruhtz an die Helligkeit gewöhnt, erkennt die Umrisse und brummelt mürrisch: „Wo geht es denn diesmal hin?“

Doch der Geist antwortet ihm nicht, umfasst seine Hüfte und reißt ihn mit. Sie fliegen über die Alaunstraße davon, weiter westwärts, vor ihnen taucht ein Friedhof auf. „Nein“, Schruhtz ruft, strampelt, doch der Geist hält ihn fest. „Psst“, deutet er so eindrucksvoll, dass Schruhtz verstummt und nur noch leise jammert. Sie stehen vor einem frisch ausgehobenen Grab.

Ein paar Menschen haben sich hier versammelt, Schneeflocken fallen vom Himmel, der Pfarrer spricht die letzten Worte. „Viel zu früh“, hört Schruhtz und „Lungenentzündung“ – er sieht den Grabstein. Elfriede Schmidt ist keine 65 Jahre alt geworden. „Erde zu Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube“, sagt der Pfarrer, die Urne wird beigesetzt und die wenigen Angehörigen ziehen am Grab vorbei. Doch Schruhtz muss stehen bleiben. „Sieh es Dir an!“, der Geist brüllt ihn an. Wie im Film sieht Schruhtz die letzten Tage der alten Schmidt. Er sieht, wie sie durch die Gassen irrt, immer wieder hustend. Er sieht Polizisten in ihrer Wohnung stehen. Alles verschwimmt. „Das ist das Opfer Deiner Gier. Denke daran!“ Der Geist reißt Schruhtz mit, der Friedhof verwirbelt unter ihren Füßen.

Das Ende
Schruhtz wacht auf. Nur ein Traum? Panisch springt er aus dem Bett. Er hört die Schmidt husten. Noch ist es nicht zu spät. Erleichtert stürzt er die Treppe hinunter. Die Schmidt öffnet, mit Angst in den Augen. Doch Schruhtz schenkt ihr ein liebenswürdiges Lächeln. „Die Miete? – Ach vergessen Sie es. Jetzt kommen Sie erstmal rauf ins Warme.“

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Später wird er der ollen Schmidt ein Likörchen spendieren und mit einem Arzt telefonieren. Noch später feiern sie gemeinsam das Weihnachtsfest und Schruhtz bleibt künftig von Albträumen aller Art verschont.

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5 Kommentare

  1. Das war aber en schnelles ende ;)
    nüscht desto trotz ne schöne geschichte.
    Danke un en schönes neues jahr ans team.

  2. Schön … sehr schön.
    Hoffentlich nicht nur ein Märchen.

    LG, Guten Rutsch und auf ein tolles Neues „Neustadt-Geflüster“-Jahr :-)

  3. tolle 4er Geschichte–genau so schön wie die „von früher“….wenn doch mal jeder „Böse“ auf der Welt einen Geist hätte —>aber was ist GUT oder BÖSE ?! die Grenzen verschwimmen,aber Kriegsherren welche ihre Untertanen in der Tod schicken sollten schon einen Hinweisgeist haben !!

    schönes neues allen hier lesenden !!

    grussi…… :lol:

  4. Frohen vierten Advent, nu schreib ich nochmal hier und dann ist Schluss mit dem Kommentieren :) Reimt sich och nicht. Vielen lieben Dank für die gute Geschichte, das ist ein treffender Blick auf die Neustadt. Bin bis vor zwei Jahren hier ambulante Pflege gefahren, und die Buden sind noch voll mit „Schmidts“, und es ist manchmal recht wenig Märchen bei der Angelegenheit. Wers ihnen schöner machen kann, dem bin ich sehr dankbar, egal wie. Wohne selbst seit einem viertel Jahrhundert in einer der letzten günstigen Buden hier und kreuze jedes Jahr die Finger, der Eigentümer möge auch weiterhin keinen Blick in den Mietspiegel werfen :) Wünsche mir, dass zumindest diese Inselchen der alten Neustadt noch ein Weilchen aus dem Wasser ragen! Habt alle ein schönes Weihnachtsfest und passt auf Euch auf

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