Es wird eng für die BRN. In diesem Jahr feiert die Republik Jubiläum – vor einem Vierteljahrhundert wurde sie ausgerufen. Doch die Bedingungen zum Feiern sind eng wie nie. Nach und nach wurden alle Freiplätze innerhalb des Festgebietes zu gebaut. Die letzte große Oase, der Lustgarten zwischen Böhmischer und Bautzner Straße, er muss Neubauten weichen. Doch die Organisatoren hatten eine Idee.
Noch vor den letztjährigen Feierlichkeiten hatte Mirko Sennewald vom Kultur Aktiv e.V. Pläne präsentiert, den Russensportplatz zur BRN mit Küssen zum Leben zu erwecken. Lustgarten und Aluna-Bühne wollten sich um die Bespielung des Platzes bemühen. Die Bedenken der Stadtverwaltung waren damals schon zu hören, nun liegen sie in einem zweiseitigen Schreiben schwarz auf weiß vor: Keine Chance. Und diese Absage soll der Verein als abschließende Antwort verstehen.
Die Begründung: Die Fläche ist noch nicht gewidmet und unterliegt nicht dem Gemeingebrauch. Heißt, der Platz ist noch nicht fürs Volk frei gegeben. Zwar hat die Rot-Grün-Rot-Orange Mehrheit eine beschleunigte Freigabe der Fläche kürzlich im Stadtrat beschlossen, das wurde bislang jedoch noch nicht umgesetzt (Neustadt-Geflüster vom 12. Dezember 2014).
Doch vom Grünflächenamt kommen noch weitere ablehnende Gründe. Sondernutzungen, besonders akustische werden generell kritisch gesehen und konsequent abgelehnt und eine Ausweitung des Festgeländes der BRN würde Begehrlichkeiten wecken. Außerdem weist das Grünflächenamt darauf hin, dass die BRN in jeglicher Hinsicht die Grenzen eine handhabbaren Stadtteilfestes erreicht habe, sowohl in der räumlichen Ausdehnung als auch in Bezug auf die angemeldeten Sondernutzungen. Ähnlich sieht es auch der Chef des Ordnungsamtes, Ralf Lübs, der sich seit Jahren gegen eine Ausweitung des Festgebietes ausspricht.
Die Lustgarten-Aktivisten wollen sich aber noch nicht geschlagen geben. Sennewald präsentierte seine Ideen gestern im Ortsbeirat und stieß dort auf viel Zustimmung. Den Räten war bewusst, wie eng es künftig auf dem Festgebiet wird. Vielleicht gelingt es mit politischen Druck die Stadtverwaltung zu überzeugen …
Kann ich nur lachen der Kollege von der FDP wieder … Einfach mal nen Anzug anziehen, Haare ab und so wie jeder vernünftige andere FDP Politiker mit ****Anmerkung: Teile des Kommentars wurden entfernt, da sie nicht der Hausordnung entsprechen. Unterstellung ****
versuchen!
Da die BRN in den letzten Jahren zu einem Kommerzspektal ohnegleichen verkommmen ist, dürfte die Reduzierung der Fläche höchstens einen finanziellen Verlust für einige bedeuten also: who cares?
Tja, Platz für Neues!
@Micha: Wenn es nur so wäre, würde ich mit Dir vollkommen übereinstimmen. Ich gebe jedoch zu bedenken, dass sich die Zahl der Besucher vermutlich nicht verringern wird, nur weil ein paar Freiflächen (Rockbühne hinter Katys, Lustgarten, Aluna) wegfallen. Wenn es also keine Ausweichfläche (wie z.B. auf dem Russensportplatz) gibt, wird es innerhalb des Festgeländes wesentlich enger. Schon 2013 musst die Polizei zeitweilig den Zugang stoppen, weil es zu voll war.
@Micha: der Lustgarten läuft seit Jahren bestenfalls auf +/- 0. Kultur macht nicht nur Spaß, sondern kostet auch Geld, insbesondere legen wir Wert auf die internationale Komponente und allein für die Reisekosten müssen unsere Gäste ganz paar Bierchen zur Refinanzierung schlürfen. Prost!
@Oli: was ein Friseurbesuch an der Sachlage ändern sollte, erschließt sich mir noch nicht ;-) Aber vielleicht hat Anton nen Tipp, welcher Friseur den coolsten Genscher-Schnitt hinkriegt :-) Den Nadelstreifenanzug im Lustgarten erspare ich uns jedoch!
Das ist eine prima Idee!
Gerade weil es etwas ab vom Schuss ist und der Neustadt Liebhaber sich doch eher ungern durch die Menge der Zugereisten Feierbiester schlängelt.
Man hofft, dass das klappt!
@Mirko: Mein Tip für Dich wäre Giljanas Barbierstube.
Wie wäre es mit einem kommerzfreien Lustgarten im Alaunpark statt BRN ;-) ?
Und gerne auch mal an einem anderen Wochenende.
@Jutta B. Es gibt keine Genehmigungen für Veranstaltungen auf dem Alaunplatz, einzige Ausnahme die Merkwürden-Bühne zur BRN. Aber eine kommerzfreie Freiluftparty gibt es jedes Jahr mit dem „umsonst & draußen“ an der Garnisonkirche.
Großartiges Foto! Gerhard „ich will da rein!“ Schröder meets Waldmensch Öff-Öff. ;)
Ich sags ja immer wieder, wird Zeit, daß das Rathaus verjüngt wird.
Solange dort größenteils Damen und Herren Ü55 sitzen, wird sich das kaum etwas ändern zum Thema Neustadt und deren Kultur ;)
Nieder mit den Eisernen Vorhängen! Vor allem in den Köpfen! :)
Ich kann Herrn Launer 10:50 nur zustimmen, auch die Westerweiterung gehört zum Alaunplatz. Die BRN reichte bisher immer nur bis zum Bischofsweg.
Fläti, was hat die Einhaltung von Vorschriften, Regelungen mit dem Alter zu tun?
Hat schon jemand mal mit Elbe-Chemie geredet??? Die bekanntlich älteste in der Neustadt ansässige Firma. Die ham nen Riesen Parkplatz, der ni voll ist und befindet sich im Kernbereich der Neustadt. Ich denke, dass wäre ne Option. Fragen kostet nix. Falls es ni schon geschehen ist.
Grüße
Einfach diese unsäglichen Bierwagen verbieten, dann ist wieder Platz gewonnen. Auf dem Hechtfest gehts doch auch (bis auf 3 Ausnahmen).
@rolle: Das Hechtfest hat einen Gesamtveranstalter, und diese Rolle würde sich für die BRN, glaube ich, niemand mehr zumuten.
@PdE: Soweit ich weiß, gab es Gespräche mit Dental-Kosmetik. Weiß aber nicht, wie die gelaufen sind. Die Stelle würde dem Ordnungsamt sicher auch nicht gefallen, da es außerhalb des jetzigen Festgebietes liegt.
… dann bleiben nur noch die Schulhöfe an der Rothenburger und der Görlitzer… riiiiiieeeeesen Vorteil es gibt Toiletten ;)
@ Anton: Die sollen sich mal nit den Gebietsgrenzen nicht zu fuchsig anstellen. Ich bin ja schon länger ein Verfechter einer Einbeziehung der Köbrü – gerade um im Viertel zu entdichten und einiges Nerviges dorthin abzudrängen. Zudem würde 3 Tage lang gezeigt, daß infolge Vollsperrung keine Verkehrsprobleme entstehen. :)
@ lieber Amts_mann: Ist denn Lichdis Vorstoß durch die kürzliche Absage des Freistaates nun ad acta gelegt? Er wollte doch Geldmittel für Parkpflege und Westerweiterung für den Ankauf des Reststücks umschichten – wenn ichs richtig verstanden habe. Ist die Kohle wieder da und kann die Westteil-Gestaltung nun kommen?
Ja, lieber Amtsmann, es gibt diese „Vorschriften und Regelungen“, ABER: Es gibt häufig Ermessensspielräume, die in der Tat im persönlichen Gutdünken einzelner Zuständiger liegen. Gerade hier geht es mE um vorrangig solche eher „weichen“ Regularien. Schließlich mutet man dem engbebauten WOHN-Viertel ja auch die 3 Tage Ausnahmezustand zu, die mit Nutzung „des Randes“ mitunter etwas oder sogar wesentlich konfliktärmer gestaltbar wären. Andernorts sind solche Anpassungen folglich auch kein Problem.
Das Nichtausschöpfen von rechtsfesten Ermessensspielräumen bzw das Ausschöpfen zu Ungunsten einzelner Gruppen hat nunmal in Dresdens Verwaltung (und Politik) Methode. Das ist altbekannt und führt(e) oft genug zu Überdruss in Teilen der Bürgerschaft. Dabei ist die Verwaltung mitunter in Schutz zu nehmen, da bei so manchem Wohlwollen der lange Arm der Partei ..ähm.. der Politik dazwischenfunkte. Hier liegt mE jedoch ein klarer Ermessensspielraum zur Ermöglichung vor. Man sollte doch nicht so tun, als wäre der Bischofsweg zur BRN eine Oase der Stille und Einkehr, die es so zu schützen gilt. Insofern hat das Ganze dann doch was mit Alter und Prägung von Amtsleuten zu tun. Manch einer behauptet sogar, Dresdens Amtsstuben scheuen prenzlige Abwägungen bzw Kritikpotentiale, weil hier noch ein „ostzonales Duckmäusertum“ weiterlebe. Letztere Betrachtung vermag ich mir allerdings nicht anzumaßen.
Mal ehrlich: die Zusammenpferchung der Menschenmassen und strikte Ablehnung einer Erweiterung des Festgebietes ist zentraler Teil der Strategie: die Gäste haben keinen Bock auf das Gedränge, Stände konnten verboten werden, die Bewohner verlieren die Nerven und einige Organisatoren auch (bspw. die Tali). Damit lässt sich die BRN mittelfristig kaputtmachen. Wenn die Veraltung endlich akzeptiert, dass die Menschen zum Vergnügen kommen, aber mehr Platz brauchen, weil es eben mehr Gäste sind als 1990, dann könnte das auch entspannter laufen. Für alle!
Ja nepumuk es gibt 1.Ermessen und es gibt 2. Grenzen der BRN.
Zu ersteren zählt sicher Merkwürden und zu zweiten die Köbrü und der Alaunplatz sind außerhalb.
Und die Westerweiterung wird kommen die Frage ist wann…
…wann kommt ein rechtskräftiger Haushalt damit man handeln kann
…wann wird die Mauer zur Kita wieder aufgebaut
…wie lang dauert die Vergabe der umgeschichteten Mittel
…wann wird der Park wegen des Wegezustandes teilweise Gesperrt weil das Geld da jetzt fehlt
…was wird nicht mehr gepflegt weil wir jetzt hier pflegen
Es wäre schön würde einfach mal keine BRN mehr stattfinden. Ist in meinen Augen nicht nachvollziehbar wie das für manche das Neustadt-Highlight des Jahres sein kann. Für mich der Grund Urlaub ausserhalb der Neustadt zu machen, wie ein Großteil meiner Nachbarn und Bekannten hier auch schon.
Hm. Soweit ich das sehe, gibt es bei der BRN ja einige unerfreuliche Randerscheinungen, wie die Neigung mancher, vor allem abendlicher Besucher, sich irgendwo zu erleichtern. Dass das die Bereitschaft, das Festareal zu erweitern, nicht eben befördert, finde ich jetzt erstmal nachvollziehbar. Die Lautstärke (manche nennen es Krach, für andere ist es Musik) ist ja teilweise auch nicht ohne. Vor allem letzteres spricht auch gegen die Nutzung des Schulhofs, da dann die Anwohner womöglich von beiden Seiten beschallt werden. Die Haltung von Alauner ist da auch ein Beispiel für die Stimmen, die das halt nicht alles toll finden – was ja auch legitim ist. Da kann man in der Summe der Argumente in der Abwägung dann schon dazu kommen, zu sagen, was bisher immer genehmigt war (oder in der Anfangszeit einfach gemacht wurde), bleibt als eine Art Gewohnheitsrecht bestehen, aber mehr gibts eben nicht.
@Alauner: genau!
@Ghettomaster: Wenn die Talstraße ein Straßenfest machen möchte, kann sie das jederzeit bei der Stadt beantragen, wenn ich die Idee der BRN ohne Veranstalter richtig verstanden haben.
@ Amts_mann: deinen rechtskräftigen Haushalt bekommst du bis vorauss. Ende Februar. Aber du konntest auch bisher einfach per Antrag bei Vorjohann das Geld bekommen. Die meisten Dinge scheinen selbst dir noch unklar zu sein – das ist mir wiederum ziemlich unklar. Könntest dich ja mal wieder ein bißchen für deinen Stadtteil einsetzen, anstatt Drohpotentiale (tlw. Parksperrung) aufzubauen. Man muss schon Wollen wollen.
Niemand hat die Absicht eine Mauer (zur Kita) zu errichten, solange auch der Lustgarten nix wird. Nimm lieber ein Stück Zaun von der Seite. Und am einzelnen ramponierten Parkweg stellt man ein Schildchen („Wegeschäden“) hin, gesperrt wird dort nichts.
Also lieber Amts_mann, was ist denn los? Doch nicht etwa ins Stadtrandexil verzogen und den Neustadtblick verloren? Na jetzt aber, weniger GEGEN, mehr FÜR die Neustadt…, lieber Amts_mann.
@Jutta: richtig, hat die Tali ja auch gemacht, dann eben nicht mehr zur BRN. Nur frag ich mich, ob wir wirklich übers Jahr viele kleine Feste brauchen. Wäre ja auch ne Lösung für den Lustgarten, bspw. an einem anderen Wochenende auf dem Lutherplatz oder sonstwo zu feiern…
Da die BRN schon lange nicht mehr bunt oder alternativ ist, sondern ein Fresswagen und Bierwagen sich an den nächste reiht, die sogenannte Musik versucht, sich gegenseitig zu übertönen, Hauseingänge etc, Kinderspielplätze als Pissecken mit Zerstörungspotential mißbraucht werden, usw., usw., stellt es keinen Verlust dar, wenn sie nicht mehr stattfindet.
@Pero: Das mag schon sein, nur ist die BRN eben kein von einem Einzelveranstalter organisiertes Fest, das einfach aufgehoben oder verboten werden kann.
Nach den letztjährigen Feierlichkeiten hatten einige Veranstalter die Idee, in diesem Jahr die BRN einfach ausfallen zu lassen. Aber was würde denn stattdessen passieren. Die Stadtverwaltung würde das Fest nicht absagen, denn dann würde ja alles ohne Genehmigung noch viel chaotischer verlaufen. Also genehmigt sie an die, die sich anmelden. Wenn die Kultur-Leute weg sind, gibt es dann nur noch Konservenmusik und Bier und Bratwürste.
@ nepumuk:
Das mit dem Haushalt kann man nach dem Einspruch der Ortschaften auch anders sehen.
Die Mauer kann natürlich auch ein Zaun sein, aber die Steine liegen ja schon da und ob der 30? Jahre alte Zaun noch normgerecht für eine Kita ist und den Umbau übersteht, wissen die/der Gott/Götter.
Das mit der Sperrung ist letztlich eine Versicherungsfrage und liegt nicht im Ermessen.
Es gibt keine Schilder die die Stadt von der Verkehrssicherungspflicht entbinden.
@ Amts_mann:
Doch diese Schilder gibts, z.B.“Betreten auf eigene Gefahr“, „Straßenschäden“ und „Kein Winterdienst“.
@Amrs_mann: wie wärs mit einem Mauer-Subbotnik – im Gegenzug bekommt der Lustgarten freies Geleit? :)
Warum überhaupt das Seitenthema: Zaun/Mauer ist Belang der Kita (EB Kita-stätten), hat nichts mit unserem Park zu tun und ist dort zu planen und finanzieren. Die bekommen das Geld doch hinten rein geschoben. Und wenn die Steine schon rumliegen, dann müssen sie ihren Kleinen den künftig hoffentlich schönen Blick in den Park eben verbauen (soll vielmehr Schutz vor bösen Blicken der vielen Kinderschänder bieten, hör ich immer wieder). Der von mir erwähnte seitliche Zaun ist ziemlich niegelnagelneu und ist spitzenmäßig normgerecht, um selbst Herrn Sennewald zu beeindrucken (abzuwehren) – siehe Bild oben.
Die Ortschaften haben allein gegen die Kürzung der freiverfügbaren Mittel geklagt, nicht gegen „den Haushalt“. Dies war nie Grund der Haushaltssperre, selbst wenn könnte man diesen Punkt exkludieren und später nachverhandeln. Der Haushalt ist bald „in Kraft“, allerdings können auch jetzt schon alle Ausgabewünsche per Antrag … usw usf. Ist auch Nebenthema, die Stadt steht doch wegen der langen Haushaltssperre nicht still.
Nebenthema 3: In der Stadt stehen so einige Schilder „Straßenschäden“ bzw „Gehwegschäden“. Das entbindet zwar nicht die VS-Pflicht, jedoch ist dann solange der Versicherungsschutz gegeben, wie es zur Behebung eben dauert. Das bundesweite Thema zunehmend maroder Infrastruktur (v.a. im Westen) widerspricht deiner Aussage, lieber Amts_mann. Die alle müssten ja weite Teile ihrer Verkehrswege sperren, wenn sie so agieren würden wie du.
Hier gehts aber um das bürgerschaftliche Allgemeininteresse, einen Standort für den Lustgarten zu finden. Der BRN-Lustgarten ist der größte nichtkommerzielle Event der BRN und damit unverzichtbarer Bestandteil in Art und eigentlicher Zielstellung des Stadtteilfestes. Er ist damit von besonderem öffentlichen Interesse, lieber Amts_mann, und nicht mal eben bürokratisch zu guillotonieren. Ich ahne daß du nicht direkt zuständig bist in dieser Sache (vielleicht doch?), aber gerade deswegen muss doch gerade unser lieber Amts_mann von der SE einen Kampfesgeist in sich wecken, um bei den „alten und altgeprägten“ Entscheidern Argumente vorzubringen und quasi „Druck“ zu machen. Darum gehts, nicht um Haushalt, Schilder, Zäune usw., und ich vermisse leider dein Engagement, lieber Amts_mann. Die Hoffnung stirbt zule… hust… also voran nun, lieber Amts_mann. Es ist hier doch ganz einfach. :)
@nepumuk.
Der Zaun/Mauer ist die Grenze zwischen Kita und zukünftigen Parkteil, ohne Abgrenzung keine Eröffnung.
ob man einen Haushalt teilweise freigeben kann ?
Es gibt keine Haushaltssperre (da kein Haushalt) sondern vorläufige Haushaltsführung.
Das die BRN am Bischofsweg endet ist nicht meine Entscheidung und wenn der Alaunplatz (incl. Westerweiterung) nicht Veranstaltungsfläche ist kann da auch keine Veranstaltung stattfinden.
Zunächst erstmal Dank an alle für die rege Diskussion. Paar Fakten möchte ich noch klarstellen:
1. Alle Alternativen im Festgebiet haben wir abgeklappert, dank Luftbild und dank unseres engagierten Ortsamtsleiters, darunter auch die „Putzifaktur“, leider geht da gar nichts :-(
2. Unser Antrag bezog sich auf eine SONDER-Veranstaltung auf der Fläche des Russensportplatzes, NICHT ABER: um eine Ausweitung des Festgebietes, das ist ein großer Unterschied! Die BRN endet damit nach wie vor am Bischofsweg. Auf dem Russensportplatz findet eine andere Veranstaltung statt.
3. Unsere Veranstaltung ist abgezäunt, wird separat bewacht und von uns bewirtschaftet, vertraglich geht u.a. die Verkehrssicherungspflicht auf uns über. Das ist nix Geheimnisvolles, sondern seit jeher im Lustgarten auf den privaten Flächen so gewesen.
Also: Ausweitung und Versicherungsfragen sind keine Argumente, uns die Nutzung nicht zu gestatten.
4. Einen Lustgarten zu einem anderen Zeitpunkt als zum BRN-Geburtstag ist für uns auch keine richtige Alternative, ich persönlich möchte den Neustädtern nicht noch ein zusätzliches turbulentes Wochenende zumuten. Auch gibt’s noch andere Argumente dagegen: kulturelle Verflachung der BRN usw.
Es wird einen Antrag im Stadtrat geben, damit wir vorankommen. Dort wird es auch um Sicherheitsfragen gehen. Unseren neuen Nachbarn möchte ich das Gespräch anbieten, um dort deren Vorbehalte zu besprechen und Lösungen zu entwickeln, sofern diese nicht schon vorliegen. Das hat in der Vergangenheit immer gut geklappt, man muss eben drüber reden.
Unsere brn 2014:
wir planen eine Kinderveranstaltung in unserem privaten Hinterhof, wollen weg vom Gedränge von tal und kami.
12.30 am freitag komme ich nach hause. Irgendwer hat unseren festen, großen, stabilen Zaun zwischen Hof und Lustgarten demontiert. Er steht jetzt auf deren Gelände, es hängt ein Schild mit „Notausgang“ und Pfeil in unsere Richtung. Niemand zu finden. Ups. Scheiße.
Ich rufe die die Leute vom Ordnungsamt an, die alle angemeldeten Wagen, Bühnen und Veranstaltungen prüfen und abnehmen an.
13.00 Ortsbegehung, nö, das hat keiner verlangt. Ortsamt weiß auch von nix. Hausmeister weiß von nix. Hausverwaltung weiß von nix. Polizei weiß… nix. Stadtverwaltung … (freitag um eins macht jeder seins).
Plötzlich steht ein Bauzaun da. Sehr sicher. Verbunden mit Kabelbindern.
13.30 Super. Doch jemand von deren Verein da, behauptet das Gegenteil. Keine Belege. Auch nicht in deren Büro die Straße runter…
Wer käme auf den Gedanken einen Rettungsweg über ein enges Privatgrundstück zu führen? Reichlich dubios?
Wir beraten uns. Vertagen die Entscheidung auf abends. Während der ersten Konzertpause im Dunklen zählen wir mehr als 20 „Toilettengäste“, die die Kabelbinderhürde überwinden. Wir entscheiden uns zu verzichten.
Nach Ende der brn wird unser Zaun wieder eingehängt, aber nicht repariert. Was macht man bitte mit blauen Schrauben?
Auf die Reinigung unserer attraktiven, kostenlosen Freiluft-Toilette wurde ebenfalls großzügig verzichtet. Hat der Hausmeister sicher gerne getan :/ , haben wir Anwohner sicher gerne mitfinanziert, und monatelang den Mief gehabt…
Für uns war es das letzte Jahr in dem wir versucht haben brn mitzugestalten.
brn war bunt, brn war pluralistisch, brn war vielfältig und respektvoll – vor allem für die, für die sie war, die Anwohner Stadtteilfest undso. War. Präteritum.
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, das Orchester spielt und der Kapitän geht als letzter von Bord?
kultur-aktiv ist sicher nicht der Eisberg, aber doch schon die Schlagseite. Wenn ich „unverzichtbar“ oder „Allgemeininteresse“ lesen muss, dann wünsche ich mir eine Zwangspause umso mehr. Zeit andere Bühnen und Organisationsformen aufblühen zu lassen und nach einem Sabbatjahr vielleicht mit alten Werten und neuen Ideen weiterzumachen. Alles soll so bleiben wie es ist, alles soll sich ändern? Lieber einen (Groß)Veranstalter weniger, und dafür den Geist der brn stärken, bevor er völlig zerfällt.
Wenn da jemand schreibt, das der Lustgarten unverzichtbar ist,
gehts doch nur um die Durchsetzung von Eigeninteressen.
Das ganze Spektakel BRN ist in die Jahre gekommen und leider nur noch überflüssig!
@Maya: das Problem haben wir dann auch erkannt und schnell reagiert: es gab eine helle Beleuchtung des Notausgangs und zusätzliche Security, um zu verhindern, dass Wildpinkler in Euren Garten laufen. Dennoch waren Leute bei Euch, die kamen aber vermutlich von außen.
Es handelte sich übrigens um einen Notausgang, keinen Rettungsweg! Das schreibt die Sächsischer Veranstaltungsstättenverordnung vor. Die Durchfahrt am Parkhaus war 2…3m zu schmal, um ohne weiteren Notausgang auszukommen, die Durchgänge Böhmische & Stilbruch haben wir aus Sicherheitsgründen nicht als Notausgänge deklariert.
Übrigens hätte ich mich sehr gefreut, wenn wir uns wegen des Kinderfestes hätten zusammenschmeißen können, ich hab lange gesucht, was wir für Kinder anbieten. Miteinander geht vieles leichter, gerade zur BRN :-)
@ Mirko Sennewald
Was ist das denn: nachträgliche Rechtfertigung und Anbiederei?
Und dieses Jahr wird wieder alles als Freilufttoillette genutzt . . .
Wir verzichten!
Mirko,
deine Begründung mit dem Notausgang ist nett, aber nur teillogisch. Unser Hof hat zwar 2 Ausgänge, der Eckausgang an den Mülltonnen höchstens 1,5m breit. Der andere, befahrbare, grade breit genug für ein Rettungsauto. Beschilderung war auch nicht(§6(1)), bis zur Straße nötig. Und zusätzlich wären da noch die Hindernisse „halbhoher Zaun“ und „Wäschegerüste“ in unserem Hof. Ein sicheres Verlassen vieler ortsfremder Menschen in kurzer Zeit wäre nicht gegeben. Ich wäre sehr interessiert daran, welche offizielle Stelle das so wollte.
Zumal alle potentiell Verantwortlichen behauptet haben, das euch eine solche Auflage nicht gemacht worden ist, wir hatten das Ordnungsamt, wie gesagt, freitagmittag extra nochmal vor Ort.
Ich kann die Rechtsgrundlage SächsVStättVO schon nachvollziehen, nach Berechnungsformel in §7(4) heißt das auf deutsch: ihr hattet zu viele Gäste für vorhandene Notausgänge.
Aber mitnichten was das nun zu unserem Problem machte und warum nun genau unser Grundstück vereinnahmt wurde, denn die Grenzen anderer Grundstücke wurden ja respektiert. Wer hat das angewiesen? Wer? Warum? Weshalb wurde uns das nicht, nicht vorher und nicht als wir nachgefragt haben kommuniziert?
Wenn wäre es wohl auch Minimalauflage/Anstand gewesen den Besitzer des Grundstückes vorher über die Entfernung seines Zaunes zu informieren? (Selbigen danach wieder in den vorherigen Zustand zu versetzen?)
Wir haben einen üblichen Satz an Toilettengästen von vorn, die 20 in der ersten Konzertpause, von denen ich gestern sprach, kamen definitiv von euch rüber, das setze sich auch fort. Einer der Nachbarn hat das dann zeitweilig pragmatisch gelöst. Security haben wir nur zeitweise gesehen. Dich habe ich freitagabend gesehen. Ich war der frustrierte Mensch mit Hängematte, du hast Werkzeug gesucht für die Entfernung der pragmatischen Lösung. (Erinnerung?)
Am Samstag? hast du persönlich Leute aus Hecke an der Steinwand hinter der Rinne rauskommandiert. Was glaubst du wo die Security da war? Und wo eure Gäste sonst oft hin sind? Bauzaun auf, Bauzaun zu.
Und nein, für uns wäre eine Veranstaltung anders/woanders nicht in Frage gekommen. Wenn ich nicht mehr mein eigener Zoodirektor, Elefant und Affe auf tal und kami sein möchte, dann veranstalte ich privat – mein eigenes Ding. Mit Freunden, mit Mundpropaganda, und nicht da wo sich die Massen lang walzen.
In einem Evakuierungsbereich für eure Massenveranstaltung, fühlte es sich sehr mulmig an eine Veranstaltung für kleine Kinder abzuhalten. Und wie gesagt Bauzaun auf, Bauzaun zu. So zuges++++++ und gep+++++ war unser Hof echt noch nie. Eure Gäste. Hängematte auf Wäscheplatz und so.
Die brn lebt sicher vom Miteinander, aber genauso auch vom Nebeneinander, für das jeder nunmal ein bisschen eigenen Raum braucht(merkste grad selber, ne?). Unsere kleine private Hofbrut sollte genau das sein. Klein, neustadt-privat und in unserem Hinterhof. Enter the Elephant.
Respekt vor Anderen, die 5m weiter schon was organisiert haben ist euch leider ziemlich abgegangen. Vor Ort, genauso in eurem Büro.
Ich würde wie gesagt, gern die konkrete Auflage sehen, die genau unseren Hof fordert. Lad sie doch bitte irgendwo öffentlich zugänglich hoch. Und auch sonst darfst du gerne antworten.
@Joma: eigentlich weder Rechtfertigung noch Anbiederung. Es war der Versuch zu erklären, wie wir das erkannte Problem zu lösen versuchten.
Außerdem finde ich es bissel schade, wenn gerade das Miteinandergestalten mit den Nachbarn (bspw. beim Kinderfest) erst nachher ans Tageslicht kommt. Denn solche Aktionen prägen ja auch massiv das Gesicht einer BRN, wie ich sie mir vorstelle. Wir sind ein Verein und machen das aus Spaß nebenbei, da sind kultur-aktive Nachbarn doch eine willkommene Ergänzung… Naja, ist nun nicht zu ändern und keiner ist schuld.
Was die Freilufttoilette angeht, so habe ich Deinen Kommentar nicht exakt verstanden. Was genau meinst Du mit „alles“?
ich würde mal mitteilen, das ich immernoch warte.
@maya und mirko: Soll ich euch mal telefonisch verknüpfen?
@maya: hatte Deinen zweiten Kommentar leider gar nicht entdeckt. Aber jetzt. Ja wäre gut, wenn wir das telefonisch besprechen, bevor ich hier Romane schreiben muss. Nur soviel: es gab keine zusätzlichen Auflagen, die SächsVStättVO gilt, ohne dass irgendein Amt das nochmal schriftlich machen muss. Wir wollten auf Nummer sicher gehen, dass es kein zweites Duisburg gibt, deshalb lieber mehr Fluchtwege als zu wenig. Also Anton: Telefonnummer kann gern weitergegeben werden.
OT. wie unser Aktivist Adolf Henecke sieht der Mann auf dem Titelbild („Aktivist. Mirko Sennewald“) aber nicht aus.
Mir wäre weiterhin hier lieber, dann muss ich nicht den Berichterstatter für die Anderen spielen, außer Herrn Launer würde das sonderlich stören?
@Mirko: wie gesagt, das „Brauchen von Notausgängen“ laut SächsVStättVO war schon verständlich.
Ich wäre immer noch an den Details aus meinem vorletzten Post interessiert, der darf gerne als Frage-Liste verstanden werden.
Also los. Ich habe Deinen Beitrag nochmal studiert und versuche das mal zu kommentieren:
1. Wie schon gesagt, es gab keine Auflagen irgendwelcher Ämter über die SächsVStättVO hinaus. Die Prüfung der Einhaltung der VO obliegt den Ämtern, das ist aber kein MUSS, sondern KANN, bspw. besuchen die Ämter stationäre Klubs ja auch nicht ständig. Der Veranstalter haftet für die Einhaltung, mit oder ohne Kontrolle der Ämter.
2. Gästezahl vs. Fluchtwege: die maximale Anzahl der Gäste wird vorher festgelegt und mit der Security besprochen. Bei einer drohenden Überfüllung werden die Eingänge geschlossen, was in der Vergangenheit immer mal der Fall war. Für die Fluchtwege rechnen nochmal die Hälfte drauf (zur Sicherheit). Laut VO würde für unsere geplante Gästezahl der Durchgang am Parkhaus reichen, uns reicht das aber nicht.
Außerdem sind Notsituationen nicht kalkulierbar. Wir haben bspw. eine Panik auf der Böhmischen (angesichts der dortigen Drängelei) mit auf dem Schirm, wobei binnen weniger Minuten hunderte zusätzliche Gäste aufs Gelände drängen könnten. Eine Schließung der Durchgänge an der Böhmischen ist zwar möglich, wohl aber in einem solchen Falle unverantwortlich. Ebenso zeigte die Schließung der Eingänge zur BRN 2013 seitens der Polizei, dass Menschen trotzdem auf unerklärlichen Wegen durch Höfe, über Mauern oder sonstwie Zugänge suchen.
Kurzum: wir haben die Berechnung der Fluchtwege mit reichlich zusätzlicher Sicherheit angestellt, deshalb der zusätzliche Fluchtweg.
3. Wildpinkler: Du hast es ja selbst erlebt mit welcher Dummheit und Dreistigkeit manche dort unterwegs waren, die Pissrinne war frei und trotzdem stellen sich manche genau daneben an die Mauer zur Kinderküche. Das fand ich widerlich, zumal die Küche auch Essen für die KiTa meines Nachwuchses liefert. Deshalb hab ich, wenn ich Zeit hatte, dort immer mal Leute zusammengestaucht.
Für Männer gab es hinreichend Möglichkeiten einer legalen Entleerung, bei den Damen gab es in Spitzenzeiten Engpässe, (vgl. Neustadtgeflüster vom Juni) das ist richtig. Wie gesagt, am Fluchtweg hatten wir extra Scheinwerfer aufgestellt, um durch das Licht die Leute vom Zaunpinkeln anzuhalten, plus die Security. Dass letztere allerdings auch immer mal andernorts eingreifen musste, hat dazu geführt, dass nicht immer jemand dort stand, wobei ich aber angewiesen hatte, dass dann sofort jemand von uns dort postiert wird. Also das von Dir geschilderte ständige „Zaun auf – Zaun zu“, kann ich so nicht nachvollziehen. Zumal wir dort auch aufpassen mussten, dass Leute von außen keine Glasflaschen auf die BRN schmuggeln.
Irgendwas vergessen?
Ich möchte doch mal darauf verweisen, daß das WC- und Pissproblem ein BRN-weites Leidwesen sind, was v.a. in den späteren Nachtstunden zunimmt. Dann sind alk-bedingt die Hemmschwellen soweit gesunken, daß dem nicht mehr Herr zu werden ist. Auch generell kann ein reibungsloser Ablauf bei über 100000 Besuchern auf engstem Raum nicht garantiert werden und es liegt meist nicht an angeblichen Versäumnissen der Veranstalter. Wie wir an unseren Ämtern sehen können, besteht aber kein Korrekturwille (zB Entzerrung des Ganzen).
Erinnert sei an zahlreiche Hausdurchgänge, die am nä. Morgen „unter Wasser“ stehen. Erstaunlich, daß hier noch keine Relativierung der obigen Einzelempörung stattfand. Die ganze Neustadt scheint es für die 2 Hardcoreabende als doch händelbaren Kollateralschaden zu tolerieren. Insofern haftet obigem Wutbeitrag der Eindruck subjektiver und allzu nimbyhafter Egozentrik an – gepaart mit einer Einstellung, der Lustgarten sei nunmehr unwert und verzichtbar. Dem ist scharf zu widersprechen.
Es zeigt vielmehr eine Besitzstandsmentalität, welche Einzelinteressen fixiert und von niedriger Toleranzfähigkeit zeugt. Solche Umgangsart ist eine der sichtbaren Triebkräfte des Gentrifizierungstrends in der Neustadt der letzten Jahre. Das ist in Teilen verständlich, brachte doch u.a. der Kinderreichtum das Bedürfnis nach Ruhe, Ordnung und Sorglosigkeit bei Vielen mit sich – also etwas durchaus auch Positives. Dennoch sollte aber allen Anwohnern ebenso klar sein, daß es auch in ihrer Verantwortung liegt, daß die Neustadt wie auch die BRN nicht zur Austauschware verkommt, sondern wenigstens einige ihrer Besonderheiten erhält, die viele bekanntlich schätzen. Insofern muss der Lustgarten weitermachen – und sei es doch erst im nächsten Jahr auf dann doch gefundener neuer Fläche. Ich jedenfalls räume unseren Wohnblock nach der BRN klaglos wieder auf und finde die ellenlange Ausbreitung des obigen Klageliedes etwas deplatziert.