Seit vergangenem Sonnabend ist die Fußgängerbrücke über die Albertstraße gesperrt. Heute meldete sich das Presseamt und erklärte warum. Die Brücke war vom Straßen- und Tiefbauamt überprüft worden. Dabei stellten sich die baulichen Schäden als so gravierend heraus, dass eine „Freigabe für den weiteren Betrieb nicht erteilt werden“ konnte.
Nach Angaben des Amtes löst sich die Betonstruktur der Massivbauteile auf, etliche Betonstufen sind bereits zerfallen, die Gussasphalteinlagen in den wannenartig konstruierten Stahltreppenstufen sind aufgewölbt, hochgefroren und mehrfach gebrochen. Sämtliche Treppenanlagen sind nicht mehr sicher begehbar. Wie der Sender Radio Dresden heute meldete, bestehe laut Stadtprecher Kai Schulz für Autofahrer jedoch keine Gefahr.
Fußgänger wurden auf der Brücke in letzter Zeit ohnehin seltener gesehen. Trotz des erhöhten Risikos queren diese die Straße lieber ebenerdig. Die nächsten sicheren Querungsstellen sind erst am Albert- bzw. am Carolaplatz. Eine Sanierung der Brücke ist nicht geplant, einerseits fehlen dafür die Mittel, andererseits hat die 35 Jahre alte Brücke laut dem Planungsleitbild Innenstadt ohnehin keine Zukunft. An dieser Stelle soll künftig eine ebenerdige Querung eingerichtet werden, einen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung des Vorhabens gibt es derzeit nicht.
Wie der Sender Radio Dresden heute meldete, bestehe durch die rückwärtsgewandte Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte für Autofahrer jedoch keine Gefahr. Vor allem KFZ mit Allradantrieb und Panzerverglasung werden in Dresden auch in den nächsten 40 Jahren noch gefahrlos überall langfahren können.
– Ach, na dann …
Ich mochte diese Brücke nie, habe mich immer unwohlgefühlt, wenn ich da doch mal drüber bin. Wird Zeit, dass sie wegkommt.
Schade! Ich fand es immer banig aufregend, über dem wogenden Verkehr hinwegzuspazieren!! :-) Erhaben zu stolzieren, die Menschen in ihren vierrädrigen Motorkutschen zu erleben und hoheitsvoll von oben zu winken – einfach erhebend!!
Die CDU hat dieses großartige Stück DDR-Architektur aus ideologischen Gründen mit voller Absicht vergammeln lassen. Traurig. Nach dem Tunnel muß nun die Brücke dran glauben. Wo sollen unsere Skater denn noch ihrem Beruf nachgehen?
@Kerstin: auf der Brücke war für mich auch ok, aber die Stufen hoch und wieder runter… die sind doch schon seit Jahren in bedenkenswertem Zustand.
@Lenbach: Solche Dinger gab es eins zu eins auch im Westen. Persönlich finde ich sie absolut hässlich.
„Großartige Stück DDR-Architektur“
Ach ja, wirklich schade….
Hund und Zwiebel. Fickende Hölle, das gibts doch nicht.
Also für alle hier (und da) die ‚ihre‘ Schönheit nicht erkennen (können), egal. Aber jetzt ist meine Lieblingsbrücke gesperrt.
BÄH BÄH BÄH.
Lenbach: da hast Du wohl den Ironie-Tag vergessen…
Ich habe die Brücke öfter mal benutzt und finde die Sperrung lästig. Nachvollziehbar ist es, der Zustand ist in der Tat schlecht. Da wäre jetzt mindestens eine provisorische Ampel oder so was sinnvoll. Viele Leute wollen nicht bis zum Carola- oder Albertplatz laufen. Und hier einfach so rüberzulaufen ist nicht ganz ungefährlich.
„Fußgänger wurden auf der Brücke in letzter Zeit ohnehin seltener gesehen.“
Ich kriege gerade Blutdruck! Vielleicht sollten die Herren mal früh zw. 7 und 9 oder nachmittags zw. 15 und 17 dort nachschauen. Da wird die Brücke von den Kindern der Kita „Goldener Reiter“, „Weltentdecker“ und noch einigen anderen überquert. Nun müssen wir mit den Kindern also über die viel befahrene Albertstraße. Vielen Dank, Stadt Dresden!
ich habe gar keine Kinder…
@Christoph
Ich verstehe, dass es für Sie jetzt unbequemer ist. Es gibt unweit der Brücke Ampeln, an denen man die Straße queren kann, das funktioniert auch mit Kindergartenkindern gut. Und dass der Weg weiter ist, ist ein schwaches Argument.
Wenn die Stadt die Brücke nicht gesperrt und eines der KiTa-Kinder sich bei den maroden Stufen das Genick gebrochen hätte, wäre das Geschrei deutlich größer.
@Martin Luther
Natürlich will ich nicht, dass die Kinder über die marode Brücke müssen. Mir schwebte viel mehr vor, dass die Brücke instand gesetzt wird, oder eben *kurzfristig* ein Übergang geschaffen wird. Danach scheint es aber nicht auszusehen, denn „Fußgänger wurden auf der Brücke in letzter Zeit ohnehin seltener gesehen“. Diese Aussage war überhaupt der ganze Grund meines Kommentars.
Und Ihre Bemerkung bzgl. der Entfernung sagt mir, dass sie offenbar keine Kinder haben und nicht wissen, wie weit 500m mit zwei Kindern am frühen Morgen sein können. Insbesondere wenn es einen Kindergartenbus zu erreichen gilt, der nicht wartet, bis alle da sind…
zwei Kinder hab ich schon gar nicht!! ich fordere hiermit dieses dreiste Plagiat eines Neustadtbewohners auf nicht noch weiter Geschichten über Kinder, vermeintliche Entfernungen, Busse etc zu erfinden
@Christoph: Ich weiß sehr wohl, dass 500 m mit Kindern sehr weit sein können. Dann muss man eben 5 min früher los. Auch daran gewöhnen sich Kinder. Meine hatten jedenfalls keine Probleme, sich an veränderte Zeiten und Abläufe zu gewöhnen.
Soweit ich die Informationen richtig gelesen und verstanden habe, soll als Ersatz für die Brücke dann eine ebenerdige Querung eingerichtet werden. Nur eben nicht jetzt während der Übergangszeit, bis klar ist, wann die Brücke abgerissen wird.
Ein einfaches Schild „Benutzung auf eigene Gefahr“ oder Eltern haften für ihre Kinder“ hätte es sicherlich auch getan.
Martin Luthers Thesen in der Kommentarspalte bei Neustadt Geflüster… Wow! Hier erreicht man heutzutage sicherlich ein größeres Publikum als am Kirchentor.
Aber ich finde es etwas vermessen, wegen eigenem „Unwohlfühlens“ den Abriss einer Brücke zu fordern.
Reformation schön und gut aber gleich alles einreißen? Ich weiß nicht.
@Herr Luther: Ich fordere Sie hiermit auf zu widerrufen!
@ Martin Luther:
„An dieser Stelle soll künftig eine ebenerdige Querung eingerichtet werden, einen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung des Vorhabens gibt es derzeit nicht.“
Irgendwann kommt mal eine ebenerdige Querung – oder auch nicht… Wahrscheinlich nach der Sanierung der Königsbrücker Straße….
@paligro: Hier stehe ich und kann nicht anders (hab‘ ich damals zwar nicht gesagt, aber egal)und widerrufe nicht.
Ich habe den Abriss nicht gefordert. Ich schrieb oben zwar, dass es Zeit werde, die Brücke würde abgerissen. Das bezog sich aber nicht auf ein Wunschdenken meinerseits, sondern darauf, dass der Abriss – wenn ich richtig gelesen habe – bereits beschlossen ist. Die Frage war nur, wann das geschieht.
„Ein einfaches Schild “Benutzung auf eigene Gefahr” oder Eltern haften für ihre Kinder” hätte es sicherlich auch getan.“
Da müsste man jetzt in den Vorschriften bzgl. Verkehrssicherungspflicht usw nachsehen. Ob ein solches Schild rechtlich ausreichen würde oder ob es sich ähnlich verhält wie bei den Treppen der WSB, weiß ich nicht.
@Martin Luther
Entschuldigung, ich wollte ihnen wirklich nicht Ihre Kinder absprechen. Zumal das auch noch richtige Laufwunder zu sein scheinen. Mit meinem Kind komme ich früh nicht auf 6 km/h. Vielleicht habe ich aber auch nur ein sehr uneinsichtiges Kind…
Aber ich scheine ja nicht der einzige zu sein, der sich eine baldige und praktikable Lösung für die Querung der Albertstraße auf halber Höhe wünscht.
@Christoph: woraus schließen Sie, dass ich irgendwas zur Geschwindigkeit meiner Kinder schrieb? Aus dem Satz: „Dann muss man eben 5 min früher los“? Das ist umgangssprachlich und meint: wenn der Weg weiter ist, muss man eben mehr Zeit einplanen, wobei das Mehr an Zeit nicht auf 5 min festgelegt ist. So, jetzt sollten Sie es auch verstanden haben.
Im Übrigen bin ich auch dafür, sofort eine ebenerdige Querung an der Stelle zu bauen, an der jetzt die Brücke steht. Das ändert aber nichts daran, dass die Stadt bereits mitgeteilt hat, dass das gegenwärtig nicht finanzierbar ist. Die Stufen sind zu marode,um die Brücke offen zu lassen.
Die logische Konsequenz: Brücke dicht, Umweg nötig. Daran ändert sich auch nichts, wenn wie Rumpelstilzchen ums Feuer hüpfe.
Bitte keine weitere Ampel, sondern Brücke renovieren/neu bauen.