Die CDU hatte geladen, zur Diskussionsveranstaltung in den Keller der Prager Bierstuben auf der Königstraße. Der spektakuläre Titel: „Uns stinkt’s!“ Zu Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit sollte diskutiert werden. Die Referentenliste klang spannend. Der Ordnungsbürgermeister, der Neustädter Polizeichef und der Ortsamtsleiter.
Gekommen waren etwa 20 Leute, fast die Hälfte davon bekennende CDU-Mitglieder. In seiner etwas ermüdenden Einführung wies der Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel darauf hin, dass für einen Großteil der Ordnungs- und Sicherheitsprobleme eine bestimmte Altersgruppe zuständig sei. Und die geburtenschwachen Jahrgänge seien nun vorbei. Außerdem hat er erkannt, dass die Freiflächenreduzierung in der Neustadt zum Druck auf andere Flächen führt, was man nicht zuletzt am Trendsport „Straßenbahnstreicheln“ erkennen könne.
Nun konnte André Barth seine Präsentation starten. Das Lieblingsthema des Ortsamtsleiters: „Szeneviertel ja, Dreckecken nein.“ Seit das Projekt im Herbst 2010 zum ersten Mal im Ortbeirat vorgestellt wurde, hat sich eine Menge getan und Barth kann das fast auswendig herbeten. Mülltonnen auf dem Alaunplatz, bunte Papierkörbe, mehr Papierkörbe für die Louisenstraße, Falschpisser-Fliesen, Hundekot-Warnschilder, Reinigungsaktionen auf dem Alaunplatz, Nette Toilette, Pissoir, öffentliche Toilette auf der Louisenstraße. Zwei hübsche Infos gab es am Rande, die zusätzlichen Mülltonnen für den Alaunplatz sollen am 30. April aufgestellt werden, diesmal werden sie von Schülern gestaltet. Außerdem komme die öffentliche Toilette für den Park nun ganz bestimmt. „Das Geld ist im Haushalt eingeplant“, so Barth.
Nach einer knappen halben Stunde war er fertig und der dritte Referent, Polizeirat Thomas Wurche, der Leiter des Reviers Nord wies darauf hin, dass die Polizei nicht für Ordnungswidrigkeiten zuständig sei, seine Streifenpolizisten dennoch angehalten seien, auch darauf zu achten. Insgesamt, so Wurche, sei die Neustadt aber recht sicher, bis auf die Probleme mit Taschendieben in den Nachtstunden. Wer Zeuge eines solchen Vorfalles werde, solle die 110 wählen, dann sei die Polizei in der Regel zügig vor Ort.
Das Publikum lauschte interessiert, offenbar scheint im Hechtviertel das Hundekotproblem etwas größer zu sein. Aber mehr Beutelspender oder Hundetoiletten werde es so schnell nicht geben, erklärte Barth, das liege daran, dass diese sehr anfällig für Vandalismus seien.
> Insgesamt, so Wurche, sei die Neustadt aber recht sicher, bis auf die Probleme mit Taschendieben in den Nachtstunden.
Ja, was ist daraus eigentlich geworden? Eine Zeit lang gab es mehrere Meldungen die Woche, aber seit der Hockeyspieler niedergestochen wurde scheinbar gar nichts mehr. Sind die Täter weitergezogen? Sitzen sie alle im Knast? Oder wird das einfach nicht mehr veröffentlicht?
Die CDU sollte erst mal ihren bräunlich angefärbten
Sachsensumpf trockenlegen und den Dreck vor der
eigenen Haustür entsorgen, um wieder halbwegs
glaubwürdig zu erscheinen.
„Sachsensumpf ist ein Schlagwort für eine bislang nicht gänzlich aufgeklärte Affäre um die angebliche Verwicklung hochrangiger Persönlichkeiten aus Justiz, Politik und Wirtschaft in Kinderprostitution, Immobiliengeschäfte und die damit in Zusammenhang stehenden kriminellen Machenschaften in Sachsen […]“ Wikipedia
Genauer handelt es sich um vereitelte Ermittlungen durch geschredderte Akten bzw. fehlende Unterlagen unter dem damaligen sächsischen Justizminister und derzeitigem Bundesinnenminister Thomas de Maizière.
Wie es scheint, hat der Mann sich verdient gemacht und ist für höheres berufen…
Außerdem hat er [Barth] erkannt, dass die Freiflächenreduzierung in der Neustadt zum Druck auf andere Flächen führt, was man nicht zuletzt am Trendsport “Straßenbahnstreicheln” erkennen könne.
Er hat es erkannt, er hat es erkannt! Phantastisch! Wow! Halleluja! Preiset den Herrn!
Nee, das war Sittel. ;-)
Hallo Andreas,
bei mir laufen täglich die Polizeimeldungen ein. In der Tat war in den vergangenen Wochen in der Neustadt kein nächtlicher Raubüberfall dabei.
Und ja es trifft zu, dass die Polizei nicht alle Delikte meldet, aber Verbrechen in der Schwere eines Raubüberfalls würden auf jeden Fall gemeldet.
@ Anton: Das ist ja noch unglaublicher.
Also nochmal: „Außerdem hat er [Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel] erkannt, dass die Freiflächenreduzierung in der Neustadt zum Druck auf andere Flächen führt, was man nicht zuletzt am Trendsport “Straßenbahnstreicheln” erkennen könne.“ – Ein Wunder gar? Ist der Papst schon informiert?
Streicher, Posaunen, Lobgesänge, https://www.youtube.com/watch?v=-eEHLg_c8iE
Danke Herr Barth für Ihr Engagement in der Neustadt, insbesondere für „Szeneviertel ja, Dreckecken nein.“ Ich hoffe noch immer auf die öffentlichen Toiletten im Alaunpark. Soweit es mir in Erinnerung ist, waren die Mittel dafür schon letztes Jahr im Haushalt eingeplant, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
@Licht: Da kam wohl eine Haushaltsperre dazwischen. ;-)
Die Neustadt ist „recht sicher“? Naja, eigentlich schon – zumindest für Fußgänger. Aber was ist den mit der endlosen Serie von Kneipeneinbrüchen in letzter Zeit. Das fing doch erst so richtig an, seit die Polizeiwache weg ist!
Apropos: kommt die denn irgendwann wieder?
@abrazzo: Ich hab da jetzt keine Statistik zur Hand, würde aus meinem persönlichen Empfinden aber sagen, dass die Kneipeneinbrüche auch zu Zeiten der An-der-Loge-Wache recht häufig waren.
wo wurde das event angekündigt und warum findet das in so einer unscheinbaren örtlichkeit statt? wollte man hier wieder kritiker ausschließen?
Wenn Politiker reden, so klingt das, als hätten sie ein Phrasen-schwein gefrühstückt