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1000 neue Wohnungen

Derzeit trifft schon fast die Bezeichnung Wald auf das Gelände zu.
Derzeit trifft schon fast die Bezeichnung Wald auf das Gelände zu.
Eine Amsel schreit, ich trete auf einen morschen Ast, der knackt. Ein Eichhörnchen entschwindet. Dann wieder Stille. In der vergangenen Woche wurde im Ortsbeirat das Projekt „Albertstadt Ost“ vorgestellt. 1000 Wohnungen sollen hier im Norden der Stauffenbergallee entstehen. Grund genug, sich mal vor Ort umzuschauen.

Im Osten sitzt die Landesdirektion, etwa in Höhe des beginnenden Waldschlösschentunnels. Daneben hat sich eine Berufsschule und die Freie Alternativschule einquartiert. Und dann kommt eine kleine Ewigkeit gar nichts. Auf knapp acht Hektar bis zur Marien-Allee nur Brachfläche, die zur Straße hin hübsch durch ein Mäuerchen begrenzt wird. Durch ein offenes Tor an der Marienallee gelange ich auf die Brache. Da ein paar Sandhügel, dort ein Radlader, da ein paar Steine. Nach intensiver Nutzung sieht das nicht aus. Das Gelände gehört zu Teilen der Stadt, der Drewag und privaten Investoren. Früher war hier Militärgelände. Das Gebiet wurde erstmals um 1870 im Zuge des Aufbaus der Militärstadt Albertstadt bebaut.
Das Gelände wird zur Zeit für die Ablagerung von Baumaterialien genutzt.
Das Gelände wird zur Zeit für die Ablagerung von Baumaterialien genutzt.
Nach Osten sind in den vergangenen Jahren etliche Bäume wild gewachsen. Eine eingestürzte Mauer kündet von der ehemaligen Bebauung. Dahinter tobende Kinder der freien Alternativschule. Ich wende mich nordwärts. Über einen schmalen Pfad gelange ich zur ehemaligen Landesbibliothek. Hier sind jetzt Dresdens größte Kita, die Mellie-Beese-Grundschule und mit zwei Klassen die zweite Dresdner Waldorfschule eingezogen. Von hier oben habe ich einen guten Blick über das Gelände und sehe: Wald. Dann an der Marienallee in der Nummer 10, ein saniertes Kasernengebäude. Hier soll es ab Herbst möblierte Appartements geben.
Das Haus an der Marienallee wird schon saniert. Ab Herbst sollen hier möblierte Apartements vermietet werden.
Das Haus an der Marienallee wird schon saniert. Ab Herbst sollen hier möblierte Appartements vermietet werden.

Kaltlufschneise und Schulbeteiligung

So soll es aussehen. Visualisierung: Lorenzen Architekten GmbH
So soll es aussehen. Visualisierung: Lorenzen Architekten GmbH
Der Gewinner des Werkstattverfahrens, der Architekt Carsten Lorenzen, aus Berlin stellte die Pläne im Ortsbeirat vor. So soll die Architektur des östlichen Nachbarn (Landesdirektion) fortgeführt werden. Und das Gelände im Hinterland von einem grünen Netz durchzogen werden. Im Zentrum soll eine fast 3.000 Quadratmeter große öffentliche Grünfläche entstehen, bestehende große Bäume sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben. Bei der Vorstellung des Bebauungsplans im Ortsbeirat wurden Bedenken laut und die Räte diktierten den Stadtplanern eine umfangreiche Liste mit Forderungen in den Block. Zwischenzeitlich hat der Bauausschuss die Aufstellung des Bebauungsplanes beschlossen, inklusive der Ortsbeiratsforderungen. So soll geprüft werden, ob die Kaltluftschneise von der Heide in Richtung Neustadt durch die Bebauung beeinträchtigt wird. Außerdem sollen die Sorgen der Anwohner des Preußischen Viertels wegen zunehmenden Verkehr aufgenommen werden und vor allem sollen die umliegenden Schulen in die Planungen einbezogen werden.
1000 Wohnungen. Modell: Lorenzen Architekten GmbH
1000 Wohnungen. Modell: Lorenzen Architekten GmbH

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Blitzumzug

19 Kommentare

  1. Hm, also da sind, nach meiner Meinung, einige Ungereimtheiten drin (im Verfahren).
    Die Flächengröße des Areals wird mit 8 ha (80.000 m²) angegeben. Lt. Veröffentlichung im Amtsblatt bleibt man mit einer zu bebauenden Grundfläche von < 20.000 m² unter einem Schwellenwert des Baugesetzbuches. Ohne das jetzt recherchiert zu haben profitiert man wahrscheinlich von einem einfacherem Verfahren und muss nicht nicht so viele Unterlagen beibringen, Untersuchungen anstellen. Wenn man sich das Modell anschaut, sind Minmum 50% der Fläche bebaut, selbst wenn man großzügig von einem Drittel ausgeht, liegt man deutlich über dem Schwellenwert!
    Im Amtsblatt wird weiter ausgeführt, dass es sich um eine Wiedernutzbarmachung brach gefallenenr Militärflächen handelt und man demzufolge auf eine Umweltprüfung und einen Umweltbericht verzichten kann. Eine "zivile" Wohnbebauung ist doch eine völlig neue Nutzung oder sehe ich das falsch?
    Wie gesagt, sehr dubios das ganze…

  2. @Vorbeifahrer:
    Zielst Du darauf ab?
    „Umweltprüfung
    Das Planverfahren soll als beschleunigtes Verfahren nach § 13 a BauGB durchgeführt werden. Im Bebauungsplan soll eine Größe der Grundfläche von insgesamt weniger als 20 000 m² (hier: ca. 18 000 m² Fläche der Baufelder) festgesetzt werden. Der Schwellenwert der zulässigen Grundfläche i. S. des § 19 Absatz 2 Baunutzungsverordnung von insgesamt 20 000 m² (§ 13 a Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB) wird nicht erreicht.“

    Mehr dazu im Ratsinfosystem der Stadt.

  3. Wer baut, wer finanziert?
    Wie ist das Verhältnis Miete und Eigentum?
    Los, Anton, ab in die Spur!

  4. @plumps: Sorry. Ich habe hier keine funktionierende Glaskugel. Im Moment wird nämlich noch gar nix gebaut. Und wie sagte die Stadtplanungsamtsvertreterin neulich so schön: Jede Wohnung gehört ja erstmal jemandem, ob der sie vermieten will oder nicht, kann er dann immer noch entscheiden.

  5. @ Anton
    ja, darauf zielte ich ab, wenn es so sein sollte, glaube ich das x so ;-)
    Aber, ob die Wohnbebauung tatsächlich von der Wiedernutzbarmachmachung einer Militärfläche gedeckt ist, werde ich im Rahmen der Beteiligung nachfragen ;-)

  6. Wenn man sich das Modell anschaut, sind Minmum 50% der Fläche bebaut

    Welches Modell? Das im Artikel gezeigte? Nein. Das sind keine 50%, nicht mal annähernd. Das dürfte nicht mal ein Drittel sein und da liegt man an den angegebenen 25% zumindest nahe genug dran dass ich mir die optische Einschätzung lieber sparen würde.

  7. ….wärst ma ganz hoch marschiert, im Gebäude ganz oben ist noch der TÜV Rheinland, von da oben, richtig gute Sicht :)….lg

  8. Da soll ein einzigartiges und unersetzliches Umweltbiotop überbaut werden. #Aufkreisch

    Und gerüchteweise sollen dort auch Luxuswohnungen entstehen. ;-)

    Auf die Barrikaden! Aber hopp-hopp!

  9. Herrlicher Kommentar, Fidel. Mit Intelligenz auf den Punkt gebracht und gut für einen Anflug von Schmunzeln.

  10. Der „Aufschrei“ ist doch längst passiert – letzte Woche in der Stasi-Ortsbeiratsparty. Einige fühlten sich zu Recht an die Sitzungen zur Kaiser-City erinnert, wo selbstverständlich ein langgeplanter Grünzug inklusive Kaltluftschneise erhalten bleiben sollte – es jedoch und logischerweise anders kam. Es ist keine Frage, was auch diesmal aus erfolgten Prüfanträgen aus dem OBR werden wird.

    Übrigens: Von wegen freitags ab 1 macht jeder seins. Jeden Dienst-Freitag zwischen 12 und halb 1 steht die Stauffe zwischen Landesdirektion und Köbrü urplötzlich still – also im Stau – nur stadtauswärts, denn gen Waldschlösschen rollts ab. Geht man da oben in die Mensa essen und kommt dann 10 nach halb 1 wieder zur Stauffe, ist sie wie ausgestorben.

  11. wenn da einmal angefangen wird mit bauen- dann gehts da auch weiter — weitere Flächen…. dann wird bestimmt Stück für Stück die 20.000m² einzeln bebaut……
    wo sollen denn die ganzen Kinder zur Schule gehen??? Die Schulen sind jetzt schon randvoll usw.

  12. > wo sollen denn die ganzen Kinder zur Schule gehen??? Die Schulen sind jetzt schon randvoll usw.

    An der Gehestr. soll ja nächstes Jahr ein riesen Schulkomplex gebaut werden ;)

  13. …. wird gebaut beschert Ihr Euch, wird nicht gebaut beschwert Ihr Euch …. Wer es besser kann solls tun.

Kommentare sind geschlossen.