Ach, Fritz. Du bist nicht umsonst gestorben. Es gibt einen Wikipedia-Artikel über dich, eine Straße und einen Beitrag der „Deutschen Arbeiterbewegung“ aus dem Jahr 1963. Laut diesem kamst du bereits als „Genosse“ zur Welt, das war am 24. April 1907, und wurdest schon als Kind auf den „Kampf der Arbeiterklasse“ herangeführt, wie sich das gehört, mit einem SPD-Mitglied als Vater.
Glücklicherweise geschah deine Erziehung „zum selbstständigen Denken“ hin (da hatte sich dein Vater quasi sein eigenes Bein gestellt, will der Autor damit sagen) und trenntest dich vom Vater, der in den tiefen Höllenschlund des „Reformismus“ fiel. Aber du warst, so sagt das Heft, zum „Leiter“ geboren, so „wissend“ wie du warst, und das demonstriertest du in der KPD-Zelle Hansa im Roten Hecht.
Im Bogenviertel, auch Scheunenhofviertel genannt, als gepflasterte Querverbindung zwischen Hansa- und Friedensstraße liegt die Fritz-Hoffmann-Straße. Hoffmann selbst liegt symbolisch auf dem Heidefriedhof. An ihn erinnert eine Gedenktafel.
Naturbursche und Tischler war er, der Fritz, betrieb „Rotsport“ und sang im Bergsteigerchor unter Kurt Schlosser. Als zweiter Tenor. Gemeinsam, mit noch etlichen anderen Widerständlern arbeiteten sie in der Tischlerwerkstatt. Dort wurden weniger Möbel, als Transparente gezimmert. Und über die tschechische Grenze flatterten verbotene Arbeiter-Blätter – die Grenzen sind seit jeher so unnütz wie undicht. „Illegale Grenzarbeit“ hieß das im Fachjargon (gab es eine legale?) und dafür kam man 1934 ins Gefängnis. Beharrlichkeit bringt Erfolge, wird Fritz sich gedacht haben, und machte nach zwei Jahren und 10 Monaten Haft noch illegaler weiter – aber dasselbe dachte sich auch die Gestapo und die malte keine Plakate. Die schliff das Beil. Fritz Hoffmann starb 1942 in Berlin-Plötzensee. Der ebenso unnachgiebige Kurt Schlosser wird zwei Jahre später in Dresden am Münchner Platz hingerichtet.
Kurze Straße, bittere Geschichte. Über Fritz ist nicht viel zu finden. Feind und Opfer des einen Regimes, wurde er im darauf folgenden rot ausgeleuchtet und als Held verehrt. Irgendwo hinter der Fassade steht der Mensch Fritz Hoffmann, wie es immer so ist bei Helden. Unter dem Namen Schlossers singt heute noch der Sächsische Bergsteigerchor. Für Fritz musste die Radebeuler Straße am 8. Februar 1956 ihren Namen lassen.
Der Straße und ihrem Namensherren angemessen gibt es hier besonders viele „Antifa-Area“-Tags. Außerdem betreibt die Bäckerei Rissmann hier eine Filiale, die allerdings nur vormittags geöffnet ist. Die kleine und hässliche Schwester von El Tauscho ist wieder verschwunden.
Die Fritz-Hoffmann-Straße
- Die Straße auf dem Stadtplan von dresden.de
Straßen und Wege im Ortsamtsbereich Neustadt
Was soll ich sagen ?, richtig gut.
Was soll ich noch sagen ?, man merkt den psychologischen Druck , der zu starker Zurückhaltung geführt hat.
Also weiter so, dezent keck und dann ist alles im grünen Bereich.
Grüßle der liebe Alraune
wie kann man derart flapsig über ein hinrichtungsopfer schreiben… fehlt nur noch eins der üblichen philine stilmittel wie zappzarapp… kopf ab … ich finds ziemlich daneben!
Alraune? Was ist passiert? Hat jemand deinen Nick gekapert? ;-)
Alraune – bist Du frisch verliebt? Oder hast Du zu viel Nachtschattengewächs genascht?
„GrüßLe“ und „der LIEBE Alraune“ passen auch nicht ins bisherige Bild. Totaler Persönlichkeitswandel?
Also weiter so, … und dann ist alles im grünen Bereich.
Bevor hier Zweifel aufkommen. Alraune ist tatsächlich echt. Ich bin auch geplättet.
Was heißt denn hier „alles im grünen Bereich“? – Ich vermisse kritische Kommentare zur Situation um die #Zeltstadd. Ist denn hier gar niemand mehr auf dem Damm?
Hmja, zu dem Artikel könnte oder müsste man einiges sagen, aber das ufert wieder nur aus.
Stattdessen steuere ich einfach mal dieses Video vom Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ bei. Das bringt es ziemlich auf den Punkt.
https://www.youtube.com/watch?v=mfvQkwzL4S0
anton, was ist hier los? was soll diese reaktionäre und nationalistische kackscheiße hier (unkommentiert)?!
@egal: Was genau meinst Du?
Ist doch egal, Anton. Vermutlich blieb ihm die sprech-stakkatoartige Chordarbietung – ein fröhliches Jodeleigeträller erwartend – im Halse stecken. Egal.
Ich vermute mal, dass „egal“ auf die Hintergrundgeschichte des Lützowschen Freikorps abzielt. Für die einen sinds legendäre Befreiungskämpfer der Napoleonischen Kriege (Körnerweg, anybody?), für die anderen reaktionäre Kackscheiße. Wahrheit ist halt kein absoluter Wert. Wobei mir hier noch sexistisch fehlt, das wird doch auch oft und gerne mit Kackscheiße zusammen verwendet.
@ein anderer Stefan: Es kommt selten vor, aber hier musste ich lachen und zu Deinen Äußerungen applaudieren. :-)