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Nur „Ein Wort“ in der Kirche

Manaf Halbouni bei den letzten Vorbereitungen für die Ausstellung.
Manaf Halbouni bei den letzten Vorbereitungen für die Ausstellung.
Ab Morgen ist die Ausstellung „Ein Wort“ des Künstlers Manaf Halbouni in der Martin-Luther-Kirche zu sehen. Die Eröffnung der Ausstellung findet um 20 Uhr statt. Während seiner Arbeiten mit reichlich Beton und Stahl hat er einige Kirchen-Mitarbeiter ordentlich erschreckt. Ich traf den Künstler während der letzten Vorbereitungen in der Kirche.

Manaf wickelt ein dickes Baumwollgarn um ein Stück Beton, aus dem grobe Stahlstangen ragen. Ich muss etwas zurücktreten, um die Plastik in Gänze erkennen zu können. Ein Foto darf ich noch nicht machen, es ist ja noch nicht fertig. Das Kunstwerk zeigt den arabischen Schriftzug „al-Hakim“. Manaf zeigt mir die einzelnen Buchstaben, man muss es von rechts nach links lesen. „al-Hakim“ ist nach dem islamischen Glauben einer der 99 Titel Gottes und bedeutet in etwa so viel wie „Weiser“. Manaf sagt: „Auch im Christentum wird von der Weisheit und Barmherzigkeit Gottes gepredigt. Somit ist die Weisheit ein Wort, das in vielen Kulturen wichtig ist und die Gesellschaft prägt.“

Manaf Halbouni ist Bildhauer. Er wurde 1984 in der syrischen Hauptstadt Damaskus geboren – lebt und arbeitet in Dresden. Seine Mutter stammt aus Dresden, sein Vater aus Damaskus. Der gelernte Elektrotechniker hat schon in Damaskus an der Universität der Schönen Künste mit dem Studium begonnen. Bevor ihn die syrische Armee verpflichten konnte, nutzte er seine doppelte Staatsbürgerschaft und siedelte nach Dresden über, doch auch hier klopfte gleich die Bundeswehr an die Tür. Seit 2009 konnte er dann das Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Eberhard Bosslet fortsetzen, derzeit ist er bei diesem Meisterschüler.

  • Ein Wort“ – Ausstellung in der Martin-Luther-Kirche, Eröffnung: 4. Juni, 20 Uhr, täglich von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Infos zum Künstler unter: www.manaf-halbouni.com

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6 Kommentare

  1. Ich mag Islamische Kalligraphie sehr und bin gespannt auf die Ausstellung.

    „Während seiner Arbeiten mit reichlich Beton und Stahl hat er einige Kirchen-Mitarbeiter ordentlich erschreckt.“ – Worüber denn eigentlich?

  2. Weisheit in der (Martin-Luther)-Kirche ist ein Widerspruch in sich.

    Die Ausstellung wird nicht täglich von 11-17 Uhr geöffnet sein. Dienstags ist erst ab 13 Uhr offen und wenn die Ehrenamtlichen sich weiter anzicken, ist sie bald gar nicht mehr offen.

  3. @Torsten: damit, dass den Mitarbeitern nicht gesagt wurde, dass es sich dabei um die Vorbereitung einer Ausstellung handelt.

    Die Kirche sah tagelang aus wie eine Baustelle und keiner wusste warum. Der, der es wissen sollte, war wer weiß wo.

  4. ach Anton, da hast Du aber ein schönes Titelbild derzeit für’s Neustadt-Geflüster gebastelt…

    Die Vernissage war sehr interessant und die Diskussionen politisch hoch brisant. Mal sehen, wie das Kunstwerk so in der Neustadt ankommt.

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