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BRN-Sonnabend: wunderbar

Sommernachmittag auf der Görlitzer Straße.
Sommernachmittag auf der Görlitzer Straße.

Vorweg: Das war mein schönster BRN-Sonnabend seit einer kleinen Ewigkeit. Vielleicht lag es am Regen, der sich prächtig mit dem Sonnenschein abwechselte, vielleicht war ich auch einfach nur zur richtigen Zeit immer an den richtigen Stellen. Aber der Reihe nach:

Die Republik begrüßt mich mit einem Regenschauer. Als hätte da direkt über mir einer einen Eimer ausgekippt. Hässlichen Funktionsklamotten sei Dank, ich bin noch trocken und staune, wie die Neustädter dem Regen trotzen. Da wird unter Planen trompetet, dass das Zeug hält. Und das Wasser wird im Takt von der Plane geschubst. Am Martin-Luther-Platz hat sich neben der Band noch das halbe Publikum auf der Rockbühne versammelt. Vor der Kulturenbühne wird im Regen getanzt. Während vom Himmel eine Husche die nächste jagt, huscht das Publikum von Unterstand zu Unterstand und Schirme sind auf einmal coole BRN-Accessoire. Wieso gibt’s da noch keinen mit dem Staatswappen drauf?

Auf der Pulsnitzer kann ich nicht widerstehen, das offenbar billigste Crêpe-Angebot ist zu verlockend. 80 Cent für einen mit Apfelmus. Ich bestelle. Die Nachwuchs-Köchin macht sich an die Arbeit. Ich warte. Verlegen lächelt sie mich von unten herauf an. Nebenan wirft Mutti prüfende Blicke. Dann ist er fertig und wird mir auf die Pappe gepappt. Gabel? Fehlanzeige, hier handelt es sich um 1-A-Fingerfood. Und schmecken tut er dreimal so gut wie anderswo.

Super-Schnäppchen bei Nachwuchs-Eierkuchen-Braterin
Super-Schnäppchen bei Nachwuchs-Eierkuchen-Braterin

Ich gebe großzügiges Trinkgeld und mampfe vor mich hin. Die Wartezeit hat sich gelohnt, denn so habe ich den Neustadt-Blick entdeckt. Hinter der store-Galerie ist der Hof geöffnet. Drinnen gibt es neben dem spektakulären Blick von der Leiter großartigen Blümchenkaffee und Erdbeertorte mit Sahne. „Schon im vierten Jahr sind wir hier“, wie konnte mir das bisher nur entgehen.

Ein paar Stündchen später auf dem Weg zum Alaunplatz. Die Sonne hat inzwischen gewonnen und strahlt über der ganzen Republik. Ich schlendere die Sebnitzer entlang und zähle: Eins, zwei … Auf insgesamt fünf Stände mit riesigen Boxen und Wummer-Sound komme ich. Davor steht in der Regel: niemand. Die Leute eilen schnell weiter. Ein Stand mit Gehörschutz würde hier sicher gut laufen. Auch ich verlasse diese Tristesse. Die grüne Wiese leuchtet im Abendlicht. Von der Merkwürden-Bühne kracht der Hardcore-Punk-Rock-Sound. Lederjacken, Nieten und bunte Haare allüberall. Und sie tragen die Aufschriften der Heroen meiner Jugend: Schleimkeim, Müllstation, Ramones und Exploited. Ich gönne mir Bier und Bratwurst und schnuppere den Hauch von Punk-Festival.

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Der Alaunplatz war gut besucht. Fast wie an einem normalen Sonnentag.
Der Alaunplatz war gut besucht. Fast wie an einem normalen Sonnentag.

Weiter geht’s, am Bischofsweg werde ich Zeuge einer wunderbaren Piano-Einlage, vorm Schuhmacher auf der Alaunstraße schunkeln die Besucher zum Gitarrensound, am Fiasko wird gezündelt. Pyrotechnik und Skinhead-Kultur. Weiter, weiter. Die Görlitzer treibt und zieht. Im Strudel vor der Meinel-Lounge wagt ein Betrunkener ein Tänzchen mit der Polizei. Die steppen kurz mit und sind gut drauf. Junge Mädels stehen rum und singen uralte Disco-Hits mit. Der Strudel spuckt mich wieder aus, weiter geht’s zur Böhmischen. Der Parkplatz hat sich in eine riesige Piss-Ecke verwandelt. Die Urinwolke steht. Kein Wunder, dass dort niemand vor der Techno-Bühne tanzt.

Zu später Stunde verabschiede ich mich vom Fest und als wollte es mir zuwinken, blinkert mich ein Haus auf der Martin-Luther-Straße an. Bunte Republik, ich hoffe, allen Besuchern ging es heute so gut wie mir.

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6 Kommentare

  1. Weiß jemand, welche Band gestern gegen 15 Uhr (nachdem der Kneipenchor fertig war) vor der Martin-Luther-Straße 6 gespielt hat? unterm Pavillon, deutsche Texte…

  2. @paul. Laut Programm sollte das „Seau Volant“ gewesen sein.

    ich finde das auch sehr merkwürdig. Womit verdienen sich die Herren der Boxen-Türme eigentlich ihr Geld? Am späten Abend hüpfen da zwar schon eine Menge Leute rum, aber ob die alle auch von Betreibern ihr Bier kaufen wage ich zu bezweifeln.
    Gottseidank war am Nachmittag kaum was vom Boom-Boom Gestampfe zu hören, dafür jede Menge Hand-made Mukke.

  3. Danke abrazzo.Iich meinte aber nicht die Kulturenbühne am Platz, sondern den kleinen Pavillon vor der ML Nr. 6. Weitere Tipps?

  4. Sorry paul, weiß ich nicht. Aber heute um 19.00 Uhr tritt dort der Gnadenchor auf. Wollte ich mir anhören, vielleicht erfährt man ja dort was

  5. @Paul: Die Bühne an der Martin-Luther-Straße 6 wurde von den Bewohnern ebendieses Hauses betrieben. Einige der Musiker wohnen selber dort. Frag einfach mal im Haus nach.

  6. @paul. Also, am Haus hing ein Programm aus. Da kommt der Kneipenchor aber nicht vor.
    14.00 Uhr Strandlichter
    15.00 Uhr Saxophon Quartett
    16.00 Uhr Tonartist

    Ab 17.00 Uhr gabs im Wechsel auch Rock und Punk. Hier zuerst U.V.E / Rosswein und danach Helden der Arbeit

    Ob das auch alles so stattgefunden hat, ist natürlich nicht gesichert

Kommentare sind geschlossen.