Fünf Jahre sind eine gute Zeit, findet Michele Williams-Schmid. Ihr Geschäft für britische und amerikanische Delikatessen „Beyond the Pond“ schließt Ende August seine Pforten. An mangelnder Kundschaft liegt das nicht. Den vielen Stammkunden muss Michele sich mehrmals am Tag erklären. „Ich kann verstehen, dass viele traurig sind. Aber ich habe eine Entscheidung getroffen und bin sehr glücklich damit“, sagt die gebürtige Amerikanerin, deren Laden wir in den „Neustadt-Strangers“ bereits porträtierten.
Der Plan, das Beyond the Pond an einen Nachfolger zu übergeben, reifte bei Michele zu Beginn des Jahres. Aber fündig wurde sie trotz vieler Bewerber nicht. Für eine Woche, in der zwischen 55 und 70 Arbeitsstunden anfallen, wirft das Geschäft einfach zu wenig ab. „Ich hatte die Preise erhöhen müssen – und eigentlich bin ich sehr müde und möchte mich wieder mehr meiner Familie widmen.“ Im Oktober fährt Michele zum ersten Mal seit fünf Jahren mit zwei ihrer vier Kinder in den Urlaub und sieht dem Ereignis sichtlich erwartungsfroh entgegen. „Ich hatte mir geschworen abzubrechen, bevor ich das Geschäft frustriert aufgebe. Ich sehe es immer noch als großen Erfolg an“, erklärt Michele und hofft auf das Verständnis ihrer lieb gewordenen Kunden.
Die müssen übrigens nicht komplett von dem Sortiment Abschied nehmen. Einen Teil der Produkte übernimmt das „England, England“ am Martin-Luther-Platz dauerhaft. Besitzerin Anke Hoppert ist schon mit den Umräumarbeiten beschäftigt. Ansonsten rät Michele jetzt zu Hamsterkäufen. „Alles muss raus. Der Countdown läuft. Bald gibt es 50 Prozent Rabatt.“ Der Neustadt bleibt Michele weiterhin treu und hat auch schon neue Pläne – aber die bleiben vorerst geheim. Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge und wünschen gute Erholung!
Wo bekomme ich denn nun mein Bulmers Cider her ?
Sehr schade das Ganze.
Saufen, Kaufen, Saufen! Das kann man mit Bulmers Cider u.a. im Kecha, im Hecht-Spätshop oder im D&S (Conradstraße).
wunder, wunderschön wars.
danke michi :)