Anzeige

Kreuzretter für die Rückengesundheit

Wer schmückt schon Glocken…

Marí Emily Bohley bei der Installation ihrer Ausstellung.
Marí Emily Bohley bei der Installation ihrer Ausstellung. Foto: Youssef Safwan
Das Ornö-Festival rückt immer näher. In dieser Woche wurde damit begonnen, den Glockenturm der Simultankirche St. Martin zu schmücken. Die Kirche an der Stauffenbergallee ist besser bekannt als Garnisonkirche. Deren rund 90 Meter hoher Glockenturm wird nun Herberge einer ganz besonderen Ausstellung. Die Neustädter Künstlerin und Preisträgerin des Propreum-Kunstpreises, Marí Emily Bohley, schmückt Glocken und und das Innere des Turmes mit Unterstützung eines Fassadenkletterers.
Goldene Glocke
Goldene Glocke Foto: Youssef Safwan
Nun hat Frau Bohley die Glocken mit goldenem Lametta geschmückt, die werden beleuchtet und da in der Höhe von etwa 50 Metern meist ein guter Luftzug ist, wehen die Fäden und glitzern dabei beeindruckend. Dementsprechend lautet auch der Titel ihrer Ausstellung: „Der Geist weht wo er will“ – dieses Zitat aus der Vulgata, der Bibelübersetzung des Hieronymus, wird heute gern verwendet, wenn es darum geht, die Freiheit der Gedanken zu beschreiben.

Außer dem goldenen und beleuchteten Lametta will Frau Bohley noch Holzkreuze installieren und Schriftzüge. Neben dieser Installation werden dann noch zwei Ausstellungen von Else Gold und Grit Aulitzky zu sehen sein. Zur Vernissage wird das Treppenhaus des Glockenturms von der Koreanerin Ya Wen Fu furiosen Performance eröffnet. An langen Bändern wird sie an den gewaltigen Glockenturm gebunden sein und sich zu befreien suchen. Während die Dunkelheit ihren Kampf langsam überdeckt, wird hinter ihr eine Illumination des irischen Lichtkünstler Ruairí O’Brien den Turm aus der Dunkelheit reißen. Erstmals wird man so die Garnisionskirche von der Neustadt aus auch bei Nacht sehen können.

Der Dresdner Künstler Frank-Ole Haale wird mit seinem Spiel auf den Glocken der Garnisonkirche das Signal zur Eröffnung der Ausstellungen im Turm geben. Dabei wird seit Jahrzehnten erstmals wieder die größte der Glocken in der Garnisonkirche über Dresden zu vernehmen sein. Aus statischen Gründen kann diese im Normalfall nicht mehr geschlagen werden. Gleichzeitig setzt sich ein Prozessionszug mit schwarzen und weißen Pferden unter dem permanenten Klang der Glocken zur nur 300 Meter entfernten Arbeitsanstalt in Bewegung.

  • Infos zum Ornö-Festival unter: www.ornoe.de, Ausstellungs- und Festivaleröffnung, Freitag, 4. September 2015, 20:24 Uhr, der Turm ist dann von Montag bis Freitag, jeweils von 17 bis 20 Uhr und am Wochende von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Infos zur Garnisonkirche im Stadtwiki.
Die Garnisonkirche St. Martin an der Stauffenbergallee
Die Garnisonkirche St. Martin an der Stauffenbergallee

Anzeige

Societaetstheater

Anzeige

Yoga Retreat

Anzeige

Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

Anzeige

Blitzumzug

Anzeige

tranquillo

Anzeige

Villandry

Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Anzeige

Agentour

Anzeige

Advenster.org

Anzeige

Blaue Fabrik

4 Kommentare

  1. Anmerkung zum Bibelzitat: „Der Geist weht, wo er will“ stammt aus dem Neuen Testament, Johannes-Evangelium 3,8. Im griechischen Original steht „pneuma“. In der Übersetzung Martin Luthers lautet es „Der Wind bläst…“, aber „Geist“ trifft es vom heutigen Sprachgebrauch her eher.
    Die „Vulgata“ ist eine Übersetzung des Hieronymus aus dem Griechischen ins Lateinische (da ist wohl im Text etwas durcheinandergekommen…).

    Insgesamt eine tolle Visualisierung des eher philosophisch-theologischen Gedankens! Ich bin gespannt auf die Ansicht und Ausstrahlung.

Kommentare sind geschlossen.