Sie hat ein Buch gemacht. Yeah. Wir kennen sie alle als Gigantin der furiosen Bühnenshow. Als Garant für ausverkaufte Häuser und Gärten. Als unübertroffener Highlight des Schaubudensommers. Zuletzt hat sie dem Kultursender „Figaro“ mit Expeditionen in den Alltag geholfen und nun als ein Druckerzeugnis. So richtig zum Anfassen, Durchblättern, Angucken und Schmökern. Schmökern? Nun ja.
„Ich bin ein Auge-Ohr-Typ, male seit ich klein war“, beschreibt sich Anna selbst. Als sie klein war. Also irgendwann in den 80er des vergangenen Jahrhunderts kam Anna Maria Scholz, so ihr bürgerlicher Name, auch zum ersten Mal mit Comics in Berührung und ist seitdem Fan. „Wenn Du jetzt an Superhelden denkst, hast Du keine Ahnung von Comics“, fährt sie mir über den Mund, dabei habe ich noch gar nicht protestiert. Ob ich denn Nicolas Mahler kenne? Ich kontere mit Art Spiegelmann, bekenne aber, von Comics nicht wirklich eine Ahnung zu haben.
Ihr Buch habe ich komplett, nun ja, durchgeblättert. Es geht zwar um Schönheit, könnte aber auch gut als Splatter-Comic durchgehen. „Ich muss überhöhen, normal kennt jeder“, erklärt sie. Das Werk heißt „Wehwechen-Atlas“ und erscheint am 29. August im Verlag Voland & Quist. „Es geht um die Kontrolle der Außenwirkung, diese Schönheitsideale, seit der Erfindung des Spiegels zählt nur noch die Oberfläche“, sagt sie und schiebt nach: „Mit dem Buch will ich trösten und Unzufriedenheit nehmen“. Heute sei es extrem wichtig, dass man bloß nicht so aussieht, als habe man schon gelebt. Um dieses Ideal zu erreichen, greifen viele zum Selbstdesign. Wohin das führen kann, zeigt das Buch. Aber Vorsicht, es ist „Für Erwachsene“ – steht zumindest vorne drauf.
Anna hat die Seiten einzeln gezeichnet, auf A4-Seiten, keine digitalen Retuschen, keine Eingriffe. „Ich habe jeden Buchstaben einzeln ausgemalt“, grinst sie und freut sich: Malen macht eben Spaß.
- Buchvorstellung „Wehwehchen-Atlas“ am 29. August in der Saloppe, umrahmt vom „Büro für Ordnung und Chaos“
„„Es geht um die Kontrolle der Außenwirkung, diese Schönheitsideale, seit der Erfindung des Spiegels zählt nur noch die Oberfläche“, sagt sie…“ und beschäftigt sich mit optischer Oberfläche… Allerdings aus der frustrierten Rolle eines Menschen, der optisch nicht mithalten kann. Sei nicht traurig Anna, der Mensch ist ein optisches Wesen. Und auch Männer bekommen regelmäßig von Frauen rein, wenn sie diversen Schönheitsidealen nicht entsprechen. Schlussendlich muss jeder Mensch damit klarkommen und seine Prioritäten selbst setzen.
Sie hat also Bildchen gemalt. Gut, Geschmäcker sind verschieden. Und „Kunst“ wird so definiert, dass jeder „Künstler“ mit sich selbst glücklich sein darf. Ich jedenfalls sah schon Bildchen, die… nach meinem Geschmack… besser waren.
„Für Erwachsene“. Nur noch ein „Nur“ davor, dann isses der jahrzehntelange Slogan von Radio Eins. Ich wünsche Ihr großen kommerziellen Erfolg. Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Lieber Karsten,
schade, dass du scheinbar mit den Begriffen Humor, Künstler und Schönheit so gar nichts anfangen kannst..Geschweige denn die Gegenwart und deinen „Geschmack“ zu reflektieren..
Nimms mir nicht übel, aber dein Kommentar offenbart eher deinen schon etwas kindlichen Frust über Irgendetwas, das vielleicht sogar Gegenstand des Buches sein könnte..
Sei nicht traurig Karsten, male mal ein schönes Bild von dir selbst, denn malen macht Spaß.
Liebe Anna, ich freu mich drauf im Buch zu schmökern :)