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So wird der neue Scheunevorplatz

Der Kultur Aktiv e.V. trägt den alten Scheunevorplatz zu Grabe.
Der Kultur Aktiv e.V. trägt den alten Scheunevorplatz zu Grabe.
Mit sieben Zwergen und politischer Unterstützung von FDP und Linke hat heute Vormittag der „Kultur Aktiv“ e.V. heute symbolisch den Scheunevorplatz beerdigt. Ab Montag wird umgebaut. Nach Ansicht von Vereinschef Mirko Sennewald droht jetzt die Verpostplatzung des Areals.

Auch die Politiker Jacqueline Muth (Linke) und Benita Horst (FDP) haben sich dem Protest angeschlossen. Sie bemängeln, dass die Anwohnervorschläge zu wenig berücksichtigt worden seien. Doch was genau ist eigentlich geplant. Die Neustadt-Geflüster-Analyse:

Wer saniert und ab wann?
Die Stesad beginnt ab Montag mit den Bauarbeiten. Dann wird die Alaunstraße zur Einbahnstraße in Richtung „Louise“, die Stellplätze entfallen. Ab 7. September beginnen die Bauarbeiten auf der ganzen Länge zwischen der neuen Turnhalle und Katys Garage. Stesad-Projektleiterin Undine Neubert versichert: „Der Zugang zur Scheune wird die ganze Zeit gewährleistet sein.“ Im November soll der südliche Abschnitt soweit fertig sein, dass das Neustädter Gelichter vor der Scheune stattfinden kann. Die komplette Fertigstellung ist für Ende März 2016 geplant.

Plan zum Scheunevorplatz - eine aktuelle Visualisierung gibt es nicht.
Plan zum Scheunevorplatz – eine aktuelle Visualisierung gibt es nicht.

Was wird mit der Mauer?
Prägendes Gesicht des neuen großen Platzes wird die Mauer. Die beginnt an der Ecke der Turnhalle und schlängelt sich dann bis zur Scheune-Treppe. Danach gibt es noch zwei Wellen und die Mauer reicht bis zur Auffahrt neben Katys Garage. Sie wird in etwa die gleiche Höhe haben, wie die jetzige hintere Sandstein-Mauer, rutscht ca. einen Meter Richtung Scheune, besteht komplett aus grauem Beton und hat eine Sitzfläche. Ebenfalls aus Beton.

Die vordere Mauer, derzeit beliebte Sitzfläche, wird komplett abgetragen. „Die Sandsteine verwenden wir bei Begrenzungen im hinteren Bereich der Scheune“, erklärt Undine Neubert. Um die ganze Mauer mit den Sandsteinen zu setzen waren nicht genug Steine da.

Die Schnurbäume können bleiben.
Die Schnurbäume können bleiben.

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Wie wird der Platz gestaltet?
Entwarnung. Entgegen älteren Planungen wird es kein dunkles Asphalt geben. Stattdessen bekommt der Platz ein Betonpflaster, in unterschiedlichen Schattierungen. Wie das aussieht, kann man zurzeit schon auf dem Lehrerparkplatz an der Toilette sehen. Die beiden Schnurbäume, vor denen zurzeit der Obsthändler steht, bleiben erhalten. Sie bekommen jeweils einen Betonring, auf dem man dann sitzen kann. Der große Baum vor der Scheune-Treppe muss aber weichen.

So soll das Pflaster auf dem neuen Platz aussehen.
So soll das Pflaster auf dem neuen Platz aussehen.
Insgesamt werden bei der ganzen Maßnahme vier Bäume und Großsträucher gefällt, dafür gibt es zehn neue Bäume, drei davon auf dem Vorplatz. Das werden Blauglockenbäume. Außerdem werden noch Fahrradbügel und Papierkörbe aufgestellt. Die Mauer bekommt als krönenden Abschluss ein Geländer, das dem jetzigen ähnelt, vielleicht kann da dann auch wieder eins der legendären langen Fahrräder auftauchen.
Der große Baum vor der Treppe muss weichen.
Der große Baum vor der Treppe muss weichen.

Was wird aus dem Scheunegarten?
Dadurch dass die Mauer etwas zurück gesetzt wird, verliert der Garten an Platz, dafür wird er aber bis zur Turnhalle hin erweitert. So bleibt die Größe in etwa erhalten. Der Schotter im Scheunegarten wird ausgetauscht, die alten Sandsteinplatten sollen erhalten bleiben, ebenso die Sockel an der Terrassen. Der Eingang bekommt eine Rampe. Die Scheune-Reklame-Tafel bleibt auch erhalten.

Die Sandsteinplatten vor der Scheune bleiben erhalten.
Die Sandsteinplatten vor der Scheune bleiben erhalten.

Was wird mit den Händlern?
Die Fläche auf dem Platz wird dann künftig von der Stadt verwaltet. Mobile Händler können dort eine Standgenehmigung beantragen. Um die Möglichkeiten auszuloten, gibt es bei Ortsamtsleiter André Barth am 1. September eine Gesprächsrunde mit allen Beteiligten. Für Veranstaltungen auf dem Platz werden Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser gelegt. Außerdem ist ein Fundament für ein Kunstwerk geplant. Möglicherweise bekommt die BRN dort ein Denkmal.

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16 Kommentare

  1. BRN-Denkmal, super, wie wär’s mit ner Skulptur „kotzende Jugendliche“?
    Das „Um die ganze Mauer mit den Sandsteinen zu setzen waren nicht genug Steine da“ ist einfach nur geil, findet man keine Sandsteine mehr in DD und Umgebung? Hier, Undine, wird dir geholfen:
    http://www.sandsteine.de/
    Katastrophe!
    Mauer aus Beton mit Sitzfläche aus Beton, zum Kotzen!
    Das Pflaster ist auch zum Kotzen!

    Wenn man das mal so überfliegt, „die Maßnahme“, „…einen Betonring, auf dem man dann sitzen kann…“, „VIELLEICHT kann da dann auch wieder eins der legendären langen Fahrräder auftauchen…“, „MÖGLICHERWEISE bekommt die BRN dort ein Denkmal“…
    Ich meine, echt mal, scheiß auf die legandären Fahrräder und das Fundament, DER PLATZ IST DANN KAPUTTSANIERT.

    Aber Hauptsache das Gelichter findet statt.
    Licht aus, danke.

  2. @g.kickt: So ungefähr habe ich das auch lange Zeit gedacht. Fakt ist aber, der jetzige Charme geht mit jeder Art von Umbau verloren. Und Sandsteine gibt es auf der anderen Elbseite auch genug und die schützen auch nicht vor Verschandelung, siehe Neumarkt. Meiner Meinung nach wird der Platz das, was die Leute dann draus machen. Sehr gut finde ich auf jeden Fall schon mal, dass die Fläche größer wird. Die Neustadt im Herzen einen Treffpunkt bekommen kann. Die Treppe vor der Turnhalle wird ja schon jetzt zum Rumsitzen genutzt, denke, da steckt Potenzial. Und was die Betonmauer angeht. Das wird nicht lange dauern, bis da Farbe drauf ist. Und es wird auch nicht lange dauern, bis die von oben dann zum Teil mit Grünzeug überrankt wird. Guck Dir mal die Pflanzenkästen an, die derzeit zwischen Scheune und Turnhalle stehen, wenn da sowas hinkommt, kann das Potenzial haben.

    Meiner Meinung nach ist es richtig, dass sich die Gestaltung des Platzes so zurückhält, dann können die Benutzer nämlich mehr damit anstellen. Das die Benutzer möglicherweise einen anderen Geschmack als Du und ich haben, würde ich aber nicht ausschließen.

  3. „Der große Baum vor der Treppe muss weichen.“ – Warum eigentlich? Kann sich die Architektur nicht an die Landschaft anpassen. Aber es sind wohl keine Architekten am Werk sondern nur irgendwelche Ingenieure. Eh neue Bäume groß sind, wird zumindest eine Generation in der Hitze schwitzen – von sonstiger Nützlichkeit großer Bäume ganz zu schweigen.
    Aber auch auf dem Martin-Luther-Platz gibts ja nur mehr oder anderen Stein und keinen einzigen Baum mehr.

  4. Danke Winni, ich habe direkt nochmal nachgehakt. Der große Baum steht, wie man auf dem Bild auch sehen kann, etwas erhöht. Um den zu erhalten, hätte man rundherum eine Art Podest oder so ein Hochbeet wie am Martin-Luther-Platz bauen müssen, das empfanden die Gestalter im Eingangsbereich als nicht so günstig.

  5. Es wäre doch schön, wenn die engagierten Neustädter in Eigeninitiative ein „Gestaltungsfest organisieren würden, wenn der Platz fertig ist. Dann könnten ein paar engagierte Sprayer und Pflanzenkörbe-Aufsteller den Platz ein wenig verschönern. Denn so steril wie geplant, muss er nicht bleiben.

  6. Ich bin enttäuscht von den Planungen. Wieder eine vertane Chance für eine Platzgestaltung. Ich gehe davon aus, dass die Planer nicht einmal abends vor der Scheune gewesen sind.

  7. Betonmauer mit Betonsitzfläche…sehr einladend O_o. Was nützt mir da der Sandstein auf der anderen Elbseite, Anton?

  8. @ Winni: Auf dem Lutherplatz stehen doch reichlich Bäume? Ich habe erst am Mittwoch den Schatten der Bäume am Kugelbrunnen genossen.

  9. Eine blanko-leere Mauer? Gut so! Dann ist doch reichlich Gelegenheit für die Neustädter selber was draus zu machen. Warum müssen denn alle kreativen Ideen von der Stadtverwaltung kommen? Der alte Platz wurde mit Sicherheit auch nicht als pitoreske Kulisse konstruiert.
    Ich hätte mehr Schwierigkeiten damit, wenn alles „schön“ vorgestaltet würde, damit sich keiner mehr traut, selbst Hand anzulegen.
    P.S.: Ich meine natürlich nicht diese völlig sinnlosen Kritzeleien wie an den Hausfassaden. Da gibts doch bestimmt bessere Ideen – und die sollten nach meinem Dafürhalten auch nicht „organisiert“ sein. Es wird sich schon von selbst was einstellen. Wartets nur ab.

  10. Der große Baum muß natürlich allein deswegen weg, damit möglichst frühzeitig der bewundernde Blick der Passanten auf die neue Turnhallen-Schönheit geworfen wird. Dummerweise wird der tolle Blick künftig noch öfter durch Lieferwagen und dgl. verstellt, die im Neustadtpostplatz eine dankbare Abstellfläche sehen. Also möglichst quer nebeneinander aufstellen, dann passen mehr hin. O-Amt kommt nur kurz und zu bekannten Zeiten durch. Schwamm drüber.

    Was nach Gesetz geht, ist in Wirklichkeit grober Frevel. Wie will unser liebster und hier verantwortlicher „Amtsmann“ die naturrechtliche Klimabilanz des großen Baumes jemals privat ausgleichen? Selbst in (analog hiesigem Fall) Tateinheit mit selbstvergessener „Landschaftsarchitektin“ dürften beide die nächsten 10 Jahre weder Auto fahren noch per Aviation gen Urlaub düsen. Also wir reden hier von sich selbst als „fortschrittlich grün“ und „nachhaltig“ haltende Leute. Beide hingehen nun nachweislich die Zielstellungen zur Luftreinhaltung, des Klimaschutzes sowie der Überhitzungsvorsorge. Zugleich ist die Planung schwach im Detail. Selbstredend, und dies wurde auch vorgeschlagen, kann ein hier erhöht stehender Baum genauso in eine Ringbank integriert werden. Eine Antwort auf solche Vorschläge blieb die Planerin schuldig – ebenso karg, wie Amtsmanns übliche Kommentare ausfallen. Also rundrum ne gewohnt „erfolgreiche“ Sache für unsere „Verantwortlichen“. Jetzt bleibt für Amtsmann nur noch, die Sanierung des Dreikö-gymmis zu vergeigen (ähm, wie war das noch mit den Lutherplatzstraßen?). Nach baldigem „Abschluß des Sanierungsgebietes“ gehts dann hoffentlich gen Ruhestand.

    Für den sachsentypischen Prollauflauf wird der Platz bestens geeignet sein – also geschmäcklerisch und funktional. Ich sehe neben der Platzfläche vorwiegend die Scherbenfläche sich vergrößern. Und einen neuen Parkplatz haben wir auch – Dresden eben!

  11. Genau, nichts anderes als betretenes Schweigen war erwartet worden. Keine Andacht, kein Mitgefühl, kein Beileid zum Urnengang. Folglich werde ich dem neuen BauBM, welcher die „Bürgerbeteiligung voranbringen“ möchte, die stichelige Anregung geben, die ohnehin schon personell in Auflösung begriffene Abteilung für Stadtverpostpla… ähm -erneuerung, in Anlehnung an obige Grablegung sinnfälligerweise ins Amt für Bestattung und Friedhofswesen zu überführen. Dort ist es dann auch einfacher, neue Wege der Beteiligung zu gehen, denn ich weiß, ja ja, da reißt ihr euch Arme und Beine gleichzeitig aus, rödelt quasi als Torso durch die Prozesse, um es uns schön zu machen und nichts als Undank und Häme ist des Bürgers wie ehrenamtlichen Ortsbereichspolitmarkierers Lohn. Im friedvollen Ruhebereich der Verflossenen wiederspricht dann zumindest niemand mehr – jedenfalls tagsüber. Arbeits gibts genug, gehen doch bereits die ersten Friedhöfe pleite. Und auch wenn die Vöglein so manches von den Zweigen zwitschern, was auch hier seit Langem zu spüren war, kann dort in aller Ruhe seinen eigenen Kognitionsverschiebungen gefröhnt werden, die wohl am Scheunepostplatz zum Dilemma geführt haben. Bäume fällen, das kann ich jedoch vorab prophezeihen, ist im neuen Amt nicht gern gesehen.
    Aber Danke, lieber Amts_mann, daß wir mal drüber geredet ham. Ein wiki-verdächtiges Musterbeispiel kosultativer Beteiligung unter beabsichtigter Zur-Kenntnis-Gabe. Gleiches wird bald die Umstrukturierung eurerseits erbringen.

    Ach, hätt ichs doch fast vergessen: der große Baum bleibt stehen. Erst gestern abend, ok mir war etwas schummrig, sah ich dort den Eisvogel im Gebälk. Es wurde gestern schon der unteren Naturschutzbehörde gemeldet. Tja, s‘ geht ’n Menschen wie ’n Leuten.

  12. @ abrazzo… nur weil Du die Hieroglyphen der Neuzeit nicht verstehst, sind sie noch lange nicht sinnlos!

  13. @christoph: Wenn Du unbedingt das Entstehungsjahr von Dynamo als „Hyroglyphe der Neuzeit“ bezeichnen willst, dann bitte schön. Ich finde das, wie auch anderes Gekrakel jedenfalls absolut überflüssig.
    Es gibt natürlich auch Graffiti, das nicht so hirnlos daherkommt, manchmal sogar richtig witzig ist. Aber zumeist sehe ich nur wilde Schnörkel ohne jeden Inhalt. Selbst „Killroy was here“ wäre da schon eine interlektuelle Glanzleistung. Aber über Geschmack kann man bekannterweise ja nicht streiten.

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