Am Freitag-Abend wurde das 21. Kunstfestival Ornö am Glockenturm der Garnisonkirche St. Martin eröffnet. Einige hundert Besucher erlebten das Spektakel aus Klang und Licht.
Eine zierliche Frau mit zaghaftem Blick tritt aus dem Blau der Eingangstores. Die Masse weicht zurück. Sie kommt auf die Besucher zu. Doch sie ist gefangen. Gefangen mit langen Bändern und straffem Federstahl. Jede ihrer Bewegungen löst Geräusche aus. Die Federn scheinen zu ächzen, zu stöhnen. Ihre Bewegungen entwickeln sich zu einem Tanz, sie bäumt sich auf und bleibt doch gefangen. Dann verschwindet sie wieder im Dunkel des Glockenturms.
Die Koreanerin Ya Wen Fu, die diese Performance ausgedacht und ausgeführt hat, wird im Zuge des Festivals das Treppenhaus des Glockenturms einspinnen. Am Abend leuchtet der Turm weithin sichtbar, dank einer Illumination des irischen Künstlers Ruairí O’Brien.
Das Publikum ist begeistert. Währenddessen fand im Turm die Performance ‚Glönge‘ des Künstlers Frank-Ole Haake mit den Glocken der Garnisonkirche statt. Erstmals wurde auch ie seit Jahren nicht mehr verwendete große Glocke zum Klingen gebracht. Die Besucher drängten sich in den engen Turm. Draußen vor der Tür entzündete der Intendant Kay Pyta Fackeln, Reiter auf einem weißen und einem schwarzen Roß standen bereit und eine kleine Prozession zog hinüber zur alten Arbeitsanstalt.
Dort haben sich auf mehr als 1000 Quadratmetern Künstler mit 60 Ausstellungen versammelt, unter ihnen drei Professoren der Hochschule für Bildende Kunst Dresden, mehrere Hegenbarth-Preisträger und alle Propreum-Kunstpreisträger.
- Das Kunstfestival dauert noch bis zum 20. September an. Eine Übersicht über das Programm und alle Sonderveranstaltungen gibt es unter: www.ornoe.de
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