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It’s new – it’s sprout

Bettine und Luise bei der Arbeit
Bettine und Luise bei der Arbeit
Seit gestern gibt es auf der unteren „Rothenburger“ einen neuen Imbiss: das „Sprout“ lockt mit gesunder und leichter Kost. Der erste Eindruck – es ist sehr schmuck geworden. Ob es aber auch schmeckt?

Mit großen Augen stehe ich vor dem Tresen. Die ungleichen Mädels dahinter nicken mir aufmunternd zu. Ein Inkognito-Test ist nicht drin, habe ich doch das Lädchen schon vor ein paar Wochen angekündigt. Sprout kommt von Sprossen und die sollen ein fester Bestandteil der Küche sein. Nun, ich stehe irgendwie ganz schön doof vor der riesigen Wand: „Lentil“ – „Tabouleh“ – „Pad Thai“ – „Ceasar’s“ – Kann mal jemand übersetzen?

Das sind die Namen der Fertiggerichte für den schnellen Hunger. Die Zutaten stehen auch mit dran. Da fast überall etwas dabei ist, was mir Mäkelfritzen nicht zusagt, lasse ich mir mein Mittagsmahl individuell zusammenstellen. Luise lächelt und fragt mich ab, für den ersten Tag schon recht routiniert. Groß oder klein? Nudeln oder Kartoffeln? Hühnchen oder vegane Boulette? Soße, Zutaten? Ich sehe, wie mein Teller voll wird. Ein Getränk dazu?

Mein Blick fällt erst auf die Kaffeemaschine, dann auf den Kühlschrank. Hm? Mate, Tee? Ah, es gibt auch Wasser. Fein. Ich gebe mich großzügig und lade meinen Begleiter mit ein: 20,- Euro.

Schluck!

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Dann rechne ich nach: zwei Speisen, zwei Getränke, billig ist das nicht. Aber ich hab für Mittagstisch in der Neustadt auch schon mehr ausgegeben. Wir nehmen Platz am großen, fast den Raum füllenden, Tisch. Für den ersten Tag ist es hier schon ganz gut gefüllt. Ich habe mich für Penne mit Honig-Senf-Soße, Hühnchen, Vegan-Boulette und etwas Gemüse entschieden. Huch. Das Essen ist kalt. Später erfahre ich, dass nur die Wraps und Tarte warm verkauft werden. Alle anderen Gerichte sind Kaltspeisen.

Nudelteller - sieht klein aus, macht aber unglaublich satt.
Nudelteller – sieht klein aus, macht aber unglaublich satt.
Nach dem ersten Schreck erwachen die Geschmacksnerven. Die Soße ist lecker, die Nudel bissfest, das Hühnchen zart und die Boulette… Mein Bauch jubiliert. Als ich den halben Teller leer habe, bin ich satt. Okay, nun weiß ich, wie ich beim nächsten Mal sparen kann. Ich schaffe dann aber noch die zweite Hälfte und kann an diesem Tag auf ein Abendessen verzichten. Zum Abschied geben mir Luise und Bettine noch ein süßes Lächeln mit und ich bin sicher, der Laden wird funktionieren.

    Infos und Öffnungszeiten

  • Fazit: Gesunde und leckere Küche mit Überraschungen. Ein kleines Gericht ab 5,90 Euro wird dem durchschnittlichen Esser ausreichen.
  • Sprout, Rothenburger Straße 12, 01099 Dresden, täglich 11 bis 21 Uhr, Telefon: 0174 3265068

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14 Kommentare

  1. Erstmal Glückwunsch zum überragenden Interior. Dieses ist wirklich toll geworden. Vom Konzept fehlt mir noch die warme Küche. Vielleicht lässt sich das ja zumindest mit einem zusätzliche Gericht integrieren? Ansonsten weiter viel Erfolg! :)

  2. „Ich gebe mich großzügig und lade meinen Begleiter mit ein: 20,- Euro. Schluck! Dann rechne ich nach: zwei Speisen, zwei Getränke, billig ist das nicht.“

    20€ für zwei Personen ist nicht wirklich viel. Wer auswärts essen geht, muss eben immer auch bedenken, dass er nicht nur die Zutaten bezahlt, sondern anteilig eben auch Mobiliar, Strom, Versicherungen, Steuern, Rücklagen, Krankenkassen- und Sozialversicherungsbeiträge der Mitarbeiter – ach ja, die Mitarbeiter… die müssen die Miete für ihre Wohnung ja auch irgendwie bezahlen.

  3. @ML: Das Interieur sieht ja eher nach Imbiss aus. Und da sind 10 EURO dann doch schon recht viel, wenn man es mit adäquaten Alternativen vergleicht (z. B. Suppenbar).

  4. mal sehen, wie lange sich dieser juppieladen auf der rothenburger halten wird. keine einfache lage, in dieser ecke war in letzter zeit des öfteren „its new“ zu lesen ;)

  5. Also von juppiladen ist das sprout weit entfernt, viel zu nett und die Qualität stimmt auch. Ich fand es sehr lecker und den Preis den speisen auch angemessen.
    Ich komme wieder!

    Ein zufriedener Tourist

  6. Gestern wurde das „Sprout“ persönlich gestestet: Aus den mir vom Namen nichts sagenden „Gerichten“ wählte ich darum spontan eins aus. Für eine kleine Portion zum Preis von 5,90€ wurde eine Schale ca.10x15cm um ca. 3cm gefüllt mit: Reis, Kartoffelstücken, einigen Granatapfelkernen,Salatstreifchen, war noch etwas dabei ? – es kann sein, dass noch eine Zutat dabei war, allerdings dann so wenig, dass ich es beim Essen nicht bemerken konnte. Alles wurde kalt aus der Theke eingefüllt, Holzbesteck und Werbekarte kamen mit in die Papiertüte. Das geschmackliche Erlebnis war leider vollkommen enttäuschend, die kalten Zutaten waren ohne jede Würzung, Soße, Dressing o.ä. irgendwie nur nebeneinander und auch insgesamt geschmacklich gar nicht lecker. Bei diesem Testergebnis braucht man zum Preis des Essens nichts zuzufügen. Never ever! Immer noch hungrig war danach ein Besuch bei Durings dringend notwendig …

  7. @ anton

    mir geht es hier eher um neueröffnungen der letzten jahre, welche sich nicht lange halten…dazu zähle ich den orientalischen kaffee – und Teeladen (musste nach mietverdoppelung gehen), der afrika-spätshop,der friseur, der billigladen mit diesem grünen kleeblattlogo, usw.

    frau during (ihr gehört übrigens das haus, wo ihr laden ist) und der taschenladen (..welcher auch nicht gerade gut läuft) sind langjährige Instanzen auf dieser Straße. Und Juppieladen triffts volle kanne. letztes we war dort ne einweihungsparty, das publikum waren die übelsten schablonen ;)

  8. @torben: Der Friseur ist übrigens nur auf die Böhmische umgezogen. Die Mietpreise auf der unteren Rothenburger waren in den vergangenen zwei, drei Jahren auch ziemlich überzogen, so dass dort etliches wieder aufgegeben hat. Ansonsten gibt es vermutlich zu jeder Schließung auch ne individuelle Geschichte. Inzwischen hat sich die Mietpreislage wieder etwas eingepegelt, wie ich von einigen Händlern hören konnte. Die Vermieter hatten offenbar angenommen, dass sie die Verkaufsflächenmieten ähnlich steigern könnten, wie die Wohnmieten. Das hat so wohl nicht ganz geklappt.

    Apropos „Yuppie“ – trifft das nicht auf die ganze Neustadt inzwischen zu. Arbeitslose und/oder Alte gibt es doch hier kaum noch.

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