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Telefonseelsorge sucht neue Ehrenämtler

Vielen Menschen brennt etwas auf der Seele. Oft haben sie jedoch Angst, ihr Gesicht zu zeigen, wenn sie von ihrem Problem erzählen. Für diese Fälle gibt es die Nummer der ökumenischen Telefonseelsorge. Deren Förderverein ist auf der Suche nach Ehrenamtlichen für die neuen Ausbildungskurse, die im Januar 2016 starten. Eine Frau erzählt von ihrer Arbeit als Seelsorgerin:

Bei der Telefonseelsorge werden Mitarbeiter gesucht.
Bei der Telefonseelsorge werden Mitarbeiter gesucht.
Wenn Nicole Schmidt von der Telefonseelsorge vor dem Hörer sitzt, weiß sie nie, was am anderen Ende der Leitung auf sie wartet. „Das ist wie bei einer guten Freundin“, erzählt sie, „da kann es sein, dass sie mir nur erzählen will, was ihr auf dem Herzen liegt. Oder sie ruft mich an, weil sie verzweifelt einen Ratschlag braucht.“ Seit fast zwei Jahren arbeitet sie nun für die Telefonseelsorge.

Begonnen hat alles mit einer Anzeige in der Zeitung, in der neue Ehrenamtliche gesucht wurden. „Davor wusste ich gar nichts von dieser Telefonnummer“, sagt Nicole Schmidt. Jedoch wollte die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin schon immer im sozialen Bereich arbeiten, sozusagen als Kontrastprogramm. Also machte sie den zehnmonatigen Ausbildungskurs. Jede Woche traf sie sich mit den anderen angehenden Seelsorgern und wurde auf das Ehrenamt vorbereitet. Neben der Reflexion über die eigene Person trainieren die Teilnehmer mögliche Gesprächssituationen und gehen die möglichen Problemthemen durch.

Ziel der Ausbildung war es, den Mittelweg zu finden, zwischen Mitgefühl und emotionaler Distanz. „Man darf die Geschichten nicht zu sehr an sich ranlassen“, erklärt die junge Frau. Jede dieser Geschichten ist individuell. Vom jungen Studenten bis zur Rentnerin kommen die Anrufer aus allen möglichen gesellschaftlichen Gruppen. Manchmal dauert der Anruf nur fünf Minuten, wenn jemand Dampf ablassen will. In anderen Fällen, wenn es viel zu erzählen gibt, sitzt Nicole Schmidt manchmal eine halbe Stunde am Hörer.

Rückblickend kann sie behaupten, der Kurs half ihr vor allem bei der persönlichen Entwicklung weiter. Zwar hatte sie Respekt davor, sich den Problemen fremder Leute zu widmen, aber: „so lernte ich jedoch, mir über meine eigenen Probleme klar zu werden“, stellt sie fest, „denn nur wer sich selbst und seine kleinen Baustellen kennt, kann sich um andere kümmern.“

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Weitere Informationen:

  • Ausbildungsdauer von Ende Januar bis Dezember 2016
  • Kurse in der Regel montags von 18 bis 21 Uhr, zusätzlich fünf Sonnabende pro Jahr
  • Bewerbungen ab sofort unter Tel. 0351 4940030 oder telefonseelsorge@diakonie-dresden.de
  • Weitere Informationen auf www.diakonie-dresden.de/