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Nun endgültig: Tunnel wird zugeschüttet

Mit 38 zu 30 Stimmen haben die Stadträte gestern Abend gegen eine Petition zum Erhalt des Fußgängertunnels am Neustädter Markt ausgesprochen. Sie bestätigten damit den Stadtratsentscheid vom Vorjahr. Für 657.000 Euro wird der Tunnel verfüllt und eine ebenerdige Querung eingerichtet.

Bleibt gesperrt und wird zugeschüttet - Tunnel am Neustädter Markt
Bleibt gesperrt und wird zugeschüttet – Tunnel am Neustädter Markt
Bereits vor ziemlich genau einem Jahr hatte der Stadtrat die Stadtverwaltung beauftragt, die Flutschadens-Mittel für die Schaffung einer ebenerdigen Fußgänger-Verbindung und für die Verfüllung des Tunnels zu verwenden. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin Fördermittel beim Freistaat Sachsen beantragt, der hat die Mittel im vergangenen November genehmigt. Ab Februar hatte die Die Bürgerinitiative „Kein Abriss/Zuschüttung des Fußgängertunnels an der Hauptstraße“ Unterschriften gesammelt, um die Zuschüttung zu stoppen. Daraus ist dann die Petition entstanden, die gestern abschlägig beschieden wurde.

Der Tunnel war bei den Hochwassern 2002 und 2013 vollgelaufen. Die Läden im Tunnel waren schon seit der ersten Flut nicht mehr in Betrieb. Früher gab es hier auch mal Souvenirs. Seit der zweiten Flut 2013 ist der Tunnel nun komplett gesperrt. Eine Sanierung hätte rund 330.000 Euro gekostet. Der Tunnel war vor allem bei Skateboardern sehr beliebt.

Skateboarder im Tunnel Foto: Archiv/2013
Skateboarder im Tunnel Foto: Archiv/2013

Mit der Verfüllung ist ab Juni zu rechnen. Dabei werden zuerst die Mauern und Rampen am Neustädter Markt und vor dem Blockhaus entfernt. Danach wird der Tunnel gedämmt und verfüllt. Anschließend soll die zweite Fußgängerampel eingerichtet werden. Im Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

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23 Kommentare

  1. Schade, meine Freundin war dort immer Rollschuhe fahren. Aber das interessiert hier eh keinen…Oder war’s doch das Skateboard!? Grüße ;-)

  2. @julia: Unsachlicher geht es wohl nicht. Gerade für Frauen ist nachts ein gesicherter Straßenübergang doch wohl besser als solch ein Tunnel.

  3. @ Andreas: … wir wollen doch nicht Apfel mit Birnen vergleichen und wenn dann bitte nicht so billig, manche mögen es vielleicht, wie eine Herde Schafe brav auf grün und rot zu warten oder irgendwie anders über eine Strasse zu rennen.

    Durch einen Tunnel schreitet man elegant, trinkt eine Tasse Tee, beißt in ein Salamibrötchen und philosophiert über den Weltfrieden.

  4. @Julia: Durch „einen“ Tunnel schon; aber nicht durch dieses absolut hässliche Ding. Da kommt statt Philosophieren über den Weltfrieden eher die Erinnerung an vormilitärische Erziehung in der Zeit hoch.

  5. Bei dem penetranten Gestank da unten würde mir mit Sicherheit der Appetit vergehen. Ich eß mein Brötchen lieber beim Warten an der Ampel und schreite dann elegant an der frischen Luft hinüber.
    Aber über Geschmack soll man ja nicht streiten.

  6. wie mir scheint, kommen Tunnelfreunde u. Nichtfreunde auch hier nimmer zusammen, … ich für meinen Teil, find und fand den Tunnel schön. Und gerade weil ja die Augustus Brücke bald autofrei werden soll, macht ein Tunnel an der Stelle einen Sinn …

  7. … die Grünen stimmen gegen den Tunnel, … bäh … danke für den Link zur Ratssitzung … tschüß ihr Lieben … ich drehe mein Fähnchen in den von auch gesandten Wind …

  8. … die Grünen stimmen gegen den Tunnel, … bäh … danke für den Link zur Ratssitzung … tschüß ihr Lieben … ich drehe mein Fähnchen in den von euch gesandten Wind …

  9. …hmmm…657.000 Euro fürs Zuschütten….330.000 fürs Sanieren.

    Ganz logisch, dass sich da für die 1. Option entschieden wird.

    Wir hams ja!

  10. De Dresdner Politiker haben doch schon immer ihre eigene provinziell verquerte Logik, det is doch Weltkulturerbe, ’schuldigung, meinte natürlich Weltbekannt.

  11. Äpfel und Birnen…die 657.000 Euro beziehen sich auf das Zuschütten zuzüglich(!) dem Bau einer obererdigen Querung inkl. Lichtsignalanlage. Das Zuschütten allein ist kaum teuer (und langsfristig sowieso biliger) als die Sanierung.

  12. ***Entfernt. Bitte keine Drohungen. Bzw. wenn es denn ironisch sein soll, deutlicher kennzeichnen.***

  13. was soll denn bitte an Todesstrahl die ich Seb_1972 geschickt habe, nicht Ironie sein … keine Ahnung wie das zu kennzeichen ist. Ironisch ja, lustig aber nicht …

  14. Hast du denn auch ein Argument gegen die Zuschüttung? Das wäre in einer Diskussion zielführender als irgendwelche bestenfalls halbironischen Kommentare.

  15. Mehr als bedauern kann man Dresden und die Neustadt für den baldigen Verlust dieses Bauwerkes nicht..

    Ich geb dir ein Argument sebbl. Also ich Versuch es..
    Gleich kurz und knapp zusammengefasst, damit du nicht das lesen musst was ich mir gedacht habe zur Tunnelzuschüttung.

    Dein interesse daran was ich zum besten gebe schreib ich dir mal ab, so ganz pauschal, du scheinst ja lieber Auto zu fahren und siehst den verkehrspolitischen Hintergrund dahingehen als ausreichende Rechtfertigung an.

    Der Grund ist Mehrwert.

    Hä? wieso Mehrwert?

    Die Stadt Dresden hat doch nunmal garnichts übrig für Mehrwerte oder alternativen ohne TÜV Siegel hier geht’s schließlich um Shoppingmoglichkeiten und Profit!

    So wird die Verpostplatzung überall durchgebracht koste es was es wolle, egal ob dabei Lebens- sowie Spielräume unwiederbringlich verloren gehen, die ja vielleicht nur irrational betrachtet sinnvoll für den Erhalt wären!

    Ich kann definitiv für meine Freunde und all die Skater in Dresden und mich sprechen das hier bedarf für einen erhält besteht.

    Ich bin 1999 aus den alten Ländern nach Dresden gezogen einer damals noch ganz schön chaotisch geprägten, dreckig, geilen Stadt mit Charme.

    Ach wie schön das war.. Vielleicht war ich auch jung und chaotisch und nicht die Stadt.. Wer weiß.

    Als Jugendlicher, im Tunnel habe ich meine halbe Jugend jedes Jahr, Jahr für Jahr in jedem Winter verbracht.

    Dieses liebreizende und stinkende Loch war schon immer ein Unikat der Stadt und Habitat das das Ausüben für meine und vieler anderer geliebte Sportart ermöglichte, und das weil es so war wie es war. Dreckig, glatt, trocken, ungestört, nah und kostenlos.

    Dort habe ich viel gelernt als Halbstarker, wie man mit Menschen aller Art umgeht und interagiert und kommuniziert, egal ob Dresdner oder wo anders her, alt oder jung, obdachlos oder millionenschwer..

    Das das so kommen wird mit der zuschüttend war abzusehen, schließlich sind Skateboards kein Wirtschaftsfaktor wie Bier, Glühwein oder Stollen oder was auch immer Dresden denkt was es einzigartig und interessant macht.

    Hauptsache Stur nach Norm und gegen jeden Keim an Individualität und Urbanität vorgehen.. Alle erfreuen sich wenn man eine Zirkusnummer aufführen kann, die Leute schauen zu, finden das prima. Mit tollem Applaus! Ja aber bitte von 13:00 bis 14:30.. Und die Ruhezeit beachten! Zum üben wo anders und die Gefahr dabei hat ja keiner eine Warnweste an!

    Sonntag geht auch nicht da ist schließlich Kirche und Montag naja.. Reden wir nicht über Montag.

    Dresdens Entscheider haben für Dinge wie Skateboarder und alles was ohne HFBK Abschluss mit längerer Haarfrisur als die die der Standard Insel-Besitzer trägt nicht besonders viel übrig. Hier werden lieber Verbotsschilder produziert und platziert sowie Flächen entfernt die Zweckentfremdet genutzt werden könnten, schließlich ist das ein unmöglicher Krawall von den Typen, von denen aussdem ja jeder 3. ein Dealer ist.

    Die Stadt und die Entscheider haben leider nie versucht sich manchen Ding einfach zu erfreuen und etwas so zu behalten wie es für sich halt funktioniert hat, Jahre lang.

    Orte können es schaffen sich selbst zu definieren und somit auch einen Mehrwert darin schaffen für die Bürger einer Stadt.

    Wenn vielleicht auch nicht für Jedermann Hobby gerade Ideal.

    Die Jugend die einen alternativen Sport zu Fußball, Volleyball und co. ausüben möchte soll sich doch bitte begnügen mit dem was sich der allgemein uninteressierte Entscheider nach seiner reichlich überlegten best-price Ausschreibungsentscheidung dabei gedacht hat.

    Schließlich ist das alles zertifiziert.

    Die Hochwasser werden immer wieder kommen das ist klar.. Und alle nostalgischen Argumente rechtfertigen nicht die Modernisierung und restaurierung baufälliger Bauwerke danach zu unterlassen.. Ich denke nur das die Verwendung von Steuergeldern sich nicht als unsinnvoll herausstellen würde im Falle des Tunnels.

    Es gibt viel fragwürdige Dinge wo wir viel mehr Geld verpulvern und das jährlich..

    Rip kleines rotes Kellergeschoss, du wirst mir fehlen!

    Du kannst nichts für diese charmlosen Stadtverplaner.

  16. Das erste Argument, weil er schon da ist.
    Das zweite Argument, weil er praktisch ist.
    Das dritte Argument, keine Wartezeiten, keine Ampel.
    Das vierte Argument, Strassenmusik.
    Das fünfte Argument, Zeitgeschichte.
    … ein Tunnel unter der Strasse … ist doch total magisch.
    Ihr Hilfsökonomen …

  17. Tja, man könnte es ja auch wieder aufhübschen. Aber das Geld ist für die Bürger Steuerzahler dann doch zu schade. Die können ja im Automief stehen und warten wie am Pirnaischen. Erstaunlich für mich ist, dass solche Tunnels schon gebaut wurden, als von Autokarawanen noch lange keine Spur war. Als diese nun durch die Stadt rollen, schüttet man die Tunnel zu. Ist da nicht egal, von welcher Seite der Mief kommt? Hauptsache wenigstens verkehrssicher! Aber nicht doch, die Zeiten mit einem Käffchen oder einer Zeitung sind schon lange Wegbagggern und Zuschütten gewichen. Heute ist Wiesen zertrampeln angesagt und das geht ja wohl schlecht unter Tage. Schilda lässt grüßen … .

  18. „… Dieses liebreizende und stinkende Loch war schon immer ein Unikat der Stadt und Habitat das das Ausüben für meine und vieler anderer geliebte Sportart ermöglichte, und das weil es so war wie es war. Dreckig, glatt, trocken, ungestört, nah und kostenlos. …“
    Nicht traurig sein: Solche dreckigen, stinkigen Löcher und Ruinen ehemaliger Bauwerke gibt es doch jetzt genug. Allerdings fein maschendrahtzäunig – in Ermangelung einer Mauer – abgesperrt, damit es in Ruhe vor sich hinbröckeln kann wie gestern erst wieder im EHEMALIGEN Gaswerk Reick aufgefallen. In den 50-er Jahren freute man sich scheckig, als neben dem Gasher sogar eine Gasleuchte wieder leuchtete. Ich jedenfalls habe mehr als Bewunderung für die Baumeister, die aus Ruinen wieder Wohnungen und Betriebe aufleben ließen und sie waren mit Recht stolz darauf. Genau so entsetzt bin ich aber über die heutige Kaltschnäuzigkeit, Kurzsichtigkeit, wie diese nachkrieglichen Bauleistungen heute wieder zu Ruinen – wie nach einem 3. WeltKrieg – gemacht werden. Steine, Stahl und Stuss und dazwischen Glas, z. B. über den Haltestellen, damit die Sonne auch schön durchprasselt beim Warten auf die Bahn. Das alles erfüllt mich heute nur noch mit Bewunderung, wie weit man früher VORAUS dachte, heute denkt man immer nur NACH, stolpert über seine eigenen Füße wie in „Upps – die Pannenshow“ – Schilda eben.

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