Die meisten von uns wollen mit dem Thema Tod nichts zutun haben. Doch irgendwann holt es jeden ein. Die Ehrenämtler Alexander Kaiser und Tom Gehre von der Krisenintervention und Notfallseelsorge sind in diesen Situationen für die Betroffenen da.
„Ein Einsatz läuft selten nach Plan ab“, sagt Alexander, der schon seit drei Jahren als Seelsorger dabei ist. Schließlich ist jeder Sterbefall anders. Wenn ihn die Rettungskräfte anrufen, dann macht er sich sofort auf den Weg. „Wir versuchen nach spätestens 30 Minuten vor Ort zu sein.“ Dann heißt es erst einmal Zuhören. Die Notfallseelsorge ist einerseits da, um den Betroffenen Trost zu spenden, aber auch um ihnen bei organisatorischen Dingen zu helfen. „Oft sind die Leute alleine mit dem Anruf beim Bestattungsinsitut überfordert.“
Letztes Jahr verzeichnete die Krisenintervention und Notfallseeslsorge einen Einsatzrekord. Durchschnittlich alle zwei Tage wurde sie gerufen. Vorsitzender Tom Gehre sieht den Grund dafür im heutigen Umgang mit dem Thema Tod in unserer Gesellschaft. „Wir verdrängen diese Möglichkeit. Und wenn es dann soweit ist, sind wir überfordert.“ Hinzu kommt, dass den Angehörigen in solchen Situationen – vor allem den älteren – oft die Bezugspersonen fehlen, da die Kernfamilie immer mehr zerfällt.
Die steigende Zahl der Einsätze lässt sich nur noch mit Müh‘ und Not bewältigen. „Wir könnten definitiv mehr Ehrenämtler gebrauchen“, sagt Tom. Die eigentliche Lösung wäre allerdings eine Förderung durch den Staat. Bisher finanziert sich der Verein ausschließlich über Spenden. „Gäbe es uns nicht, wäre sonst niemand für die Menschen in diesen schwierigen Momenten da.“
- mehr Infos zur Krisenintervention und Notfallseelsorge Dresden e.V. auf www.kit-dresden.de und auf Facebook
Wirklich eine klasse Sache! :-)