Ein Reiseführer durch Pegidistan. Autor Uwe Leuthold lässt Tatjana Festerlings Forderung nach dem Wiederaufbau der Mauer Wirklichkeit werden und beschreibt die Gegend und die Bewohner, die Pegiden, für abenteuersuchende Touristen.
Das Buch spielt in einer nicht näher definierten Zukunft. Bei einer Bundestagswahl erringt die Pegida-Partei die absolute Mehrheit in den Wahlbezirken des späteren Pegidistans und Lutz I. erklärt die Unabhängigkeit. Daraufhin weisen die Patrioten fast alle Ausländer aus und die Mehrzahl der Gutmenschen ging freiwillig. Somit ist der historische Kontext konstruiert. Die geografische Einordnung folgt. Die PRD (Pegidische Abendland-Republik Dresden) umfasst im wesentlichen Dresden und reicht bis Freital und Pirna. Auch die Neustadt kommt vor, wenn auch nicht wirklich gut weg.
Soweit so absurd. Im Stile eines Reiseführers werden Land und Leute erklärt. Dabei mischt der Autor Uwe Leuthold die Eigenschaften der „besorgten Bürger“ lässig mit altbekannten Dresdner Klischees. Kurz gesagt: Die Eierschecke und Dynamo dürfen nicht fehlen. Es holpert ein wenig. Allerdings schafft er es immer wieder ein Grinsen, zum Teil auch ein schamhaftes, ins Gesicht des Lesers zu schreiben. So zum Beispiel, als er die ältere Geschichte Dresdens skizziert.
„Die erste Besiedlung erfolgte durch transdanubische Einwanderer. Da sich in dieser Frühzeit noch niemand fand, der gegen diese Invasion besorgt anspazierte, konnten sich die Immigranten festsetzen.“
Von einigen durchaus gelungenen Schmunzlern abgesehen, wirkt das Buch jedoch sehr bemüht. Möglicherweise geben die pegidischen Eigenschaften gar nicht genug her, als dass man sie mit einem satirischen Buch würdigen kann. Etliche Klischees wirken überstrapaziert. Vor allem im hinteren Teil des Buches, in dem es um Unterkunft und Essen und Trinken geht. Schade.
Uwe Leuthold wurde 1976 geboren und lebt in der Dresdner Neustadt und in Berlin. Er hat Politikwissenschaft studiert, arbeitet als freier Autor und Journalist. Bei dem Namen handelt es sich um ein Pseudonym.
- Das Taschenbuch ist im Eigenverlag als Amazon-Print-on-Demand erschienen und derzeit nur bei Amazon erhältlich. 106 Seiten, 9,99 Euro. ISBN: 978-1-5233-8225-5 Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.säxit.de
Hallo Anton,
verlost du ein Exemplar?
Höchste Zeit für den #Säxit: http://misanthrope.blogger.de/stories/2538429/
Ich seh es nicht ganz so kritisch. Trotz der Längen alles in allem ein lustiges Buch.
http://teichelmauke.me/2016/02/27/darf-man-ueber-pegida-lachen/