Am kommenden Freitag liest Stefanie Sargnagel im Societaetstheater. Die österreichische Autorin hat mit ihrem ersten Buch „Binge Living — Callcenter-Monologe“ für Furore gesorgt.
2015 erschien dann das Buch „Fitness“, eine Zusammenstellung von Facebook-Beiträgen, laut Lars Weisbrod (Zeit, Intro, Süddeutsche) eine geniale Kombination von „Ekelfeminismus und Größenwahn“.
Sargnagel studiert in der Richter-Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien. Ihre Erfahrungen als Angestellte eines Callcenters waren die Grundlage ihres ersten Buches. Sie schreibt für Vice und den Bayerischen Rundfunk. Ihr Markenzeichen ist eine rote Baskenmütze.
In Österreich sorgte Stefanie Sargnagels Erstling Binge Living bei seinem Erscheinen Ende 2013 bereits für Furore. Ihre verrückten Erzählungen aus dem Alltag einer Callcenter-Sklavin wurden zum Überraschungsbestseller des österreichischen Buch-Weihnachtsgeschäfts 2013. Von Feuilleton und Hipster-Blogs gleichermaßen gehypt, war die erste Auflage innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
Nun erschien also der Zweitling Fitness, und das Prinzip ist dasselbe: Facebook-Statuse, irrwitzige Reportagen und Illustrationen werden zu einem gewaltige Sogkraft entwickelnden Strom verdichtet, der mit schonungslosem Stakkato entlarvt, was in ihren Augen verlogen, fake, unzulänglich oder einfach auch nur saukomisch ist.
Gefeiert wird das Leben in all seinen Unzulänglichkeiten. In einer Welt, die um jeden Preis funktionieren will, sabotiert sie sich selbst mit an Irrsinn grenzender Schonungslosigkeit und strickt aus diesem Gegensatz die stabile Fragilität, die das Buch auszeichnet. Mit knapp 300 Seiten ist Fitness fast doppelt so umfangreich geworden wie sein Vorgänger; und im Gegensatz zu Binge Living, ist es bereits im Bewusstsein einmal ein Buch zu werden konzipiert worden. Das merkt man Fitness aber glücklicherweise gar nicht an, ist es doch mindestens genauso anarchisch wie das Debüt und scheißt auf literarische Konventionen wie eh und je!
Stefanie Sargnagel im Societaetstheater
- Freitag, 11. März, 20 Uhr, Tickets für 10,- Euro an allen bekannten Vorverkaufstellen. Das Neustadt-Geflüster verlost zweimal zwei Freikarten. Bitte eindeutiges Interesse in der Kommentarspalte bekunden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Societaetstheater, An der Dreikönigskirche 1a, 01097 Dresden, Telefon: 0351 8119035
Eindeutiges Interesse
Ich wünsche mir bitte 2 Karten
Eindeutigstes Interesse!
Interesse, eindeutiges
hier! ich! (danke)
„Gehypter Ekelfeminismus und Größenwahn“ – so andernorts die Ankündigung! – ja, das klingt doch unterhaltsam. Interesse!