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Kein Bier mehr für Männer

Bier bald nur noch für Frauen?
Bier bald nur noch für Frauen?
Am Donnerstag Abend hat der Vermittlungsausschuss der Landeshauptstadt Dresden eine Änderung der Polizeiverordnung für die Dresdner Neustadt beschlossen. Künftig soll nach 22 Uhr kein Alkohol mehr an männliche Personen verkauft werden.

Bis zum Schluss der Sitzung war die Debatte sehr hitzig. Vertreter von SPD und Grünen hatten eine Abschaffung der seit 2007 gültigen Polizeiverordnung gefordert. Diese besagt, dass an Freitagen und Sonnabenden nach 22 Uhr kein Alkohol über die Straße verkauft werden darf. Die Linke hatte zu dem Thema eigens eine Befragung durchgeführt (Neustadt-Geflüster vom 10. März 2016), auch die Neustädter Ortsbeiräte hatten sich für die Abschaffung ausgesprochen. Allerdings hatten Verwaltung, Polizei und die CDU-Fraktion eine Beibehaltung der Verordnung gefordert. Deshalb landete der Antrag gestern im Vermittlungsausschuss.

Dort zeigte vor allem der Grünen-Politiker Hans Lochdi, dass er nicht nur das Verwaltungsrecht gut kennt, sondern dass er auch zu kreativen Lösungen fähig ist. Von ihm stammte zu vorgerückter Stunde der Vorschlag, die Polizeiverordnung künftig nur auf das männliche Geschlecht anzuwenden.

Diese Idee fand spontan sehr viel Zuspruch. Ein Neustädter Türsteher, der als Experte zu der Versammlung angehört wurde, erklärte: „Wenn es Probleme mit Betrunkenen gibt, dann zum allergrößten Teil mit Männern.“ Dieser Ansicht schloss sich heute Morgen auch der Revierleiter der Neustädter Polizei, Michael Amhof, an. Gegenüber Neustadt-Geflüster sagte er: „Ohnehin sind die meisten Kriminellen Männer, wenn man aber in die Statistik schaut und nach alkoholisierten Straftätern sucht, findet man dort eine Männer-Quote von über 90 Prozent.“ Er begrüßte die neue Regelung ausdrücklich.

Die verhandelnden Parteien einigten sich am Abend darauf, dass es sich bei der Verordnung um ein Pilot-Projekt für die Dresdner Neustadt handeln soll. Im Erfolgsfall soll das Prinzip dann auf die ganze Stadt ausgedehnt werden.

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Kritiker des gefundenen Kompromisses waren auch gleich zur Stelle. So erklärte der Neustädter Ortsbeirat für die AfD, dass eine solche Verordnung in Zeiten des „gender mainstreaming“ wohl überhaupt nicht angehe. „Gleichberechtigung scheint für die linkgsgrüne Stadtratsmehrheit wohl nur für Frauen zu gelten“, empörte sich Steffen Nandu. Ein Vertreter der Piraten gab zu bedenken, dass auch mit der neuen Verordnung die Möglichkeit besteht, das Bier online zu bestellen.

Der genaue Text der Verordnung wird jetzt ausgearbeitet, wenn der Stadtrat am 14. April zustimmt, könnte der Spätshop-Erlass (Männer) schon ab Mai in kraft treten.


Nachtrag
Liebe Leser, ich bin leider auch diesem Jahr der Versuchung erlegen, euch in den April zu schicken. Hoffe, der eine oder andere konnte schmunzeln. Natürlich ist das alles nur ausgedacht und über geschlechtergetrennten Alkoholausschank denkt, soweit ich weiß, niemand ernsthaft nach. Aber wahr ist, dass im April die Polizeiverordnung im Stadtrat behandelt wird, wir werden dazu berichten.

20 Kommentare

  1. @ Anton: Du hast vergessen zu erwähnen, dass Frauen, welche ihr gekauftes Bier an Männer weitergeben, zur sofortigen Ableistung gemeinnütziger Arbeit verdonnert werden (z.B. Ummalen von Penis-Malereien zu Kakteen)

  2. @E-Haller: Warst Du gestern Abend auch da. Ich hab Dich gar nicht gesehen. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll dieser Aspekt in einem Arbeitskreis noch einmal diskutiert werden.

  3. Ich finde den Beschluß sehr tendenziös. Das Stemmen-in-der-Halbliterklasse war von je her eine männliche Domäne! Jetzt soll hier durch die Hintertür der Bierkonsum für Frauen gefördert werden. Warum nicht gleich eine Quote? Für jeden Mann, der eine Pulle haben will, muß er zwei Frauen vorweisen, die auch ihr Gin-Tonic gegen Gerstensaft eintauschen. Immer wieder dieser Gender-Schwachsinn! Und was ist eigentlich mit der Transgender-Fraktion?

  4. Klar war ich da, ich habe die Frage nach dem Umgang mit Transgendern gestellt. Da kamen die aber ganz schön ins schwimmen… Perücke und Orangen unterm T-Shirt dürften aber reichen, um doch an Bier zu kommen.

  5. Wer kommt denn auf solche Ideen. Als würden alle Männer, wenn sie Freitag- oder Samstagabend Bier in einem Spätshop bekommen danach randalierend durch die Neustadt ziehen. Manche wollen sich danach vielleicht einfach vor die Scheune oder in den Alaunpark setzen. Wie diskriminierend ist das denn. Entweder alle oder keiner. Als nächste Stufe dürfen dann nur Männer die niedlich wirken Bier kaufen und wer etwas grimmig guckt bekommt nur eine Cola.

  6. Nachdem ich eben eine sehr laute ICE-Fahrt im Ruhebereich hatte, will ich ab jetzt ein Prosecco-Verbot für Frauen im Zug. Es sind nur die Frauen, die sich mit diesem Zeug sinnlos besaufen (1 Kiste auf 6 Frauen!)

  7. das ist doch ziemlich sinnlos! In den Straßen der Neustadt gibt es doch kaum noch so richtige Männer

  8. Boa i danke euch, hab gerade hier mitgelesen und bin herrlich am feiern über eure Kommentare ! Ich liebe euch ;-)

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