Wer hätte gedacht, dass die Neustadt eine Weltmeisterin beheimatet? Ganz recht. Auf der Schönfelder Straße lebt die derzeitige Weltmeisterin im Cross-Triathlon: Susi Pawel.
Susis Sportlerkarriere begann bereits in der dritten Klasse. Ihre Lehrerin befand sie als etwas zu aufgedreht, weshalb sogar ein Schulwechsel drohte. Also fing Susi an, ihre überschüssige Energie im Sport zu kanalysieren. Zunächst im Kanu, dann auch beim Volleyball oder Fußball. „Eigentlich hab ich fast alles gemacht, Hauptsache Bewegung“, sagt die 30-Jährige. Schnell wurde der Ehrgeiz in ihr geweckt. Verlor Susi einen Wettkampf, war das Geheule meist recht laut.
Es folgten Jahre im Kadersport, ein Abschluss an der Sportschule sowie ein Studium der Sportwissenschaft und -therapie. Seit einigen Jahren arbeitet die gebürtige Dresdnerin als Oberflächenbeschichterin in der Flugzeuggalvanik. Nach Dienstschluss dreht sich allerdings alles um den Sport. Ein Glück, dass ihr Mann ebenfalls Cross-Triathlet ist und das ganze mitmacht. An alle Unwissenden: Beim Cross-Triathlon radelt man anders als beim klassischen Triathlon nicht mit dem Rennrad, sondern mit dem Mountainbike.
Ihren ersten Cross-Triathlon meisterte Susi im Jahr 2009. Und nur vier Jahre später holte sie den Titel bei der XTerra-Weltmeisterschaft auf Hawaii 2015. Und das obwohl die Sterne anfangs weniger gut standen. „Ich musste erstmal meinen Chef überreden, mir frei zu geben“, erzählt die Triathletin. Zudem war der Wettkampf eine finanzielle Höchstleistung. Qualifikation hin oder her. Als Sportler muss man einen ordentlichen Preis bezahlen, um starten zu dürfen. Doch zahlreiche Spenden von Eltern und Freunden machten das Projekt „XTerra“ dann letzten Endes noch möglich.
Derzeit trainiert sie für den Moritzburger Schloss-Triathlon Mitte Juni. Ihr Trainingsplan: Montag Schwimmen, Dienstag Radfahren, Mittwoch Laufen. Große Pausen? Fehlanzeige. „Es gibt immer irgendeinen Wettkampf, auf den man hintrainiert“, sagt die Triathletin. Und Urlaub heißt bei den Pawels nicht „ab an den Strand“, sondern „ab ins Trainingslager“. Aber: Man mag es kaum glauben, es gibt auch Momente, in denen Susi weder rennt, schwimmt, noch radelt. „Ich bin ein ziemlicher Puzzle-Fan“ erzählt die Weltmeisterin und muss über sich selbst lachen.
Susi Pawel – weitere Informationen
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