Der Neustädter Grünen-Stadtrat Johannes Lichdi lädt am Freitag-Nachmittag zu einer Ortsbesichtigung an der Königsbrücker Straße ein. Hintergrund ist die noch vor der Sommerpause geplante Stadtratsentscheidung zum Ausbau der Straße.
Lichdi, der in seiner Fraktion verkehrspolitischer Sprecher ist, will bei diesem etwa einstündigen Spaziergang entlang der Straße die verschiedenen Varianten vorstellen, über die der Stadtrat dann entscheiden soll. Zur Diskussion stehen die Varianten 8.4., 8.7. und theoretisch auch noch die vierspurige Variante 7.
Wer das ganze lieber ohne Verkehrslärm erklärt bekommen möchte, kann dazu die Einwohnerversammlung am 19. Mai besuchen. Die findet im Romain-Rolland-Gymnasium statt. Dort werden Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und Reinhard Koettnitz, der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes die drei Varianten vorstellen. Außerdem werden Andreas Hemmersbach, Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) und Pressesprecher der Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben!“ Martin Schulte-Wissermann (Piraten) ihre Position zum Ausbau vorstellen.
Bürgerversammlung im Romain-Rolland-Gymnasium
- Donnerstag, 19. Mai, 18.30 Uhr, Weintraubenstraße Straße 3, 01099 Dresden
Köni-Spaziergang mit Neustadt-Grünem Johannes Lichdi
- Freitag, 13. Mai, 17 Uhr, Königsbrücker-/Ecke Tannenstraße, 01099 Dresden
Informationen der Stadtverwaltung
Ausbau Königsbrücker Straße – Die Varianten im Überblick
V7 – durchgängig vierspurig plus Radweg, Fahrbahnbreite bis zu 17,50 Meter (von Bord zu Bord, heute: 10 Meter), schmale Gehwege, kein eigenes Gleisbett.
V8.4 durchgängig zweispurig plus Radweg, Fahrbahnbreite außerhalb Haltestellen mit 10,50 Meter bis 12,50 Meter geringfügig breiter als heute (10 Meter), die breitesten Gehwege, Radweg nördlich Paulstraße, teilweise durch historische Baumallee, kein eigenes Gleisbett
V8.7 – fast identisch der V8.4 im Kernbereich (Louisenstraße bis Bischofsweg), Verlegung Haltestelle (stadteinwärts) vor Schauburg, Nördlich Bischofsweg und südlich Post der vierspurigen V7 sehr ähnlich – allerdings dort mit eigenem Gleisbett für die Bahn.
Die Variante 7 ist die, die vom alten Stadtrat unter schwarz-gelb im April 2014 beschlossen wurde, detailierte Infos zu dieser Variante in der Neustadt-Geflüster-Analyse.
Die Variante 8.4 ist aus der absoluten Minimal-Variante 8.2 (Straße bleibt so breit, wie sie ist) hervorgegangen. Wesentlich für diese Variante ist, dass sich an Engstellen Bahn und Kraftfahrzeuge eine Spur teilen. Diese Variante wird von der Bürgerinitiative „Königsbrücker muss leben!“ bevorzugt.
Die breiteste Zustimmung erhält derzeit die Variante 8.7. Die Engstelle wird zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg sein. Dort teilen sich Straßenbahn und Autos einen 7,10 Meter breiten Streifen. Daneben verlaufen die Radwege (in nördliche Richtung 2,95 Meter in südliche Richtung 2 Meter) und daneben gibt es Parkbuchten.
Im südlichen Bereich zum Albertplatz hin soll die Straßenbahn eine eigene Trasse bekommen.
Auch nördlich des Bischofsweges ist dann wieder eine eigene Trasse für die Straßenbahn geplant.
Ausbau Königsbrücker Straße, Variante 8.7 Details
- Die Straßenbahnhaltestelle am Bischofsweg wird nach Süden verlegt. Die Bahn hält dann stadteinwärts direkt vor der Schauburg. Linksabbiegen wird es an dieser Kreuzung nicht mehr geben.
- Stadteinwärts ist am Bischofsweg eine extra Rechtsabbiegerspur geplant
- Zwischen Albertplatz und Katharinenstraße bekommt die Straßenbahn ein eigenes Gleisbett. Die Kreuzung zur Katharinestraße eine Ampel.
- Die Kreuzung zur Tannenstraße erhält ebenfalls eine Ampel, dort ist in der stadtauswärtigen Richtung ein Linksabbiegespur geplant.
- Auch an der Eschenstraße soll es eine Ampel geben.
- An der Louisenstraße soll es stadtauswärts eine Linksabbiege-Möglichkeit geben.
Ehrlich gesagt, brauche ich überhaupt keine Änderung der Kö. Mir gefällt die Strasse so wie sie ist. Egal welche Variante kommt – es wird in jedem Fall eine Beschleunigung geben. Allein durch die Radwege wird im Erlebnisraum Königsbrücker eine gefühlte Geschwindigkeitszunahme stattfinden. Das kommt aus der beschränkten, im 20. Jh gewachsenen Denke heraus, dass Straßen vorallem dem Durchgangsverkehr zu dienen haben.
Da stimme ich dir zu Mensch_Meier. Allerdings habe ich viele Jahre an der Königsbrücker gewohnt, und der Krach -ausgelöst durch den löchrigen Belag- ist schon enorm. Daher hoffe ich, dass es die Variante „im Bestand“ wird -also die 8.4. Da bleibt die Straße im Großen und Ganzen so schön wie sie jetzt ist und ist aber trotzdem keine Ruckelpiste mehr.
An den anderen Nebenstraßen könnte man ja auch noch Ampeln aufstellen.