Die Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen organisiert eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Der Winter nach dem Arabischen Frühling“ am Donnerstag Freitag in der Schauburg. Es werden Filme gezeigt, Vorträge gehalten und es darf diskutiert werden.
Als 2010 in Tunesien der „Arabische Frühling“ begann und sich rasant über Nordafrika und den Nahen Osten ausbreitete, da hoffte die Welt freudig auf einen Sieg der Freiheit und der Demokratie. Sechs Jahre sind seitdem vergangen. Das positive Bild hat sich gewandelt: Umstürze und Regimewechsel brachten nicht die erhofften Verbesserungen, terroristische Gruppen nutzen die Zeit des Umbruchs zur Stärkung ihrer Macht und immer noch wütet der Krieg in Syrien. Diese Zustände führten u. a. zur größten Fluchtbewegung seit Ende des 2. Weltkrieges.
In der zweitägigen Veranstaltungsreihe soll auf die Anfänge in den Maghreb-Staaten und Ägypten zurück geblickt werden. Es soll analysiert werden, wie sich die momentane Situation dort darstellt und wie sich die Gesellschaft gewandelt hat. Unter dem Titel „Change happens – Gesellschaftlicher Wandel in Nordafrika und Nahost fünf Jahre nach den Revolten“ wird die Arabistin und Journalistin Martina Sabra dazu einen Einstieg geben.
Außerdem wollen die Veranstalter noch einmal konkret nach Syrien blicken. Mit „Watani – my homeland“ (arabisch mit englischen Untertiteln), wird der zweite Teil der Dokumentation „Die Kinder von Aleppo“ gezeigt, anschließend gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur des Filmes, Marcel Mettelsiefen, sowie die Journalistin und Nahostexpertin Kristin Helberg.
Am zweiten Tag wird dann die Situation in Sachsen unter die Lupe genommen. Als vor fast einem Jahr viele tausende Flüchtlinge hier Schutz suchten, kam es neben dem Gegenprotest zu umfangreichen Engagements für die Ankommenden, Solidarität und Hilfsbereitschaft mit dem Willen, das Erstaufnahme-Chaos zu bewältigen und das Ankommen zu erleichtern. Wie hat sich die Situation entwickelt? Was hat sich von der politischen Seite aus getan? Dazu werden Safi Safa (Ausländerrat Dresden), Sebastian Vogel (Leiter des Geschäftsbereichs Gleichstellung und Integration, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz) und der Vizepräsident der Landesdirektion Sachsen, Walter Bürkel, Auskunft geben.
Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.
Der Winter nach dem Arabischen Frühling
- Film, Vorträge und Diskussionen
- Donnerstag, 2. Juni und Freitag, 3. Juni, jeweils ab 17 Uhr in der Schauburg Dresden, Königsbrücker Straße 55, 01099 Dresden
- Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.