Seit heute hängen am eingerüsteten Turm der Martin-Luther-Kirche vier Banner in der Größe von jeweils 2,5 mal 6 Metern hängen. Sie sind in deutscher, arabischer und englischer Sprache bedruckt und rufen zur Achtung im Umgang miteinander auf.
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Auf den Plakaten stehen folgenden Sprüche:
- „Sprich positiv über deinen Glauben und nicht negativ über den der anderen“
- „Sag anderen nicht, woran sie glauben: Lass es dir von ihnen erzählen“
- „Respektiere Ähnlichkeiten und Unterschiede und finde heraus, wie wir gut miteinander auskommen“
- „Beurteile Menschen nicht anhand von Taten jener, die den gleichen Glauben haben“
Diese Sätze entstammen dem interreligiösen Dialog im britischen Birmingham. Dorthin waren die Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenbezirks Dresden Nord im Juni dieses Jahres zu einer Bildungsreise aufgebrochen. Thema war unter anderem, auf welche Weise sich die Kirchgemeinden dort einer multireligiösen und multiethnischen Gesellschaft stellen: Bei etwa einer Million Einwohner in Birmingham liegt der Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund bei 26 Prozent. Knapp 235.000 Einwohner sind Muslime. Auch Sikhs (3,02 Prozent), Hindus (2,08 Prozent), Buddhisten (0,45 Prozent) und Juden (0,21 Prozent) leben dort.
In Anbetracht einer zunehmend heterogenen Gesellschaft auch bei uns will Möller diese Anregungen nun den Dresdnerinnen und Dresdnern sowie Gästen der Stadt weiter geben. Die Banner hängen deshalb während der Sanierungsarbeiten am Turm der Martin-Luther-Kirche am Gerüst. Zudem widmet Eckehard Möller bis einschließlich 7. August jede seiner Predigten einem dieser Zitate.
Turmreparaturen noch bis Ende August
Noch bis Ende August wird der Turm der Martin-Luther-Kirche durch Steinmetze instand gesetzt (Neustadt-Geflüster vom 21. Juli 2016). Um weiteres Geld für die Bauarbeiten zu sammeln, versteigert die Gemeinde ab sofort wertvolle alte Möbel: Die Stücke können im Gemeindesaal am Martin-Luther-Platz 5 besichtigt, Kaufgebote bei der Kirchspielverwaltung bis 28. August schriftlich eingereicht werden.
Die sächsische Arbeitsgemeinschaft „Kirche für Demokratie“ hat die Kosten für die Herstellung der Banner übernommen. Nach Nutzung der Banner am Turm der Martin-Luther-Kirche können auch andere Kirchgemeinden sich diese ausborgen.
… die Verständigen werden’s achten.
Also so eine Art von Semperoperberieselung während einer Pegidademo, nur für die Neustadt. Sehr zeitgeistig!
Na das ist mal was Genaues. Mit einfachen Mitteln viel erreichen. Gefällt mir!
…und alle mal besser als neulich die komische (Münchhausen) Bierdeckelaktion.
@Lenbach: Es zeugt weit mehr von einem Zeitgeist, wenn das Anbringen eines Plakats, das ein grundlegendes Prinzip menschlicher Interaktion einfordert – dazu noch zeitlich begrenzt (!), Anlass für einen derartigen Kommentar geben kann.
Das ist der Geist einer geistlosen Zeit.