Die Turmhaube der Martin-Luther-Kirche ist wieder geschlossen und seit Montag kommt der Turm langsam wieder aus seinem gelben Gerüst heraus. Die Kreuzblume ist schon sehr gut zu sehen und mit scharfem Auge erkennt man sogar die Kupferspitze oben drauf.
Pfarrer Eckehard Möller ist erleichtert, die Baustelle hat ihn in den vergangenen Wochen öfter um die Nachtruhe gebracht, weil Todesmutige unbedingt am Gerüst hochklettern mussten, da half noch nicht einmal die vier Meter hohe Palisade. Aber jetzt fällt das Gerüst Stück für Stück und wird so für Kletterer und Ferngucker uninteressant.
Das Gerüst war nötig geworden, weil der rund 80 Meter hohe und fast 130 Jahre alte Turm erhebliche Witterungsschäden hatte. Nun wurden die Fugen und abgeplatzte Sandsteinteile erneuert. In der Kreuzblume hatten die Gerüstbauer eine Blei-Kassette gefunden. Darin ein Dokument aus dem Jahre 1886 Unterschriften von Architekten, Pfarrern und Spendern. Auch die Turmuhr wurde wieder repariert. Nächtliche Kletterer hatten das dringende Bedürfnis an den Zeigern zu drehen.
Martin-Luther-Kirche
Die Kirche ist eines der Wahrzeichen der Neustadt. Sie wurde zwischen 1883 und 1887 erbaut. Für die Kirche wurden verschiedene Baustile vermischt. Während der Rundbogen an der Seite an die Romanik erinnert, deuten die Proportionen eher auf die Gotik hin. Mit ihren 54 Metern Länge und 27 Metern breite füllt sie den Platz gut aus. Kein Wunder, die Häuser rundherum sind allesamt erst später entstanden. Der Turm ist 81 Meter hoch. Im Inneren finden bis zu 1400 Besucher Platz.
- Informationen zum Baufortschritt gibt es auf der Website der Gemeinde unter: www.kirchspiel-dresden-neustadt.de.
Da bin ich beruhigt, da kommt dann endlich auch dieses unpassende Fussballvereinslogo wieder runter ;)
So sehr Fußball zur Nation gehört kann ich diese Aussage nur unterstützen.
@Mirko: Ich habe gehört, dass zwar das Logo mitsamt dem Gerüst wieder abgenommen wird, aber dafür künftig die Turmglocken die Dynamo-Hymne klingeln werden. ;-)
Welch Freude, handelt es sich doch dabei sowohl textlich als auch musikalisch um ein großartiges Zeugnis moderner Gegenwartskunst.
Zum Erhöhen der Vorfreude: Wer das hören will, muss bis zum 1. April jedes Jahres 18,87 EUR auf das Spenden-Konto der Gemeinde überweisen. Dann bekommt man per SMS einen Code zugeschickt, mit dem man das elektronisch verschlüsselt gesendete Dynamo-Geläut als mp3 hören kann.