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DDR-Museum ins Hochhaus

Das erste Exponat ist schon da. Peter Simmel hat sichtlich Spaß mit dem Moped.
Das erste Exponat ist schon da. Peter Simmel hat sichtlich Spaß mit der Jawa.
Heute Vormittag bestätigte Hochhaus-Sanierer und Kaufmann Peter Simmel auf einem Vorort-Termin: Ja, das DDR-Museum wird hier einziehen. Bis Ende Oktober soll das Museum in Radebeul noch geöffnet bleiben, dann wird um­gezogen und ab Januar gibt es dann auf rund 2.000 Quadratmetern im Hoch­haus am Albertplatz ein Museum mit Erinnerungsstücken an den Arbeiter- und Bauernstaat.

Im Obergeschoss neben Elektro-, Drogerie- und Discountmarkt ist noch eine große Fläche frei. Lange Zeit hieß es, dass hier ein Fitness-Studio einziehen solle. Zwischenzeitlich nutzte auch die Blaue Fabrik die Räume mal als Aus­stellungsfläche – nun also das Radebeuler DDR-Museum. Das hatte im Juli Insolvenz angemeldet. Es gab etliche Interessenten für das Museum mit rund 60.000 Exponaten.

100.000 Besucher angestrebt

Entscheidung aus dem Bauch.
Entscheidung aus dem Bauch.
„Wir gehen davon aus, dass wir alle Ausstellungsstücke hier unterbringen können“, erklärte Simmel heute auf einer Pressekonferenz. Er habe sich vor ein paar Monaten das Museum in Radebeul angesehen und dann aus dem Bauch heraus entschieden. Die Mit­arbeiter des Museums haben Angebote für eine Weiterbeschäftigung bekom­men. Für rund 250.000 Euro wird der Raum nun auf Vordermann gebracht, ein Durchbruch zum Hochhaus ist schon in Vor­bereitung. Wie teuer der Umzug der Exponate tatsächlich wird, steht noch nicht fest. „Wir hoffen weniger als 400.000 Euro“, kommentiert Simmel bisherige Zeitungsmeldungen.

Zur Dekoration hatte er heute schon mal eine Jawa 50 auch bekannt als „Pionyr“ mitgebracht, dieses tschechische Moped war in der DDR in den 1960er Jahren ziemlich beliebt.

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Öffnen will er täglich, vermutlich von 10 bis 19 Uhr, beim Eintrittspreis will er sich an den derzeitigen Preisen des Museums in Radebeul orientieren, dort kostet ein Ticket für Erwachsene neun Euro. Langfristig rechnet Simmel hier mit mehr als 100.000 Besuchern pro Jahr.

Das erste Exponat ist schon da. Peter Simmel hat sichtlich Spaß mit dem Moped.
Das erste Exponat ist schon da. Peter Simmel hat sichtlich Spaß mit dem Moped.

14 Kommentare

  1. Das muss frau/man(n) Peter Simmel lassen: ein großartiger Coup von ihm für unsere Neustadt. Das passt sehr gut zusammen das neue Einkaufszentrum und das DDR-Museum in den alten Räumen des DVB-Hochhauses. Ich wünsche ein gutes Händchen bei der Museumsgestaltung!

  2. Sag ich doch: absehbar untergenutzte Raumvolumina überdimensionierter Investobjekte sind nicht per se schlecht und vorschnell durch Kritik zu bemängeln. Sie bieten Raum für semi- bzw. nullkommerzielle Inhalte. Natürlich zieht der Ost-Krempel nicht „ins Hochhaus“, wie ich schon ahnte, sondern ins Flachbau-Nebengelass des Aldi.
    In ca. 5 Jahren könnte dann eine Art dresdner Kunsthalle der Moderne in den Medimax ziehen und ein Fantasy-Labyrinth-Adventureparcour in die Minus2-Ebene der Tiefgarage – mit one-way-tickets ohne Rausfindgarantie. Oder ein urban-champignonzucht-gardening-Feld für großstädtische lowlight-Bauern.
    Simmel ist cool, bitte weiter so. Und gib mal den Weg hinterm Center für Radler frei, verehrter Peter, sonst fahre ich da immer StVO-illegal lang, denn noch müßte man absteigen und schieben. Merci.

  3. Finde ich für Dresden nicht so toll, denn es handelt sich um ein „Ostalgie“-Museum ohne eine fundierte wissenschaftliche Beratung – Simmel muss das Wasser bis zum Hals stehen, denn sein Edeka-Laden ist meistens nicht gerade voll.

  4. @Andreas: Warst du schon mal im Radbeuler DDR-Museum? Und: Brauchen altbekannte Dinge aus der Kindheit wirklich eine fundierte wissenschaftliche Beratung?

  5. Kann sein, dass er durch die Vermietungen ordentlich verdient. Aldi, Rossmann und der Elektro-Markt laufen offenbar gut.

  6. Ja ja, ich weiß, wurde flächenanteilig vernachlässigt. Außerdem hat das Hochhaus Rücken und darf nicht viel Krempel tragen. Schon der (vorhin überlesene) „Durchbruch“ könnte zu erneuter Schieflage führen, wie dunnemals im April. Oder auch nicht mehr. Derzeit steht laut Klingelschild der gesamte Turm noch leer – tja, wohl zu hoher Mietzins für Ostverhältnisse. Mir fällt auch jetzt erst der saftige Eintritt ins DDR-Paradies auf – also das wäre zu überdenken.
    Aber wenn schon Hochhaus, dann sollte definitiv auch das Emblem oben angebracht werden (Hammer, Sichel, Ehrenkranz) – tags und nachts erstahlend wie einst die Zukunft, und nicht nur im I-Punkt von „Simmel“ versteckt sein. Seid bereit!

  7. Das Land ist ziemlich voll mit Museen entweder ganz ohne oder mit um Jahrzehnte überholter geschichtswissenschaftlicher Einordnung.
    Wenn man fragwürdige Rezeption des Ganzen ausschließen will, müsste man das wohl komplett „entsorgen“ (Der österreichische Innenminister will Hitlers Geburtshaus in Braunau abreißen lassen, um den Selfietourismus dort zu unterbinden…) – ich halte das für einen ebenso erfolgversprechenden Lösungsansatz wie die Parole „Nazis raus“. (Wohin?)

  8. Ääh, mir ist nicht bekannt, dass solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Landeshauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen, und ihre Arbeitskraft dafür voll ausgenutzt wird, voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, ein Hochhaus zu sanieren!

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