Im Rahmen des Dave-Festivals gibt es heute Abend im Militärhistorischen Museum den Film „Die gestohlene Bombe“ zu sehen. Der Stummfilm wird live von den Sounddesignern Jarii van Gohl Stefan Senf vertont.
Senf war schon für die Vertonung des russischen Kultstreifens „Panzerkreuzer Potemkin“ im Vorjahr veranwortlich. Diese Veranstaltung war so erfolgreich, dass sich das Museum in diesem Jahr eine Fortsetzung wünschte.
Krieg ist schrecklich. Aber was, wenn das Vernichtungspotenzial der Waffenarsenale immer monströser wird? Ja, was tun, wenn solch ein Irrsinn sogar einen Namen trägt? Wie die MAD-Doktrin „Mutually Assured Destruction“ im Kalten Krieg, die die „wechselseitig zugesicherte Zerstörung“ und „Wahnsinn“ (engl.: mad) zugleich artikuliert. Der rumänische Regisseur Ion Popescu-Gopo fand 1961 eine cineastische Antwort, die der Ironie nicht entbehrt.
„Die gestohlene Bombe“ ist eine der wenigen künstlerisch-komödiantischen Auseinandersetzungen mit Spionage und atomarem Wettrüsten aus dem sozialistischen Osteuropa. Ohne Dialoge produziert, steht die Spionagepersiflage in der Tradition des Stummfilms und parodiert die Stilmittel des Agentenfilms mit deutlichen Referenzen an Chaplin und Hitchcock. Zugleich nimmt er Stellung zum Wettrüsten, das zu Beginn der 60er Jahre immer wahnsinnigere Ausmaße annahm.
In ihrer musikalischen Neuinszenierung „Mad War“ werden die Dresdner Künstler Jarii van Gohl und Stefan Senf diesen verrückten Wahnsinn aufgreifen und den Film live mit einem neuen Soundtrack begleiten, der die komödienhafte Leichtigkeit des Films, aber auch die Schrecken des Krieges widerspiegelt.
Der Film passt aktuell auch ganz gut zur Sonderausstellung „Achtung Spione!“
Mad War
- „Die gestohlene Bombe“ neu vertont im Militärhistorischen Museum, heute 19 Uhr, der Eintritt ist frei.