Die Vorbereitungsarbeiten sind soweit abgeschlossen, am Sonntag wird die Fußgängerbrücke über die Albertstraße abgerissen. Die Straße ist von 6 bis 20 Uhr und die Straßenbahntrasse von 6 bis 15 Uhr voll gesperrt.
Die Stahlbrücke befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Deshalb wurde sie am 7. März vergangenen Jahres für den Fußgängerverkehr gesperrt. (Neustadt-Geflüster vom 13. März 2015). Die Brücke war vom Straßen- und Tiefbauamt überprüft worden. Das hatte dann kurzerhand die Sperrung veranlasst. Vor allem die Treppe ist das Problem. Etliche Betonstufen waren bereits zerfallen, die Treppe nicht mehr sicher begehbar.
Eine barrierefrei nutzbare Instandsetzung bzw. ein Ersatzneubau der Brücke ist sowohl finanziell als auch unter Berücksichtigung der städtebaulichen Entwicklungsziele nicht sinnvoll. Der neue ampelgeregelte Übergang entsteht voraussichtlich 2017.
Pläne für den Archivplatz
Im nächsten Jahr soll also eine Fußgänger-Ampel aufgestellt werden, an der Fußgänger sowohl die Albertstraße, als auch die Gleise der Straßenbahn überqueren können. Langfristig sollen an Albertstraße und Archivplatz nicht nur die Verkehrsanlagen integriert werden, auch weitere Häuser sind geplant und die Verbesserung der Fuß- und Radwegebeziehungen im Stadtteil ist vorgesehen.
Ampel als Übergangsmaßnahme
Bis zur endgültigen Umgestaltung des Platzes soll die Fußgängerquerungsstelle zunächst als Übergangsmaßnahme entstehen. Diese ist in Verlängerung der Paul-Schwarzer-Straße und Metzer Straße geplant. Die Querung der Albertstraße erfolgt über eine neu zu errichtende Fußgänger-Ampel in einer Breite von ca. vier Metern. Dafür sollen beidseitig Gehwegabsenkungen und Warteflächen im Seitenbereich hergestellt werden. Der Ausfädelstreifen in die Ritterstraße wird baulich leicht angepasst. Im Bereich des straßenbegleitenden Grünstreifens wird ein rechtwinkliges Umlaufgeländer errichtet. Die Ampel soll auf die Bahnen abgestimmt sein und mehrmaliges Halten der Straßenbahnen verhindert werden.
Abrissarbeiten blockieren Straßenbahntrasse Albertstraße
Folgende Umleitungen wird es am Sonntag, dem 13. November 2016, in der Zeit von 6 bis 15 Uhr in beiden Richtungen geben:
- Linie 3: Umleitung zwischen Carolaplatz und Bahnhof Neustadt über Köpckestraße, Große Meißner Straße und Antonstraße.
- Linie 7: Fährt zwischen Carolaplatz und Alberplatz ebenfalls über Köpckestraße, Große Meißner Straße und Antonstraße.
- Linie 8: Umleitung zwischen Neustädter Markt und Albertplatz über Große Meißner Straße und Antonstraße.
- Linie 12: Verkehrt zwischen Carolaplatz und Albertplatz über Köpckestraße, Große Meißner Straße und Antonstraße. Die „12“ muss umgeleitet werden, weil ihre aktuelle Linienführung wegen der Baustelle auf der Fetscherstraße über die Albertstraße verläuft.
Trotz der Umleitungen werden alle Haltestellen bedient. Die „3“, „7“ und „12“ stoppen am Carolaplatz lediglich an den Bahnsteigen in der Köpckestraße. Außerdem bedienen die Linien 7 und 8 am Albertplatz bei ihrer Fahrt von und zur Königsbrücker Straße die Bedarfshaltestellen in der Antonstraße.
Schade. Ich fände es gut, wenn auch mal was erhalten und saniert werden würde, anstatt alles ganz grundlegend aus rein ideologischen Gründen abzureißen. Auch barrierefrei wäre gegangen, wenn man nur gewollt hätte.
Und wenn „barrierefrei“ tatsächlich wichtig wäre, und nicht nur als Ausrede vorgeschoben, dann gäbe es auf den Fußwegen in der Neustadt mehr als genug zu tun. Auch die Kopfsteinpflasterstraßenquerungen an der Dreikönigskirche sind im Hinblick auf barrierefrei unter aller Sau…
Rein ideologische Gründe, soso. Die Stufen waren wirklich holprig, und bei schlechtem Wetter auch rutschig. Klar, barrierefrei geht – entweder endlos lange Rampen, oder Aufzüge, die dann störungsanfällig und teuer sind, nur um eine häßliche alte Brücke zu erhalten. Da halte ich einen ebenerdigen Überweg allemal für barrierefreier, und günstiger noch dazu.
Primärer Grund für den Abriß war der schlechte Erhaltungszustand, nicht die fehlende Barrierefreiheit.
hi anderer Stefan, „primärer Grund“ sind eher die notwendigen Wartungskosten. Da ist ne Ampel billiger. Ich seh bloß, dass Dresden gegenüber anderen Städten vor Ampeln überquillt. Barrierefrei ist natürlich in Ordnung (ich werd ja auch vielleicht mal später mitm Rollator…..:-((
Hallo ein anderer Stefan,
es mag ja sein, das eine Ampel billiger und vielleicht ästhetischer ist, aber wenn ich schaue, wie lang man als Fußgänger teilweise an solchen Ampeln auf Grün warten muss nach dem Drücken, da bin ich in der Zeit schon x-fach über ne hässliche Brücke oder bei Rot über die Ampel gelaufen.
Dass die Brücke allerdings nicht barrierefrei ist, sehe ich an der Stelle vollkommen ein.
@e.a. Stefan: Das sehe ich in Teilen anders und würde hier nicht zu viel miteinander vermischen. Unbestritten ist, dass an der Brücke hätte was gemacht werden müssen. Unbestritten ist ebenfalls, dass das Geld kostet und dass es mit immer mehr Forderungen und Vorschriften nicht billiger wird. Aber ebenfalls unbestritten ist, (und da bin ich fast Deiner Meinung) dass es selbst beim allerbesten Willen nicht überall barrierefrei geht. Denke an Geländesteigungen und -gefällen von > 6%, denke an Stufen an Eingängen von Läden und Kneipen, Häusern, Brühlschen Terassen, Aussichtstürmen, usw…
Ich denke, dass Dresden keinesfalls von Fußgängertunneln und -brücken übersät ist, während es an ebenerdigen Ampelquerungen mangeln würde. Es sagt ja auch niemand, dass solche Brücken und Tunnel neu gebaut werden müssten. Es scheint aber in Dresden Zeitgeist zu sein, aus allen erdenklichen „Gründchen“ die genannten Dinge wegzureißen, und gleichzeitig die komplette Stadt aller paar Meter mit verkehrsflussbehindernten Ampeln zuzupflastern. Dass das aber auch Bau- und Unterhaltskosten verursacht, ist dann plötzlich kein Thema mehr. Und hier sehe ich schon Ideologie als den wahren, wenn auch verheimlichten Beweggrund.
@e.a. Stefan: So ein Blödsinn. Die Brücke wird nicht abgerissen weil sie kaputt war, genauso wie der Tunnel nicht zugeschüttet wurde weil er „kaputt“ war. Oder bauen wir jetzt auch jede Straße zurück sobald sie ein Loch hat? Natürlich sind das rein ideologische Gründe. Barrierefreiheit ist eh eine Illusion, das muss man nicht überall versuchen zu verwirklichen, vor allem bei bestehenden, funktionierenden Lösungen. Und ob etwas häßlich oder alt ist, sollte bei der Betrachtung nicht wirklich eine Rolle spielen. Zumal ersteres extrem subjektiv und ziemlich kleingeistig ist.