Jetzt nur nicht zuviel kichern. Sonst nehmen die mich noch mit auf die Wache. Dabei ist die Situation schon grotesk. Zu Fuß wären es keine fünf Minuten bis nach Hause gewesen. Doch der Regen und der verbotswidrige Parkplatz ließen mich ins Auto steigen. Im Jazzcafé hatten wir gesessen und auch ein paar Bierchen getrunken, wobei in meinem Falle das Paar zwei Kleine waren; also keine Gefahr am Puste-Röhrchen.
Und dem Regen und der allseits bekannten Parkplatznot in der Neustadt ist es zu verdanken, dass ich mein Auto rechtswidrig nahe an eine Kreuzung gestellt hatte. Da musste es nun weg. Den Einbahnstraßen folgend machte ich mich auf den Heimweg. Nachdem ich dreimal um den Block gekreist war und die Suche nach einem Parkplatz fast schon aufgegeben hatte, konnte ich ein Lücke erspähen. Fix, den Blinker gesetzt, abgebogen und in die Lücke.
Und jetzt hab ich den Salat. Zwei nette Polizisten haben sich neben meinem Auto aufgebaut und ich muss ständig kichern. Ich weiß genau, was sie wollen, bei meinem Lückensprung bin ich verbotswidrig abgebogen. Für die beiden Herren offensichtlich Grund genug, kurz das Blaulicht anzuschalten und mit mir ein Gespräch zu beginnen. Wenn jetzt einer „Na, was haben wir denn falsch gemacht?“ fragt, lache ich mich tot. Nun, die Frage bleibt aus. Nachdem der, ich nehme mal an, Wachtmeister, wer kennt sich schon mit Dienstgraden aus, meine Papiere besichtigt hat, erklärt er mir, dass ich verboten abgebogen sei, und dass dieses 20 Mark kosten würde. Außerdem wolle er gern mein Warndreieck, ich muss schon wieder kichern, und den Sanikasten sehen. Inzwischen ist ihm mein Kichern wohl aufgefallen.
„Haben Sie vor Fahrtantritt Alkohol getrunken.“ Ich lüge tapfer: „Jawohl ein Bier.“ Obwohl zwei Kleine sind irgendwie auch ein Großes, oder zumindest nur ein bisschen mehr. Beim Pusten habe ich meine liebe Not, doch irgendwann erlischt das dafür vorgesehene Lämpchen und der Wachtmeister nimmt das Gerät an sich. „Ein Bier kommt hin – 0.08 Promille“. Hm, bis 0,5 sind erlaubt. „Heißt das jetzt, dass ich eigentlich fünf Bier trinken könnte?“ Ich stelle mir gerade vor, wie ich sternhagelvoll in das Röhrchen pusten muss und das Gerät nur 0,4 Promille anzeigt, dabei muss ich wieder kichern. Doch der Wachtmeister, immer noch ernst, klärt mich auf, dass das alles von der Tagesform und vom Essen abhängt. Sicher könne ich mir jedenfalls nie sein, es sei denn ich würde gar nichts trinken, dass ist immer noch am Besten.
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Anmerkung 2006: Aus dem Jazzcafé ist inzwischen das Schischa-Café Habibi geworden, nachdem zwischendurch die Partykneipe Twins dort eingezogen war.