Seit gestern ist der neue „Funkturm“ zu haben. Dieses Dresdner Medienmagazin ist ein Produkt des Medienblogs „Flurfunk“. Und Blog mit zugehörigem Verlag haben vor Kurzem ihren Sitz aus dem Preußischen Viertel direkt in eines der schmucken Würfelhäuser am Julie-Salinger-Weg verlegt.
Gestern Nachmittag war die feierliche Veröffentlichung der dritten Ausgabe. Der Titel #dankemerkel deutet es schon an, dieses Mal geht es ziemlich viel um Politik. So wurde zum Beispiel der digitalste Politiker Sachsens gewählt. Überraschung: Frauke Petry ist nur auf Platz 3. Außerdem haben die Redakteure bei bundesweiten Zeitungen nachgefragt, was dran ist am „Sachsen-Bashing“. Darüber hinaus gibt es einen interessanten Einblick in die Filmbranche und noch einiges mehr. Das Magazin erscheint in einer Auflage von 4.000 Stück und kostet stolze 11,- Euro.
360 Gramm Dresden
Ganz anders geworden ist das Magazin „360 Gramm Dresden“ – ein Stadtmagazin, das künftig alle drei Monate erscheinen soll und sich von den übrigen Magazinen schon dadurch abhebt, dass es keinen Terminkalender gibt. Herausgeber ist ein extra für das Magazin gegründeter Verein, die Redaktionsleitung haben Stefan Bast und André Hennig. Beide sind schon seit Jahren als Journalisten in Dresden tätig. Der Titel ist eine Anspielung auf das Papier, das ziemlich dick ist, und sich schon fast wie Karton anfühlt. Insgesamt wiegt dann das Magazin eben 360 Gramm.
Im Gegensatz zum hochglänzenden „Flurfunk“ kommt der „Dreiviertelpfünder“ matt daher. Titelthema der ersten Ausgabe ist „Provinz“. „Wir sind der Meinung, dass viele Probleme, die wir aktuell in Dresden haben, mit der Provinzialität unserer Stadt und der Umgebung zusammenhängen“, erklärt André.
Seit rund zweieinhalb Jahren schleppen sie die Idee für ein Magazin schon mit sich herum. Ein Crowdfunding hat die Startauflage möglich gemacht. Nun geht es in den Verkauf. „Dabei gehen wir ungewöhnliche Wege, abseits vom klassischen Zeitschriftenhändler“, erklärt Stefan. So wird es das Heft auch in vielen Neustädter Läden geben. „Interessenten können sich gerne bei uns melden“, schiebt er gleich nach.
Man merkt, sie stehen unter Druck. Mindestens die Hälfte der 5.000er Auflage muss verkauft werden, damit es weiter geht. „Bisher haben wir fast alles ehrenamtlich erstellt“, erklärt André. Das Ziel soll aber schon sein, dass Autoren, Fotografen und Grafiker Honorare bekommen. Haupteinnahmequelle soll der Verkaufserlös sein, Anzeigen eher eine kleinere Rolle spielen. Der Preis für das knapp 70-seitige Magazin beträgt 4,90 Euro.
Und was ist drin? Überwiegend Reportagen. Keine Geschichte ist kürzer als eine Seite. Ein Lese-Magazin für graue Nachmittage also. „Wir wollten Geschichten über Menschen, die in den Tageszeitungen nicht so die Rolle spielen“, erklärt André. Am kommenden Sonnabend ist nun die Release-Party und ab Montag ist „360 Gramm Dresden“ im Handel.
Release-Party
- Im Lab 15 (Meschwitzstraße 15/Industriegelände), Sonnabend, 3. Dezember, 20 Uhr
- Verkaufsstellen und Infos unter: www.360gramm.de
Nachtrag
Beide Magazine wurden zwischenzeitlich eingestellt.
Wenn Werbung, dann vollständig: Du hast „Stadtluft Dresden“ (http://www.stadtluft-dresden.de/) vergessen. Release morgen 2. Dezember 15:00 in der Motorradmanufaktur Hookie (Großenhainer Straße 137).
@René, Dir ist schon bewusst, dass sich das „Hookie“ in Pieschen befindet. Auf das „Bookzin“ bin ich persönlich ziemlich gespannt.
@Anton ach sorry…ich warte schon ne Weile auf das Ding und hab mich gewundert, dass es hier nicht erwähnt wurde. Hab ob der thematischen Nähe die geographische Entfernung vergessen…