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Arbeitsanstalt verkauft

60 Wohnungen sollen nun auf dem Gelände der ehemaligen Arbeitsanstalt entstehen.
60 Wohnungen sollen nun auf dem Gelände der ehemaligen Arbeitsanstalt entstehen.
Gestern Abend hat der Stadtrat mit einer ganz knappen Mehrheit von 32 zu 31 Stimmen dem Verkauf der ehemaligen Arbeitsanstalt an der Königsbrücker Straße an einen privaten Investor zugestimmt. Der Verein Elixir, der auf dem Gelände ein interkulturelles Wohnprojekt etablieren wollte, zeigte sich enttäuscht.

Damit wird das Gebäude, in dem einst die Arbeitsanstalt und zu DDR-Zeiten das Wehrkreis­kommando un­tergebracht war, an das Dresdner Unternehmen Palasax für 2,7 Millionen Euro verkauft. Damit zahlt das Unternehmen rund 1,5 Millionen Euro mehr als es laut einem Gut­achten wert ist. Die Palasax GmbH will in dem denkmalgeschützen Haus 60 Wohnungen und Büros bauen.

Die Häuser stehen schon seit rund 15 Jahren leer. In letzter Zeit wurden die Gebäude von der Bereitschaftspolizei als Übungsraum genutzt und im Som­mer 2015 fand das Kultur-Festival Ornö zu wesentlichen Teilen in dem alten Gebäude statt.

Die Bereitschaftspolizei wird sich andere Übungsräume suchen müssen.
Die Bereitschaftspolizei wird sich andere Übungsräume suchen müssen.

Verkauf umstritten

Die Verkaufsentscheidung war im Stadtrat heftig umstritten. CDU, FDP, Freie Bürger und AfD sprachen sich für einen Verkauf an den Investor aus. Linke und Grüne wollten hingegen, dass die „Elixir“-Initiative an dieser Stelle ein sozio-kulturelles Projekt verwirklichen kann. Die Dresdner SPD-Fraktion war bezüglich der Entscheidung gespalten. Während sich der Neustädter Stadtrat Vincent Drews für das Elixir-Projekt aussprache, stimmten nun einige andere SPD-Stadträte für den Verkauf an die Palasax.

Der Verein Elixir konnte mit seinem Konzept nicht die Mehrheit der Stadträte überzeugen.
Der Verein Elixir konnte mit seinem Konzept nicht die Mehrheit der Stadträte überzeugen.

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Blitzumzug

Der Verein Elixir zeigte sich heute enttäuscht von der Entscheidung. Silke Pohl, Vorstandsmitglied: „Wir sind nicht überrascht von diesem Ergebnis, aber finden es fatal. Die Entscheidung, das Grundstück höchstbietend an einen Investor zu verkaufen, sorgt nur kurzfristig für einen finanziellen Zugewinn“ Die Entscheidung sei aber ein Hindernis für eine erfolgreiche Integration von Migranten in Dresden. „Mit Elixir bekommt die Stadt zivilgesellschaftliches Engagement auf dem Silbertablett serviert und ignoriert es“, so Pohl weiter.

27 Kommentare

  1. Danke SPD. Immer groß von „Solidarität“ rumtröten. Im Zweifel gilt die aber immer nur irgendwelchen vermeindlichen Klientelkumpanen. Bei solchen Freunden braucht man keine Feinde…

  2. „Alles Nullen, diese ganzen 32 Stadtrats“teilnehmer“ (ich vermeide bewusst Mitglieder)!“ Intonation gemäß „Der Kaltmacher – Teil 2“

  3. Zum Glück verkauft! 2,7 Millionen haben oder nicht ist echt eine Nummer, wenn man sich die Dresdner Schulen, Kindergärten, Straßen … anguckt!!! Für Elixir gibt´s noch ein Haufen anderer Orte und Gebäude in der Stadt. Ich frag mich immer, wie die Dresdner Linke ihre ganzen Wohltaten finanzieren will … Spielgeld?!

  4. Der Haushalt on Dresden sieht 2017 3,1 Mrd vor. Knapp 0,1 % können jetzt einmalig auf die Habenseite gebucht werden…doll

  5. Liebe Lilafee, die Frage, wie dieses Projekt hätte finanziert werden können, die hätten dir die Leute von vom Elixir beantwortet, da waren nach meinem Eindruck nämlich nicht nur sehr engagierte, sondern auch professionell und erfahren agierende Menschen am Werk, mit Sachkenntnis und durchaus auch mit Realismus. Denen wart es deshalb leider auch eine erwartete Enttäuschung.
    „Spielgeld“ kam in der Kalkulation nicht vor.
    Aber du wolltest auch nicht fragen, sondern einfach nur mal ein bisschen meckern, oder?
    Den Zustand von Schulen und Kindergärten in Dresden kenne ich übrigens gut, auch da wäre es aus vorsorglicher Verantwortung keine schlechte Idee gewesen, das Gebäude zu guten Konditionen in Erbpacht zu geben, statt es für diese Einmalzahlungen in den Haushalt zu privatisieren.

  6. „noch ein Haufen anderer Orte und Gebäude in der Stadt“? Dann nenne doch mal ein paar.
    Sogenannte „Wohltaten“ sind im übrigen Investitionen in die Zukunft einer Stadt.

  7. Zum Glück haben da ein paar SPDler ihren Verstand eingeschaltet und sich gegen die Fantastereien dieses ominösen Vereins gestellt.
    @Anton: Du hast vergessen zu erwähnen, daß die beiden NPS-Abgeordneten mit Linken und Grünen gegen den Verkauf gestimmt haben.

  8. Tja, der zukünftige Finanzbürgermeister wird Peter Lames (SPD) sein. Zudem hat es die progressive Gestaltungsmehrheit aus RGRO – unter Annahme allergünstigster Entwicklung der Steuereinnahmen – „geschafft“, den Doppelhaushalt 2017/18 – im Vergleich zum Verwaltungsentwurf – um 60.000.000€ aufzublähen.
    Da mangelt es also offenbar nicht am „Spielgeld“ der Steuerzahler. O_o

  9. Diese „Haufen“ andere geeignete Orte sind eben nicht vorhanden. Daran scheitern übrigens auch oft zügige Renovierungen/Sanierungen von Schulen und Kitas.

  10. Oh je, ich habs gesagt, aber: das war knapp, dabei ist die Sachlage hier doch glasklar. Es zeigt, wieviel Laientum und Wunschdenken im Stadtrat vorherrscht.
    Richtig Lilafee, jetzt kann Elixir zeigen, daß es ihnen eben nicht nur um – zugegeben trickreich-clevere – private Wohneigentumsbildung geht (normale Bauherrengemeinschaft). Das Ding hier war einfach 3 Nummern zu groß für die, deren Ziele sind auf allen anderen geeigneten privaten Grundstücken ebenso umsetzbar. Nur zu. Ich würde sie ja gerne gen DD-Südost schicken: da gibts reihenweise alte Denkmal-Ladenhüter und auch das entsprechende erdfarbene Umfeld, wo das alles echt Sinn machte. Auch die beiden Alternativen in Löbtau wären mal interessant zu erfahren. Was die Neuse betrifft gilt es unabhängig von Elixir, frasige Inhalte wie Kulturzentrum, Soziotrallala, Integrationsprojekte etc. in den hierfür sich an- wie auch raumbietenden Bestandseinrichtungen wie „Stadtteilhaus“ und „Alte F_Wache“ zu qualifizieren.
    Also diesmal – Premiere! + Herzl. Glüwu. – großen Dank an die Genossen, die sich nicht haben zerlullen lassen.

    @Karl: für dich gibts 15% KdU-Buden von Palasax auf 15 Jahre. Danach, falls du immer noch in der Bude hockst, verlängert die Stadt per Belegungsrecht. Also es ist ausgesorgt für Karl und auch für Karla.

  11. Das lag an der Wahnvorstellung (was sonst) des Herrn Krien, der generell keine Grundstücke mehr verkaufen will, weil ja die EZB die Inflation jetzt hochkurbelt und alles folglich bald viel mehr „wert“ sei. Hat also nix mit Elixir zu tun.

  12. Hat jemand von denen die hinter der Entscheidung Klientelismus/Nepotismus vermuten mal daran gedacht dass dieser nicht exklusiv auf „Investoren“ beschränkt sein muss?

  13. @nepumuk: Bist du dir sicher, dass deine an Satire grenzende Ironie hier richtig verstanden wird?
    Und im Ernst: Danke SPD! Was uns die Geschichte gelehrt hat? Wer hat uns verraten?…
    Hat sich also nichts geändert im Tal der Ahnungslosen: Chance vertan und wieder ein Grund weniger Dresden irgendwie sympatisch zu finden…

  14. Da stimme ich Frau Pohl zu! Leider wieder eine sehr gute Chance vertan! Und auch „Danke“ SPD, das sehe ich ähnlich wie Konrad Krause (Kommentar ganz oben)
    Warum gibt es da keine Geschlossenheit von rot-grün-rot???? Schade!

  15. Hier wurde es angesprochen und auch in der Stadtratssitzung behauptet.

    Die Behauptung, uns wären „Grundstücke angeboten“ worden ist eine Verdrehung der Tatsachen. Tatsache ist, dass wir bereits am 07.03.2016
    ein Treffen mit der Leiterin des Liegenschaftsamtes Frau Seemer hatten,
    bei der diese uns noch lange vor deren Ausschreibung auf zwei
    Grundstücke aufmerksam machte, die im städtischen Besitz sind und bei
    denen die Stadt zu dieser Zeit bereits über eine Konzeptausschreibung
    nachdachte. (Grundstücke Mohorner Str. , Flurstück 213 i, 670 m2 und
    Braunsdorfer Str., Flurstücke 71/1 und 71 a, 1.666 m2 jeweils der
    Gemarkung Löbtau).

    Wir wiesen damals schon darauf hin, dass diese Grundstücke viel zu klein
    sind, um einen Ansatz wie ihn Elixir verfolgt – auch in deutlich veränderter Form – umzusetzen. Zum Vergleich: Das Gelände der Königsbrücker Str. hat ca. 12.000 m². Selbst wenn man sich das Projekt Elixir auch zwei oder drei Nummern kleiner vorstellen kann – sicher nicht auf 600 oder 1700 m².

    Wir deuteten bei dem Treffen an, dass die Königsbrücker Str. 117a/119 sicher nicht das einzige Grundstück sein könnte, uns aber kein anderes geeignetes bekannt ist. Auch Frau Seemer konnte uns aber keine diskussionswürdigen Alternativen benennen.

    Die SPD machte uns übrigens zu keiner Zeit auf ein uns nicht schon bekanntes Grundstück aufmerksam sondern verwies ihrerseits in der öffentlichen Diskussion immer wieder auf die oben genannten.

    Carsten Ungewitter
    Elixir Dresden e.V.

  16. Spenden, Crowdfunding und bisher nicht genehmigte Fördermittel sind aber nun mal ein Finanzierungskonzept mit einigen Unwegbarkeiten und Risiken lieber Christoph

  17. Schade drum, wie wär’s mit der alten Malzbude in Niedersedlitz? Is aber auch ne große Hütte, die nicht mal die Immohaie anfassen, da auch direkt an der Bahn. :/

  18. Hallo Herr Ungewitter, warum ist es nicht möglich, ein Projekt in sicherlich abgespeckter Größe auf einem kleineren Grundstück zu verwirklichen?

  19. Immer wenn Wahlen sind in Dresden ist die Wahlbeteiligung der Neustädter mit am geringsten. Die Statistiken könnt Ihr selbst googlen. Der Alaunpark ist voll gefüllt mit potentiellen Weltverbesserern die auf der Slackline tanzen oder sich andersweitig um Kommunalpolitik „sorgen“. Wenn dann von den Vetretern der gewählten Parteien angeblich falsche Eintscheidungen mehrheitlich getroffen werden, ist das Geschrei wie immer aber in der Neustadt am größten. Ihr Neustädter seit doch selbst schuld. Geht endlich wählen! Kommunalpolitik fängt mit der Wahl der richtigen Leute an.

  20. @thoschi: Da muss man nicht lange googeln. http://www.dresden.de/wahlen

    Wahlbeteiligung bei der letzten OB-Wahl (1.|2.Wahlgang)
    Äußere Neustadt 56,1 | 48,6
    Radeberger Vorstadt 56,2 | 49,2
    Innere Neustadt 54,4 | 48,1
    Leipziger Vorstadt 53,7 | 45,8
    Dresdner Durchschnitt: 51,1 | 42,7

    Stadtratswahl 2014
    Gesamt Dresden 53,2 % Wahlbeteiligung
    Wahlkreis II (Neustadt) 59,2 % Wahlbeteiligung

  21. Gut im Vergleich zu 2008 hat sich es doch ein wenig zum Positiven entwickelt. Aus ca. 40% werden dann halt ca. 55%.
    Das ist trotzdem noch ein absolutes Armutszeugnis und peinlich gegenüber den Menschen die in anderen Ländern und Systemen keine freie Wahl haben.
    Kurz nochmal zusammengefasst: Sensationelle 55 % der Wahlberechtigten gehen wählen und 100% sind mit dem Wahlergebnis nicht zufrieden.

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