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Abgedreht: Tänzchen in Hellerau

Der Sergio-Leone-Saal war voll - Foto: Carsten Beier
Der Sergio-Leone-Saal war voll – Foto: Carsten Beier
Gestern Abend in der Schauburg, kurz vor 20 Uhr. Eine riesige Schlange räkelt sich die Treppe zum Leone-Saal hinauf. Im hinteren Drittel kommen schon Befürchtungen auf, dass der Platz nicht reichen könnte. Doch am Ende findet jeder sein Plätzchen. Grund für den Andrang ist Sebastian Lindas neuester Film „Floor on Fire – Battle of Styles“.

Moderator Ludi Rockoon (links) im Gespräch mit dem Filmemacher Sebastian Linda - Foto: Carsten Beier
Moderator Ludi Rockoon (links) im Gespräch mit dem Filmemacher Sebastian Linda – Foto: Carsten Beier
Ein Dokumentarfilm über einen Tanz-Event im Festspielhaus Hellerau. Nun. Das ist nicht irgendeine Tanz-Veranstaltung. Die Battles sind so beliebt, das der nächste Termin im April schon ausverkauft ist und die Show nun auf Tournee nach Prag und Paris geht. Und genau hier setzt Sebastian Linda an. „Ich wollte diese Show einem größeren Publikum zugängig machen“, also hat er bei zwei Veranstaltungen mit bis zu sechs Kameramännern gearbeitet und den „Battle of Styles“ dokumentiert.

Filmpremiere mit Darstellern und Regisseur - Foto: Carsten Beier
Filmpremiere mit Darstellern und Regisseur – Foto: Carsten Beier
Battle steht für Wettbewerb, typischerweise gibt es Battles meist im Hip-Hop-Umfeld. Dieser Rahmen wird bei dem „Floor on Fire“ im Kunsthaus Hellerau gesprengt. Breakdancer treten gegen klassische Ballett-Tänzer an, zeitgenössischer Tanz misst sich mit Streetstyle, Spitzentanz mit brasilianischem Passinho. Ein Jury entscheidet, die Tänzer batteln sich bis ins Finale, am Ende ist der Sieg aber zweitrangig, das Erlebnis zählt.

Sebastian hat die Stimmung bei den Battles total umgehauen. „Fremde Menschen finden hier eine gemeinsame Sprache“, erklärt er das Phänomen. Anfangs sollte eigentlich nur ein anderthalb Minuten langer Trailer entstehen, doch dann wurde das Stück immer länger, rund ein Jahr hat er jetzt an dem Film gearbeitet. 60 Stunden Rohmaterial mussten aneinandergefügt und ein komplett neuer Sound designt werden. Auf den letzten Pfiff ist alles fertig geworden.

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Der Neustädter Filmemacher Sebastian Linda hat mit seinen Filmen der Serie „Beasts“ über Skateboarder den Webvideo Award 2014 und 2015 gewonnen. 2016 räumte er den Preis mit „Life is a Dance“ ab.

Kurze Anmoderation, das Publikum zählt mit, dann startet der Film und ist nach gefühlt fünf Minuten schon wieder zu Ende. Ein Feuerwerk an Tanzeinlagen, coolen Emotionen, wunderbaren Statements, wie diesem: „Es ist wie ein Kampf der Kulturen, aber am Ende passen wir alle zusammen wie einzelne Puzzleteile zu einem Ganzen.“ Der das sagt, ist Thamries aus Brasilien. Ebenso wie die unterschiedlichen Tanzstile treten beim „Floor on Fire“ auch Tänzer aus aller Welt an. Wer tanzt, versteht sich. „Vielleicht müssten wir alle mehr tanzen“, überlegt Sebastian.

Floor on Fire – Battle of Styles

Der Film reißt mit. Ab heute ist er auf Youtube zu sehen.

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Weitere Infos

  • Sebastian Linda, Fluchtpunkt Filmproduktion, www.sebastian-linda.de
  • Weitere Filme auf Vimeo.
  • „Floor on Fire – Battle of Styles“ ist mit Unterstützung der Kampagne So geht sächsisch. des Freistaates Sachsen entstanden.
  • 5 Kommentare

    1. freu ..aber,
      gerade gestern wieder erleben konnte wie wenige sich gegen die *faschoPregis* stellen.Dresden lebt seine Gemütlichkeit wie damals und eben heute.der Mob läuft …und läuft…wer weiß was kommt.gestern War für mich wieder wichtig,auch wen geb.Tag hat.gespannt ob lesbar bleibt…(Schreibfehler behält,wer findet)

    2. @dia: Ich hoffe, dass mit solchen Zeichen wie diesem Film oder dem Monument von Manaf Halbouni vor der Frauenkirche stärkere Signale ausgehen als von anderthalbtausend, die es wohl nicht mehr begreifen werden.

    3. anton@
      *dresden ..z.z. kann man nur hassen
      *narzisstische persönlichkeitsstörung viele haben…*zombiepegiten* *
      siehe 06/07.01.2017

    Kommentare sind geschlossen.