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Von fiesen Dieben und der lieben Polizei

Gestohlen, gezogen und geraubt. Schwarz. Einfach nur schwarz grinst mich die vordere Stoßstange meines Autos an. Normalerweise hängt dort ein ansehnliches Nummernschild, doch jetzt ist es einfach nur weg. Nun, vielleicht ist jemand dagegen gefahren und das gute Stück ist abgefallen. Doch unter oder neben dem Auto liegt nichts. Und eine Stunde vorher war es noch dran, ganz sicher.

Also trete ich noch ein Stück näher heran. Das Schild wurde mitsamt Rahmen geklaut. Zwei nackige, leicht rostige Schräubchen prangen jetzt noch. Eine Befürchtung steigt in mir hoch. Vielleicht will jemand meine gute Nummer missbrauchen. Geschwind eile ich ans Ende des Wagens, doch das amtliche Heck-Kennzeichen ist noch vorhanden.

Wurden die fiesen Diebe gestört? Die Tat ist an Dreistigkeit ohnehin kaum zu überbieten. Gegen 18 Uhr, es war noch hell, müssen sie mit einer unglaublichen kriminellen Energie gewaltsam das Schild abgerissen haben. Nun gilt es, schnell zu handeln. Glücklicherweise ist das Polizeirevier mitten in der Neustadt, zwischen Böhmischer und Bautzner Straße in einem Neubau. Hinter einer großen Glaswand sitzt eine junge Frau in Uniform. Das Glas und die schlechten Sichtverhältnisse verhindern, dass ich sie genauer betrachten kann.

„Was gibt’s denn?“ – Ich sage mein Sprüchlein auf, von wegen Anzeige aufgeben und gestohlenem Nummernschild. – „Bitte warten Sie“.

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Nun gut, ich warte, gute Gelegenheit sich mal im Polizeirevier umzuschauen, ziemlich dröge alles eingerichtet hier, ein paar Zeitungen und einige Spielgeräte liegen auf einem Tisch. Mir wird die Zeit zu lang, dann steckt eine Blondine ihren hübschen Kopf durch die Tür: „Bitte kommen Sie“. In einem noch drögeren Zimmer darf ich aussagen. Ein summender Computer, ein Schreibtisch, drei Stühle, ein Drucker. Mehr ist nicht in dem winzigen Raum. Die junge Beamtin kommt auch gleich zur Sache, belehrt mich über Rechte und Pflichten und tippt alles brav in ihren Computer. „Wenn wir das Nummernschild oder den Täter finde, melden wir uns bei Ihnen.“ Ersteres halte ich zwar für unwahrscheinlich, doch sie sagt das so freundlich, dass ich es mal glauben will.

Was mir viel wichtiger ist, ich darf für den Abend erst einmal auch ohne Nummernschild weiterfahren. Diese Gelegenheit nutze ich doch prompt und verlasse die diebische Neustadt. Schilderdiebe können mir doch gestohlen bleiben.

4 Kommentare

  1. Einem Bekannten von mir haben sie letzte Woche auch ein (!) Nummernschild geklaut. Ich frage mich, was das bringen soll…

  2. @ Willi: Ganz einfach – Auto klauen, zwei unterschiedliche Nummernschilder klauen und vorn/ hinten anbringen. Wenn Dich so die Polizei überholt, dann sehen die das Nummernschild hinten, prüfen: geklaut. Sie überholen Dich dann, sehen das Nummernschild vorn und…staunen: weg ist das eine Auto mit dem geklauten Nummernschild ;)

  3. Dazu kommen leider noch Lauferei zur Kfz-Zulassungsstelle und Gebühren für neue Autokennzeichen sowie Fahrzeugpapiere …

  4. oder… sie schraubens an ihr Fahrzeug, fahren tanken.. genau wissend wo an der Tanke die Kameras sind, und prellen dem Tankwart die Zeche. Auf die Art sind wir schonmal zu einer netten Anzeige wegen Benzindiebstahls gekommen, bei der wir zum Glück vorher schon das gestohlene Nummernschild gemeldet hatten. Sonst kannst du nämlich auch erst mal ne Weile erklären, bevor Tankwart und Polizei gecheckt haben das dein gemeldetes Auto und das Schild auf dem Film der Videoüberwachung nicht zusammen passen. Auf jeden Fall genug Zeit für den Dieb seinen Tank kostenlos zu füllen und zu verschwinden. Sehr ärgerlich kann ich nur sagen….

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