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FIL BO RIVA

Laue Herbstnächte und sonnige Tage

Schon seit einigen Tagen schleicht der Altweibersommer mit Sonnenstrahlen und lauen Temperaturen durch das Viertel. Das scheint doch viele Szenegänger zu ermuntern, mal wieder in die Neustadt zu pilgern. Selbst in den sonst so flauen Nachmittagsstunden herrscht neuerdings reges und buntes Treiben. Auf den Außenplätzen der Cafés tanken Genießer die letzten wärmenden Sonnenstrahlen bevor bald der Winter hereinbricht.

Sebnitzer Straße im Herbstlicht
Sebnitzer Straße im Herbstlicht

Doch den größten Charme bringt die herbstliche Sonne jeden Morgen auf. Kurz nachdem sie aufgegangen ist und mit morgendlicher Kraft den Nachtnebel zur Seite schmilzt. Die in der Neustadt übernachtenden Autos sind mit etwas Frühtau überzogen. Ein leichter Dunst hängt zwischen den Häusern und in den Straßen.  Vom Osten her blinzelt mir die Sonne ins Gesicht, und ich blinzel geblendet zurück. Ohne Sonnenbrille kann ich nun gar nichts mehr sehen. Geschwind stülpe ich mir ein schwarzes Ungetüm auf die Nase und kann nun klar die Straße erkennen. Die ersten Bewohner hasten zur Straßenbahn, sie wollen schließlich pünktlich zur Arbeit kommen. Nicht weit von mir entfernt fliegt ein Fenster auf, eine ältere Dame mit silbrigem Haar schaut nach links und rechts, dann auf die Straße. Mit ein paar Handgriffen hat sie das Außenfenster festgesteckt, nickt mir zu und verschwindet wieder im dunklen Zimmer. Ihr Haus ist noch unsaniert, vermutlich schraubt sie jetzt ihren Ofen zu.

Mich hält es auch nicht mehr zu Haus. Ein frecher Duft von frischem Brot lockt mich hinaus auf die Straße. Minuten später können mich diejenigen, die nicht mürrischen Blickes durch das Viertel hasten, fröhlich pfeifend mit einem duftendem Mehrwegbeutel voller Köstlichkeiten die Louisenstraße entlang schlendern sehen. Gibt es einen besseren Start in den Tag?

Doch trotz leckerem Frühstück auf dem Balkon, lange halt ich es zu Hause nicht aus. Soll die Arbeit doch warten, die Muse küsst mich bei einem Spaziergang durchs Viertel allemal viel schneller. Entlang der Prießnitz führen ein paar Mücken in der Sonne ein Tänzchen auf, als Kulisse haben sie sich die Büsche gewählt, die, dem Herbst sei dank, goldgelb und dunkelrot leuchten.

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In Gedanken bin ich wieder beim vergangenen Wochenende: erlebnishungrige Besucher drängten sich durch die schmalen Gassen, Jahrmarktstimmung überall. So manchem vergnügungssüchtigen Besucher möchte ich jetzt bei mir haben. Ihm zeigen: Auch das ist die Neustadt. Geschäftiges Treiben und Werken, auch am Tage lebt das Viertel.