Gestern Abend haben Vertreter des Stadtplanungsamtes und der Landschaftsarchitekt Florian Ehrler die Pläne zur Umgestaltung des Bischofsplatzes vorgestellt. Die schlechte Nachricht gleich am Anfang: Vor 2019 wird dort kein Pflasterstein angefasst. Und auch danach ist der Zeitplan noch ziemlich ungewiss.
Denn derzeit befindet man sich erst in der Vorplanung. Und da vermutlich ein Planfeststellungsverfahren für die Platz-Umgestaltung eingeleitet werden muss, dauert das noch mindestens zweieinhalb Jahre. Allerdings hängt die Sanierung des Platzes auch stark von anderen Bauvorhaben in der Stadt hab. Stadtplaner Jens Uwe Schade nannte da stellvertretend den Ausbau der Bautzner und Königsbrücker Straße, sowie des westlichen Teils der Stauffenbergallee.
10 Unfälle pro Jahr
Dabei ist die Dringlichkeit einer Veränderung dort unübersehbar. Schade berichtete von ca. 10 Unfällen pro Jahr an dieser Kreuzung. Erst kürzlich hatte eine Autofahrerin zwei Radfahrer gerammt, die statt auf dem Holperpflaster in der Mitte der Straße fuhren (Neustadt-Geflüster vom 1. April 2017).
Spannend waren die vorgestellten Varianten dennoch. Allen gemein ist die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle nach Westen. So wird ein barrierefreier Zugang zur S-Bahn gewährleistet. Auch gekennzeichnete Radwege sind eingeplant, die an die Spuren auf der Fritz-Reuter-Straße anschließen sollen. Der großstädtische Platzcharakter soll erhalten bleiben. Die konfuse Fünfer-Kreuzung soll aber entschärft werden.
Öffentliche Toilette
Leider will die Bahn ihr Grundstück an der Ecke Eschenstraße nicht an die Stadt verkaufen, daher kann mit dieser Fläche nicht geplant werden. Der Landschaftsarchitekt Ehrler sprach sich dafür aus, auf dem Platz eine öffentliche Toilette zu errichten und das derzeit als illegale Litfaßsäule genutzte achteckige Metalltürmchen zu erhalten.
Außerdem führte er umfangreich die Pläne zur Umgestaltung des kleinen Bahnhofsvorplatzes an der Hechtstraße aus, denn die sollen schon bald beginnen. Dort sollen 56 Fahrradstellplätze entstehen.
Fest eingeplant ist eine Fußgängerampel an der neuen Haltestelle. Ob es zwischen Rudolf-Leonhard- und Eschenstraße eine weitere Ampelquerung gibt, oder gar eine komplette Ampelregelung für die ganze Kreuzung ist noch nicht abschließend geklärt. Möglich wäre auch eine Fußgängerinsel in dem Bereich. Ausgeschlossen ist ein Zebrastreifen, da ein solcher nicht die Straßenbahngleise queren darf.
Unwahrscheinlich, so Stadtplaner Schade, ist eine Tempo-30-Regelung für die viel befahrene Straße. Ca. 17.000 Autos fahren täglich über den Platz in Ost-West-Richtung, ca. 4.000 in Nord-Süd-Richtung.
Provisorium?
Neben etlichen anderen Anwohner-Fragen hatte der ehemalige ADFC-Vorsitzende Konrad Krause einen interessanten Vorschlag. Wenn die Planung so lange dauere, solle die Stadt auf dem Platz doch erstmal als Provisorium das Pflaster mit Asphalt austauschen, um die gefährliche Situation für Radfahrer vor Ort zu entschärfen. Aber Stadtplaner Schade machte wenig Hoffnung, dass es eine solche provisorische Lösung geben könne.
Ist das Metalldingens nicht achteckig? Oder ist das auf der einen Seite flach?
Schaut mal auf Bild 5/6!
Auch damals sind die Radfahrer schon sicher zwischen den Schienen gerradelt. Sehr schöne Steilvorlage! Die Anlage auf Bild 4 gefällt mir sogar besser als die heutige.
Verdammt. Verzählt. Korrigiert.
…das stimmt, allerdings ist auch weit und breit kein einziges Auto unterwegs. Da wär ich auch gern Rad gefahren.
Und schade, dass man die Gestaltung des alten Parks nicht wieder aufgegriffen hat. Sieht viel kreativer aus…
19hundertundnochwas hatte einen entscheidenden Unterschied zu heute: keine Autos. Auf dem Foto ist außer der Straßenbahn noch ein Pferdefuhrwerk zu erkennen. Man sieht ja auch beliebig viele Fußgänger auf der Straße herumlaufen, was heutzutage auch eher nicht zu empfehlen ist. Daher ist das keine Steilvorlage, die Zeiten haben sich geändert.
@Anton: Das achteckige Metalldings dürfte ein Telefonverteiler aus Reichspost-Zeiten sein.
Oh ja, bitte!! Asphalt wäre ein Anfang!
Bin zwar ein Straßenradler, aber damit es nicht wieder übergangen wird:
https://www.dresden.de/de/leben/gesellschaft/buergebeteiligung/epetition.php