Ab Montag, 4 Uhr, fährt keine Bahn mehr über die Augustusbrücke zwischen Neustädter Markt und Schlossplatz. Seit Mitte April ist Dresdens älteste Elbquerung schon für den Autoverkehr gesperrt. Für rund zwölf Monate bleibt die Brücke nun bahnfrei. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke jederzeit überqueren.
Die Arbeiter beginnen nun damit, die Gleise die Pflasterung und die Oberleitung zurückzubauen. Parallel dazu werden die Arbeiten zum Rückbau der Sandsteinbrüstungen, Gesimse und Maste der örtlichen Beleuchtung auf der Oberstromseite (östlich) abgeschlossen und der Rückbau der Konsolsteine beginnt.
Nach umfangreichen Untersuchungen stellten Fachleute fest, dass an der 1910 errichteten Augustusbrücke über die Elbe in Dresden infolge des Hochwassers vom Juni 2013 umfangreiche Sanierungen erforderlich sind. Der Bauwerkszustand zeigt erhebliche Schäden an einzelnen Bauwerksteilen.
Verkehrsführung
Mit dem Baubeginn am 18. April wurde die Brücke für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Die östliche Brückenseite ist seit dem 6. Juni für den Fußgänger- und Radfahrverkehr gesperrt, diese nutzen seitdem die westliche Seite.
Straßenbahnumleitungen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB)
Linie 4 Verkehrt zwischen Leipziger Straße und Postplatz in beiden Richtungen über Marienbrücke und Ostra-Allee.
Linien 8 und 9: Fahren zwischen Hauptbahnhof und Albertplatz (Linie 8) bzw. Neustädter Markt (Linie 9) über Pirnaischer Platz und Carolabrücke.
Für die jetzt folgenden Bauphasen an der Augustusbrücke müssen auch die Straßenbahnen ihren Platz in der historischen Altstadt vor der Semperoper vorübergehend räumen. Die Umleitung bleibt für gut ein Jahr bestehen. In dieser Zeit können am Theaterplatz keine Bahnen halten. Um zumindest die Station „Neustädter Markt“ in Abwesenheit der Linie 4 auch am Abend zu bedienen, wird die Linie 9 in ihrer Einsatzzeit verlängert. Deshalb verkehren täglich von etwa 22:30 Uhr bis 0:30 Uhr Bahnen als „E9“ zwischen Mickten und Hauptbahnhof.
Mit der „3“, „7“, „8“ und „9“ fahren während der Bauzeit dann insgesamt vier Linien über die Carolabrücke, über die Marienbrücke rollen die Linien 4, 6 und 11. Im Störungsfall auf einer der beiden Brücken bleibt damit für den Straßenbahnverkehr nur noch die jeweils andere Brücke als sinnvolle Umleitungsalternative – die Albertbrücke ist zu weit entfernt.
Während sich Bahnen und Autos auf der mehrzügigen Carolabrücke zumindest unabhängig voneinander bewegen können, müssen sie sich auf der schmaleren Marienbrücke den Platz teilen. Nach Abschluss der städtischen Bauarbeiten sollen die Straßenbahnlinien 4, 8 und 9 wieder im Linienbetrieb über die Augustusbrücke fahren.
Abbruch Bogen 1
Nach der Instandsetzungsplanung ist der Bogen über das Terrassenufer aus wirtschaftlicher Sicht nicht sanierbar. Deshalb soll er im Oktober abgebrochen und neu hergestellt werden. Damit Fußgänger und Radfahrer weiterhin über die Brücke kommen wird eine provisorische Brücke errichtet.
Der Bogen 1 soll dann nach historischem Vorbild aus Beton hergestellt werden. Hierfür steht eine eigens mit dem Denkmalschutz abgestimmte Betonmischung bereit. Um die Nutzung des Terrassenufers nicht einzuschränken und insbesondere die erforderliche Lichte Höhe von 4,50 Meter zu gewährleisten, wird das Terrassenufer unter dem Bogen 1 um etwa 60 Zentimeter abgesenkt.
Ab dem Frühjahr 2018 wird das Traggerüst einschließlich der Bogenschalung für den Neubau des Bogens 1 aufgebaut. Der Bogen wird in der Schalung mit Betonstahl bewehrt und die Schalung mit Beton ausgegossen. Nach Abschluss des Abbindeprozesses des Betons wird das Traggerüst abgesenkt und Schalung sowie Traggerüst werden ausgebaut. Danach stellen Arbeiter in Handarbeit die Struktur der Bogenunterseite her. Das Terrassenufer kommt in seine ursprüngliche Lage. Die erforderliche manuelle Nachbearbeitung nimmt einen Zeitraum von mehreren Wochen in Anspruch, sodass diese Arbeiten bis in den Sommer 2018 dauern.
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