Wolken und Wind versprechen zunächst keine guten Voraussetzungen für die Aktmalerei beim Palais Sommer. Auf dem Gelände angekommen, ziehe ich mir meinen Schal etwas tiefer ins Gesicht, weil ein kühler Wind von der Elbe weht. Die letzten Besucher der Yoga-Session am Morgen sind noch auf der Wiese. Nebenan stehen schon die Künstler vor ihren Leinwänden.
Das Thema des diesjährigen Motivs für die Aktmalerei „Nackte Reiterinnen“ stammt von Aleko Adamia, dem künstlerischen Leiter des Palais Sommer. Die beiden Aktmodelle sind schon da. Nur der dritte Akteur – das Pferd Geronimo – fehlt noch. Es wird vom Pferdehof Schmidt auf der Pillnitzer Landstraße in einem Anhänger zum Gelände gefahren.
Währenddessen erzählt Aleko Adamia von den Anfängen des Pleinairs. Dies sei eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, als die Künstler loszogen, um im Freien zu malen. So konnte man die unmittelbaren Natureindrücke einfangen. Beim Palais Sommer gibt es die Pleinair-Malerei mit Aktmodellen seit 2008. Die beiden heutigen Modelle sind nicht zum ersten Mal hier. Aline aus Bautzen wirkt regelmäßig als Aktmodell beim Palais Sommer mit und Annabell aus Dresden war auch schon dabei. Ansonsten ist Annabell auch regelmäßig in Kursen der Hochschule für Bildende Künste als Modell tätig.
Profi-Künstler und Hobby-Maler
Beim Palais Sommer sind in diesem Jahr zehn feste Künstler dabei, die regelmäßig auf dem Gelände malen. Drei von ihnen sind Studenten der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, die anderen sieben kommen von einer georgischen Kunstakademie. Auch Hobbykünstler sind eingeladen, mitzumachen. Das heute dargestellte Akt-Motiv können sie ganz frei umsetzen. Es soll vor allem als Inspiration für die eigene Kreativität dienen.
Aleko Adamia erinnert sich inzwischen an Anekdoten. „Manchmal springen Modelle kurzfristig ab“, erzählt er. Als einmal eines der Modelle nicht erschien, sprach er eine Studentin an, die sich gerade im Park sonnte. Und die ist dann spontan eingesprungen.
Nach längerem Warten kommt das Pferd Geronimo gemächlich über die Wiese getrabt. Nun gehen alle – Modelle und Künstler – an ihre Plätze. Ein paar Schaulustige stehen am Rand des Geländes. Die Aktmalerei beginnt und als ich den Park verlasse, zeigt sich auch kurz die Sonne.
Wer den Künstlern über die Schulter schauen möchte, hat am heutigen Sonntag noch die Gelegenheit dazu, da die Künstler heute an ihren Bildern weitermalen.
Komisches Pferd, hat vorn 3 Beine ;-)
Wohin richtet Geronimos denn seine Blicke ?
So 1 Spanner. Schäm Dich. :-)