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Von Ziegen, Hühnern und einem Indianer

Panama - Abenteuer-Spielplatz
Panama – Abenteuer-Spielplatz
Es war in den wilden 1990er Jahren. In der Neustadt begannen gerade erste Goldgräber ihre Claims abzustecken. Und dann tauchte mitten in der Wüste verfallender Häuser ein Indianer auf – ein Großstadt-Indianer namens Jens Kalanke. Der fesche Bursche hatte ein Pferd im Gepäck, einen Haufen Ideen und er verdrehte den Neustädter Mädels die Köpfe reihenweise.

Plötzlich standen auf der Fläche zwischen Kamenzer und Görlitzer ein paar Bauwagen, die ersten Buden und ein kleines Hüttchen. Was nur wenige wussten, Jens kam im Auftrag des Jugendamtes. Nach dem ersten Pferd, das auf den Namen „Pan“ hörte, folgten immer mehr Tiere – Schafe, Hunde, Ziegen, Hühner und sogar Schweine. Der Abenteuerspielplatz „Panama“, anfangs nur als Sommerprojekt war geboren.

Großstadt-Indianer Jens Kalanke mit Planwagen, Anfang der 1990er Jahre. Foto: Archiv Lothar Lange
Großstadt-Indianer Jens Kalanke mit Planwagen, Anfang der 1990er Jahre. Foto: Archiv Lothar Lange
Die ersten Probleme ließen nicht lange auf sich warten. Erst gab es Stress mit der Grundschule, dann eine Klage eines Nachbarn. Doch die überwiegende Mehrheit der Neustädter hatte sich da schon ganz dicke ins „Panama“ verliebt. Im Jahre 1999 legte die Stadt fest: Es dürfen nur noch maximal fünf Pferde und je vier Ziegen und Schafe auf den Spielplatz. Die Schweine wurden ganz verboten.

In der Folge zog der Großstadtindianer Jens Kalanke mit allen Pferden nach Blankensee in Brandenburg. Die Leitung des Spielplatzes lag zu dieser Zeit schon in den Händen von Jana Erler, die nun den Spielplatz mit allen Mitstreitern neu aufbaute.

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Badespaß im Panama 1992 - Foto: Archiv Günther Starke
Badespaß im Panama 1992 – Foto: Archiv Günther Starke
Zur Jahrtausendwende entstand das Schiff, der Pferdestall, der Teich und noch viel mehr. Ein Haflinger und ein Reitpony ziehen ein. 2008 wird das Panama vom Jugendamt an die Treberhilfe übergeben, die seitdem für den Spielplatz verantwortlich ist.

Heute leitet Jana Erler noch immer den Spielplatz und ein Team von insgesamt 25 Mitarbeitern, darunter fast die Hälfte Ehrenamtliche.

Das „Panama“, das sind 4.800 Quadratmeter, vier Ziegen, vier Pferde, eine Katze, vier Hasen und ein Meerschwein. Die Fische im Teich hat noch keiner gezählt. Zwischen 30 und 40 Kinder sind regelmäßig zu Besuch und nutzen die Angebote der offenen Jugendarbeit – dazu gehören Buden bauen, malen, basteln, filzen, schmieden, Tischtennis, Tiere striegeln und füttern. Neben den Dauergästen gibt es natürlich noch vielmehr Besucher, auch Schulklassen aus dem ganzen Stadtgebiet kommen vorbei.

Die meisten Kids sind aber aus der Neustadt. „Das ist dann oft eine Langzeitbeziehung“, erzählt Jana Erler. Einige der inzwischen groß gewordenen Kids helfen jetzt als Erwachsene im „Panama“ mit.

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Am kommenden Sonnabend wird nun ganz groß Geburtstag gefeiert: ein Vierteljahrhundert Abenteuerspielplatz „Panama“. Ab 15 Uhr sind Kinder, Eltern und alle Freunde des „Panama“ zum Feiern eingeladen. Es spielt die Dresdner Folkband „Buckijit“. Verschiedene Vorführungen sind geplant, es gibt frisch aus der Druckerpresse das Buch zu Geschichte und Gegenwart des Spielplatzes. Ab 19 Uhr spielen die Bands „Ivan Ivanovich und The Kreml Krauts“ und „Tokamak Reaktor“.

Abenteuerspielplatz Panama

Offene Freizeitangebote für Kinder ab 6 Jahre und Jugendliche

  • Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 14 bis 18:30 Uhr

Öffnungszeiten für Besucher (Eltern begleiten bitte ihre Kinder)

  • Montag, Dienstag und Mittwoch 9 bis 19
  • Donnerstag und Freitag 9 bis 14 Uhr (ab 14 Uhr nur für Kinder ab 6 Jahre ohne Erwachsene)
  • Samstag und Sonntag 9 bis 12 und 16 bis 18:30 Uhr
  • März-Oktober: Familiensonntag 13 bis 18 Uhr, eine Spende wird erbeten
  • aktuelle Informationen zu Angeboten wie Gärtnern, Basteln, Handwerk, Spiel, Sport, Budenbau unter panama.treberhilfe-dresden.de
Panama - der Abenteuerspielplatz aus der Luft gesehen.
Panama – der Abenteuerspielplatz aus der Luft gesehen.