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Kein “Schneller Joseph” mehr

Joseph Walther und Roger Lehner vom schnellen Joseph
Joseph Walther und Roger Lehner vom schnellen Joseph – Foto: Archiv
“Der Schnelle Joseph”, der Fahrradlieferdienst, in der Neustadt muss aufgeben. Noch bis zum 24. August wird ausgeliefert, dann stellen Florian Lange, Joseph Walther und Roger Lehner das Geschäft ein. “Nach dem Blick auf die nackten Zahlen mussten wir leider feststellen, dass es wirtschaftlich einfach nicht möglich ist, ein faires Geschäftsmodell für alle Beteiligten zu etablieren.” – so heißt es seit gestern auf der Facebook-Site des Lieferdienstes.

Begonnen hatte alles im Juli vergangenen Jahres. Eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne hatte im März 2016 das nötige Startkapital von knapp 4.000,- Euro eingebracht. Den Anfangspreis von 3,- Euro pro Lieferung hatten die Jungs zuletzt auf 3,50 Euro erhöht und auch die zuliefernden Restaurants zahlten einen Anteil. Das reichte einfach nicht aus, das Unternehmen wirtschaftlich zu betreiben. “Wir hätten die Preise auf beiden Seiten drastisch erhöhen müssen, damit sich das Modell rechnet”, erklärte Roger Lehner, einer der drei Gründer, heute auf Nachfrage. “Wir haben versucht einen Lieferdienst aufzubauen, aber in unserer Größe ist das offenbar nicht möglich”, so Lehner.

Bis zu 15 Josephs

Dennoch schauen sie gern zurück. “Wir haben viel gelernt, es war megaspannend und die Begeisterung, mit der die Leute unser Angebot aufgenommen haben, war riesig”, blickt er zurück. Zuletzt waren bis zu 15 Radfahrer mit den Kisten des “Joseph” unterwegs.

“Der Schnelle Joseph” hatte aus Neustädter Restaurants, wie unter anderem dem Wulberts, dem Sprout oder dem Roots in Neustädter Haushalte geliefert. Kurz nach dem Start des Lieferdienstes kam auch der europaweite Anbieter Foodora auf den Dresdner Markt. Der andere große Anbieter “Deliveroo” wird sich auch bald in Dresden ausbreiten.

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Laut Wirtschaftswoche sind in der Branche schon seit einem Jahr Konsolidierung und Übernahmen angesagt. Gegen diese Unternehmen, die auf dem Kapitalmarkt Millionen einsammeln, bleibt für einen lokalen Anbieter wohl keine Chance.

9 Kommentare

  1. Das ist sehr schade. Wir haben den Joseph gerade nach der Geburt unseres zweiten Kindes im letzten Jahr öfter und gern in Anspruch genommen. Ich vermisse jetzt schon die schnelle und nette Anlieferung der Sommerrollen vom Codo. :(

  2. Ein Angebot das niemand braucht stirbt – nicht schade drum. Ich würde schon deswegen bei solchen Unternehmen nie etwas bestellen weil ich dann mitzuverantworten hätte, daß jemand mit einem dieser entwürdigenden Würfelrucksäcke durch die Gegend fahren muß.

  3. Man sollte vorher mal Taschenrechner und Stift zur Hand nehmen. Für 10 Euro die Stunde als Selbständiger (3 Auslieferungen die Stunde) gehts nicht… Man kann sich zwar für Kreativität feiern lassen, aber der Markt holt einen ein. Das geht nur über Produkte mit hoher Gewinnmarge, Pizza z.B. Nur die Herren stellten nichts her. Die Wertschöpfung bestand nur aus Transport. Und der hätte mehr gekostet als ein Paket aus China nach Deutschland.

  4. @Uwe: du vergisst den Anteil, den die Restaurants bezahlen. Der hängt vom Bestellvolumen ab. Bei Foodora wohl ca. 30%. Dann ist die Kalkulation nicht mehr ganz so einfach vorhersehbar.

  5. Für mich war das Angebot auch nie reizvoll, aber sie haben etwas versucht und 1,5 Jahre gute Erfahrungen gesammelt und dazu gelernt. Sie haben etwas eigenes aufgebaut, statt sich einfach nur irgendwo anstellen zu lassen. Das ist deutlich mehr als die Neider ala “hätte man absehen können” abliefern.

  6. Bin ganz sicher, dass Euch was einfällt, Ihr seid wirklich super! Aber erhaltet Euch Eure nette Art. Abräumer und Möchtegernabräumer gibt es in der Neustadt schon genug…

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