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Hechtfest: Köpper in den Sonntag

Und da kommt sie wieder, die Lobeshymne auf das Hechtfest. Man muss gar nicht alle Tage dagewesen sein. Ein paar Sonntagsstunden reichen, um den schuppigen Freund wieder bis zum nächsten Jahr in die Arme zu schließen. Impressionen und Sensationen!

Wenn es so leicht wäre ...
Wenn es so leicht wäre …

Zum Mittag hin rollen sich die letzten Schluckhechte aus den Betten und aalen sich auf der Straße. Einen Sonntag kann man wohl nicht schöner als auf dem Hechfest verbringen. Frühstückstafeln auf dem Trottoir, große Hunde, echte Punks und eine Menschenvielfalt, die so träge wie Softeis in der Sonne die Straßen entlang bummelt.

Aus geöffneten Fenster wehen Fahnen. Auf den Straßen liegt noch Konfetti und so manches zerpflückte Pappschild kündet vom Gewitterregen der vergangenen Nacht.

Alles Jute kommt von der SPD
Alles Jute kommt von der SPD

Die Hechte tummeln sich. Schon der erste Flohmarktstand belehrt mich, dass es immer gut ist, einen Beutel dabei zu haben. Weiter oben ist noch ein Glas selbst gemachter Honig dazu gekommen und die Not treibt mich an den SPD-Stand.

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Dort steht nämlich Richard Kaniewski himself unter einem Schirm und man darf Jutebeutel besprühen. Für umme. Unangenehmerweise ist das Rot aus. Aber nachdem die helfenden Heinzelmännchen die Düse durchgepustet haben, sprutzt mir der Standgenosse stolz vier meiner sieben Regenbogenstreifen rot. So wurde aus meinem Regenbogen ein Sonnenuntergang.

Engel im Revier
Engel im Revier

Ich stelle mich gleich noch als S-Bahn-Werbeträger an. Heliumballons, diese Teufel! Gegenüber verkauft ein pummeliger Engel sein himmlisches Lächeln und unterhalb des AZ Conni blubbern die letzten Reggea-Bässe aus den Boxen.

Auf den Straßen duftet es nach aller Herren Suppentöpfen, dass ich froh bin, schon satt zu sein und stattdessen meine Penunzen für Kram raus schleudern kann. Zu den Klängen der Rooftops ist es nur zum Hechtfest möglich, ausgebreitet wie ein Seestern auf der Kreuzung zu liegen, in den gold beflitterten Himmel zu schauen und sich vorzukommen wie in einem Sonntagsmärchen. Ein aufgeblasenes Einhorn treibt vorüber. Augenreiben lohnt sich nicht.

Zehn-Finger-Kurs
Zehn-Finger-Kurs

„Wasser?!“, fragt der Barkeeper im Partyhof auf der Rudolf-Leonhard mit verschwommenen Augen. Nachdem ich einen halben Liter geext habe, bevor er mir die Pfandmarke zuschieben kann, sagt er versöhnlich: „Du hattest also wirklich Durst.“ Ich kann ihn damit beruhigen, dass es sich um einen schlimmen Kater-Brand gehandelt hat. Auf jeder Decke ist noch ein Plätzchen frei und um vorwärts zu kommen, macht man es am besten den Hechten gleich: man lässt sich treiben.

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Mit reichem Fang kehrt man dann nach Haus zurück im schon kühlen Abendlicht. Taschen und Herz gut gefüllt und für die S-Bahn-werbend. Könnte doch jeden Tag Hechtsonntag sein!

Eindrücke vom Hechtfest 2017

8 Kommentare

  1. Klingt wie ne Beschreibung der BRN von vor 10 Jahren. :-)
    Danke Phi(losoph)line.
    Ein wirklich entspanntes Fest, vor allem vielfältig – der wohl größte Unterschied zur großen Schwester. Hoffen wir dass es noch lange so bleibt.

  2. Wie immer, wenn Philine in die Tastatur schmeichelt, schön zu lesen!
    Wann kommt Memento eigentlich als Druckausgabe? Als pdf sind die Artikel bereits gespeichert. :o)
    Gute Erinnerungen sollte man aufheben! ^^

    Ich glaube nicht, dass das Hechtfest zur (kleinen) BRN wird. Ich wohne noch nicht lange genug hier, um die alten und „besseren“ Zeiten zu kennen. Aber das Hecht ist, denke ich, neben Pieschen das Viertel für ehemalige Wilde, die jetzt über dreißig sind (Denen man ja bekanntlich nicht trauen darf!) und neben Feiern ganz andere Dinge im Kopf haben, aber die Nähe nicht verlieren wollen. Die Organisatoren, die ich kennen gelernt habe, sind dann doch auch eher von der *hhm* gesitteten Seite… ;o)

    Jetzt noch mal ein ganz dickes Lob an 2mal Rudolf Rocks! Kein Kommerz, geile Bands, geiles Publikum, einfach geil halt. Meine erste Impression vom Rudolf war, das es wohl hier das linksozialste Viertel ist. Kann mich natürlich täuschen (So als Zugezogener). Der Eindruck hat übrigens bis heute Bestand.
    Deshalb hoffe ich auf eine neue Ausgabe vom Rudolf Rocks, und dass es nicht zum Hechtfest „verkommt“! ^^

  3. @Marcus:
    wir wurden wegen sanierung & gentrifizierung gen westen verdrängt, aber sollte zu meinen lebzeiten wieder ne bezahlbare bude frei werden, komm ich gern wieder nüber inn osten (lpz. vorstadt/hecht)

Kommentare sind geschlossen.