Heute tagt der Ortsbeirat Neustadt. Unter anderem geht es heute um die Sanierung der Rettungswache Neustadt auf der Louisenstraße und um die Konzeption zur kurz- und mittelfristigen Entwicklung kommunaler Gewerbestandorte in der Landeshauptstadt Dresden.
Außerdem wird die frisch gebackene Neustadt-Kümmerin vorgestellt und der Scheunevorplatz-Verantwortliche Olaf Hornuf präsentiert das Konzept für den Scheunevorplatz. Im Tagesordnungspunkt 4 geht es um die Straßenbaumpflanzungen 2017/2018 im Ortsamtsbereich Neustadt.
Ortsbeiratssitzung am 11. September, 17.30 Uhr
Die Sitzung ist öffentlich und findet im Ortsamt Neustadt, Bürgersaal, Hoyerswerdaer Straße 3, statt.
Hintergrund zur Rettungswache
Hintergrund des Bauvorhabens
Seit dem Auszug der Feuerwache aus der Louisenstraße 14 – 16 (Neustadt-Geflüster vom 30. April 2017) in die neu errichtete Feuerwache in Dresden-Albertstadt steht das Objekt in der Louisenstraße bis auf einen aktiven Rettungswagen leer.
Das viergeschossige Gebäude wurde vor etwas mehr als 100 Jahren unter der Leitung des Stadtbaurats Hans Erlwein errichtet. Geplant ist hier einen zentralen Rettungsdienststützpunkt zu schaffen. Weitere, nicht durch den Rettungsdienst genutzte Bereiche, sollen der Nutzung durch die Feuerwehr und durch Komponenten des Zivil- und Katastrophenschutzes zugeführt werden.
Das auf dem selbigen Flurstück stehende, ehemals als sogenannter „Mittelbau“ durch das Brand- und Katastrophenschutzamt genutzte Gebäude sowie das Gebäude mit der Hausanschrift Katharinenstraße 9 werden seit April 2011 durch das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung verwaltet und aktuell als Unterkunft für Asylsuchende genutzt (Neustadt-Geflüster vom 24. September 2015).
Ist – auch wenns hier niemanden interessiert – natürlich äußerst mau, daß die ehemalige Feuerwache samt Quartier in leidlicher Unternutzung verbleibt. Dabei wurde vor wenigen Jahren zur neuen Rettungswache-Nord in der Albertstadt begründet, daß die Einsatzzeiten im Norden profitieren, die Erreichbarkeit für die Neustadt jedoch ebenso gewährleistet bleibt – eben gemäß gesetzlicher Rahmen. Folglich wurden an der Fabricestraße fast 40 Millionen Euro verbaut. Das Areal an der Louise könnte einer anderen Nutzung zugeführt werden, hieß es noch waage.
Infolge des Freistaats-Programms fürs Rettungswesen erweiterten sich die Kapazitäten und Baulichkeiten auch in Dresden, etliche Neubauten entstanden – wie zuletzt auch die häßliche Kiste an der Großenhainer Straße (Rettungswache Pieschen + Trachau). Laut Ratsinfo AF1849/17 wuchs die Geschoßfläche in DD von 31.200 m² (2008) auf 57.600 m² (2014). Das sind +185% mehr „Feuerwehr“fläche, tatütataaa!, da kann natürlich auf nix Altes verzichtet werden.
Nun wird argumentiert, man brauche die Liegenschaft ja doch weiter – siehe Ratsvorlage V1793/17. Begründung: man wäre ja schneller in der Neustadt. Aha. Man schreibt eben, wie mans jeweils braucht. Der Stadtrat nickts wohl unreflektiert durch. Eine rein technische Klein- und Innensanierung des Haupthauses verballert mal eben weitere 3,2 Millionen Euro – äußerlich gibts keine Änderung, nicht mal nen Topf frische Farbe. Derweil wirds auch am Rest der Liegenschaft nix mit nem Kreativzentrum a la Torsten Schulze. Offensichtlich gibt es aus der Neustadt weder Bedarf noch Interesse an anderweitigen Nutzungen. Immerhin verbleibt das Areal in städtischer Hand, die Teilsanierung erfolgt hoffentlich nutzungsoffen – auch wenn paar Dinge für die Feuerwehr dabei sind.
Das Ganze definitiv ein fraglicher Vorgang – aber beispielhaft, eben weils mehrseitig weder Willen noch Steuerung zu irgendwas gibt.
Bleiben wir also auf Niveau Krabbelgruppe, tatü tataaa, tiralalaaa.
Die kritischen Nachfragen diesbezüglich hielten sich im Ortsbeirat auch stark im Rahmen. Es gab ja mal die Idee, dort eine Kultur- und Gewerbe-Passage bis zur Katharinenstraße hin zu ermöglichen. Die Idee dafür stammt übrigens nicht von Torsten Schulze (Siehe Neustadt-Geflüster von 2015). Aber neugierigen potenziellen Investoren wurde schon vor Jahresfrist beschieden, dass die Rettungswache bleibt.