Steffen Retzlaff ist Direktkandidat der Partei „Die Partei“ im Wahlkreis Dresden II – Bautzen II, zu dem auch die Dresdner Neustadt gehört. Die Chance, in den Bundestag einzuziehen, ist in etwa so groß wie sein rechtes Auge blau.
Retzlaff hat in der Vergangenheit bereits ganz unterschiedliche Erfahrungen im Wahlkampf sammeln können. So traf ihn bei der Kommunalwahl 2014 auf einer Wahlveranstaltung eine Torte mitten in sein Gesicht. 0,9 Prozent oder 6.222 Stimmen konnte „Die Partei“ damals in Dresden für sich verbuchen.
Die Online-Journale Neustadt Geflüster und Pieschen Aktuell konnten es sich nicht verkneifen, auch Herrn Retzlaff zu befragen. In der alphabetischen Reihenfolge unserer Kandidaten-Interviews ist er heute dran mit seinen Antworten. Teil V unserer Serie.
Ein Teil Ihrer Wähler wohnt in der Dresdner Neustadt. Wenn Sie einem Ihrer künftigen Bundestagskollegen den Stadtteil kurz beschreiben sollten, wie würden Sie sich ausdrücken?
Nur in der Dresdner Neustadt ist das Verhältnis von Selbstüberhöhung und Provinzialität so fein abgeschmeckt. Da könnte sich so Mancher aus dem Sauerland oder der Börde eine Scheibe von abschneiden. Ich empfehle meinen zukünftigen Kollegen dazu die Lektüre der „Artikel“ im Neustadt-Geflüster und besonders der Kommentare zu diesen. Da die meisten der zukünftigen Abgeordneten auch der Partei „Die Partei“ angehören werden, kennen sie die Neustädter Verhältnisse aber bereits aus meinem Lehrvortrag „Die Dresdener Neustadt – Bedarf, Notwendigkeit und Grenzen der Partei-Arbeit“
In der vergangenen Legislaturperiode wurde die Mietpreisbremse eingeführt, in Dresden kam diese nicht zum Einsatz. Dennoch gibt es etliche Mieter, die auch hier über zu hohe Mieten klagen. Was wäre aus Ihrer Sicht ein angemessener Mietpreis und was sollte Ihrer Meinung politisch dafür getan werden?
Wir haben in mühsamer Kleinarbeit und Anstrengung nach Jahren der bleiernen Schwere endlich ein Maß an Durchgentrifizierung in der Dresdener Neustadt erreichen können, dass ein Arbeiten und zur Arbeitfahren in der Neustadt – ungestört von spinnerten Weltverbesserern und Leistungsverweigerern – in halbwegs erträglichem Maße erlaubt. Jeder Mietpreis, der weitere Störungen dieses Prozesses vermindert, ist ein guter Mietpreis, denn es liegen noch viele Aufgaben vor uns, etwa die weitere ästhetische Aufwertung der Bausubstanz. Es ist für einen Partei-Politiker jeder Mietpreis ein angemessener Mietpreis, den ein anderer zahlen muss.
Was man sonst noch über Steffen Retzlaff erfahren kann
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Der Vorsitzende des Kreisverbandes Dresden der Partei „Die Partei“ wurde an einem 17. Juli im vergangenen Jahrtausend geboren. Herr Retzlaff ist ausgezeichneter Lutz-Röhrich-Preisträger der Märchen-Stiftung und Kurator der Ausstellung „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in Moritzburg. Über den der Ausstellung vorauseilenden Film hatte er seine Masterarbeit geschrieben.
Weitere Wahl-Infos auf Retzlaffs Facebook-Site
Falls Sie in den Bundestag einziehen, was können Sie ganz konkret für die Bewohner oder Gewerbetreibenden hier vor Ort tun?
Kurzfristige Ernährungs- Wirtschafts- und Bierhilfen nutzen den Menschen auf Dauer nicht. Wir müssen in Strukturen investieren (Stichwort fremdes Geld), die es den Urein… pardon Neustadtbewohnern erlauben, sich dauerhaft selbst und autark zu vertun und zu gentrifizieren (siehe oben).
Gegen gelegentliche Zuwendungen ist freilich nichts einzuwenden, sie nutzen uns gegenseitig. Jeder Bundestagsabgeordnete darf schließlich Wählerinnen zu einer Besichtigung nach Berlin einladen (Stichwort Freibier).
Warum sollte man Sie und Ihre Partei wählen?
Geben Sie sich nicht auf! Verleihen Sie Ihrem Leben einen neuen Sinn und wählen Sie am 24. September mit Ihrer Erststimme Steffen Retzlaff – Ihr Politker™ und mit Ihrer Zweitstimme Die PARTEI, denn sie will, was Sie wollen – und schlimmer wird es auch ohne uns.
Abschließend: Marmaris, Keke oder doch lieber zu Babos?
Ganz egal – Hauptsache Burger.
Vielen Dank für Ihre Antworten.
Alle Kandidaten haben zum Zwecke der Vergleichbarkeit die selben Fragen per Mail erhalten. Rückfragen oder ergänzende Fragen haben wir nicht gestellt.
Übersicht über alle Kandidaten
Die PARTEI – witzig wie ein totes Baby im Papierkorb. Kann man die nicht verbieten lassen? Immerhin haben sie den Humor Adolf Eichmanns und das Menschenbild von Hitlers Schäferhund.
Schlimm!
Muss wirklich anstrengend sein, den ganzen Tag witzig zu sein. Damit hat Herr Retzlaff genau wie Oliver Pocher oder Kim Jong-un natürlich noch nicht meinen Respekt aber so viel Leere zum Lebensinhalt zu machen, dafür gibt es eine ordentliche Portion Hochachtung. Nun aber zurück in den Keller und weiter so.
Seht es ihm nach. Er kann nicht anders als Klassenclown. Traurig! Das ist sogar von Satire weiter entfernt als er denkt.