Im Hinterzimmer von „Wenzel Prager Bierstuben“ gibt es seit ein paar Tagen eine neue Bar. „Craft Beer & Sport“ – der Name ist Programm: angeboten werden 15 verschiedene Biere und jede Menge Livesport auf zwei großen Leinwänden.
Zu den Biersorten gehören unter anderem das Braufactum Colonia, das Crew Republic Drunken Sailor oder das Laboratorium Schwarze Pumpe Porter, es gibt aber auch bekanntere Marken wie Astra, Tannzäpfle oder Lößnitzpils.
Bier und Sportübertragungen
Neben dem Bier wird auch der Sport nicht zu kurz kommen, allerdings für die Besucher eher in der passiven Form. Die Fußballspiele des schwarz-gelben Zweitligisten werden stets live gezeigt. Dafür wird die Bar auch schon mal früher geöffnet. Chef Michael Möckel sieht die Bar als Ergänzung zum benachbarten Restaurant: „Im Wenzel bieten wir seit diesem Jahr auch saisonal Craft Biere aus Tschechien an – wir haben aber gemerkt, dass der tschechische Markt allein die Nachfrage nicht befriedigen kann.“
Mit dem neuen Konzept will Möckel nicht nur den ungenutzten Raucherraum wieder beleben, sondern auch eine größere Biervierfalt und Live-Sport wieder auf die Königstraße zurückholen.
Wenzel seit 19 Jahren
Die Prager Bierstuben wurden 1998 in Dresden von den drei damaligen Filmnächte-Chefs Jörg Polenz, Matthias Pfitzner und Johannes Vittinghoff gegründet. Seitdem expandierte das Unternehmen prächtig. Heute gibt es Filialen in Chemnitz, Halle, Leipzig, Magdeburg, Zwickau und Warnemünde.
Unter Craft-Beer versteht man handwerklich gebrautes Bier. Der Trend dazu entstand schon in den 1980er Jahren in den USA. In Europa waren die Vorreiter in Sachen „Craft Beer“ Norwegen und Großbritannien. In der Neustadt gibt es sowas mit Lenins Hellem schon eine Weile. Populär wurde der Trend durch den Craft-Beer-Store auf der Görlitzer Straße, der 2013 eröffnete.
Craft Beer & Sport
- Königstraße 1, 01097 Dresden, Telefon: 0351 40299713
- Montag bis Freitag 18 bis 24 Uhr, Sonnabend 14 bis 24 Uhr, Sonntag 14 bis 23 Uhr und wenn Dynamo spielt
- weitere Infos auf der Facebook-Site
Populär wurde der Trend durch den Craftbeerstore? Eher nicht. Trends werden nicht populär, wenn Grossgetränkehändler auf einen fahrenden Zug aufspringen, sondern durch diejenigen, die den Zug ins Rollen bringen.
Craft Biere aus Tschechien? urquell und gambrinus unfiltriert sind doch „craft“ genug, die kneipe bitte sofort nach berlin abschieben!
Da kann ich Dir leider nicht Recht geben, lieber Mirko. Diejenigen, die den Zug ins Rollen bringen, sind die Trendsetter. Populär wird etwas, wenn es bei der breiten Masse ankommt und dann ist in den meisten Fällen der Zug eben schon kräftig am Rollen. Solltest Du doch aus der Musikbranche gut kennen.
Sterni!!!
Jede Kneipe, in der es nicht den gewohnten Radeberger/Feldschlösschen/Wernesgrüner/Paulaner etc. Einheitsbrei gibt, ist eine gute Kneipe.
Die Bezeichnung Craftbeer ist weder gesetzlich geschützt noch verbindlich definiert. Jedes Bier darf als „Craft“ bezeichnet werden. Der Verbraucher suggeriert damit Handwerk, oft leider zu Unrecht. Auch das hier vorgestellte Braufactum ist Konzernware, welches zur Radeberger Gruppe gehört. Daher deklariere ich meine Biere bisher nicht als „Craft“. Den Begriff mag ich nicht, da er nichtssagend ist. Der Zug rollt tatsächlich so doll, daß ich mich gezwungen sehen könnte mich als Craftbrauerei zu bezeichnen, um noch als Handwerksbrauerei wahrgenommen zu werden.
Wie dem auch sei, bei aller berechtigter Kritik an Getränkegroßhändlern, fördern Craftbeerstore und D&S Getränke in der Neustadt die Szene.
@Lenin
‚Neustadt Hell‘ bald ein Craftbier? Pfui deibel…bitte machs nicht oder wenn dann nur beim ‚PEGIDA Alkoholfrei‘. Der Begriff ist passend ekelhaft.