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Ortsbeirat verschärft Antrag zum Bischofsplatz

Pflaster am Bischofsplatz
Pflaster am Bischofsplatz
Den Ortsbeiräten brannte das Thema unter den Nägeln. Einstimmig setzten sie sich gestern für eine Verschärfung des Prüf-Antrages zur Verbesserung des Radverkehrs am Bischofsplatz. Die Situation dort ist derzeit so, dass wegen des groben Pflasters die meisten Radfahrer entweder in der Mitte oder auf den Fußwegen fahren.

Ortsamtsleiter André Barth teilte mit, dass die Errichtung von funktionsfähigen Radstreifen rund 250.000 Euro kosten würde, so die Einschätzung aus dem Straßen- und Tiefbauamt. Nun müsse man abwägen, ob diese Summe für ein Provisorium ausgegeben werden soll.

Mit einem solchen Ergebnis wäre vermutlich auch zu rechnen, wenn, wie im Antrag gefordert, die Stadtverwaltung aufgefordert wird, eine kurzfristige Lösung am Bischofsplatz zu prüfen.

In der Folgen haben die Ortsbeiräte gestern beschlossen, den Prüfauftrag zu wandeln und die Stadtverwaltung aufgefordert, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und dafür Gelder zu verwenden, die im Haushalt ohnehin für den Radverkehr zur Verfügung stehen. Der geänderte Antrag wurde einstimmig verabschiedet. Nun entscheidet morgen der Bau-Ausschuss endgültig darüber.

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Im Juli und im März diesen Jahres hatte es am Bischofsplatz zwei Unfälle gegeben, bei denen Radfahrer zum Teil schwer verletzt wurden.

Auf einer Informationsveranstaltung im April diesen Jahres zur geplanten Umgestaltung des Bischofsplatzes hatte Stadtplaner Jens Uwe Schade von zehn Unfällen pro Jahr an dieser Kreuzung berichtet.

Der Abschnitt des Bischofswegs zwischen Königsbrücker Straße und Fritz-Reuter-Straße soll grundsätzlich auch saniert werden, allerdings ist der Baubeginn derzeit erst nach dem Ausbau der Königsbrücker Straße geplant.

Mit dem Antrag wird die Stadtverwaltung beauftragt, den Radverkehr am Bischofsplatz zwischen Johann-Meyer-Straße und Dammweg kurzfristig, etwa durch Herstellung eines Asphaltstreifens auf dem vorhandenen Pflaster mit etwa 1,5 bis 2 Meter Breite jeweils am rechten Fahrbahnrand neben der Entwässerung bzw. dem Parkstreifen, zu verbessern.

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Unbekannte hatten mit einer Aktion im Juli Tempo 30 für die Strecke zwischen Dammweg und Johann-Meyer-Straße gefordert (Neustadt-Geflüster vom 18. Juli 2017).

Pflaster am Bischofsplatz
Pflaster am Bischofsplatz

Nachtrag 19. Oktober

Der Bauausschuss hat hat den Antrag am Mittwoch in der vom Ortsbeirat gewünschten Form beschlossen.

Dazu erklärt Piraten-Stadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann: „Wir wollen, dass was geschieht und nicht nur geprüft wird. Die Stadtverwaltung soll nun Vorschläge ausarbeiten, die praktikabel sind und im preislichen Rahmen bleiben. Ich bin froh, dass der Wille des Ortsbeirats auch mein Wunsch ist – so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben!“

Johannes Lichdi, baupolitischer Sprecher der Grünen, erklärt: „Nachdem es am Bischofsplatz immer wieder zu schweren Unfällen gekommen ist, wollen wir schnell eine Behelfslösung, die die Sicherheit für die Radfahrerinnen und Radfahrer verbessert. Ein weiteres Warten auf die grundhafte Sanierung der Kreuzung Bischofsplatz dauert uns zu lange.“

Vincent Drews, Mitglied im Bauausschuss für die SPD-Fraktion, erklärt: „Die aktuelle Situation am Bischofsplatz ist nicht länger tragbar. Wir können nicht warten bis der Platz frühestens 2022 grundhaft saniert wird, sondern müssen zeitnah eine Übergangslösung bis zur Sanierung schaffen. Geld dafür ist im Haushalt vorhanden und nun ist die Verwaltung gefordert, im Jahr 2018 eine Lösung umzusetzen, die die Unfallgefahr deutlich minimiert.“

24 Kommentare

  1. Geht nicht so was zwischen Fußweg und Parkstreifen?
    https://youtu.be/9Lmw4DB4XCk ?
    Bei der Apotheke könnte der „besondere“ Radweg (das rot gepflasterte Stück ohne Radwegzeichen) wiederbelebt werden und im Anschluss dann so eine Arte Baustraße aus wieder verwertbaren Kunststoffplatten auf die Buckepiste.

  2. @ Jubee: Ich vermute mal, die Platten brauchen einen ebenen Untergrund… Gerade für Radfahrer wird es sonst problemtisch, wenn die Platten sich heben und senken. Und der Untergrund ist dort eben nicht eben.

  3. @Jubee & E-Haller
    Hinzu kommt, dass die Platten auch durch PKWs befahren und abgenutzt werde (Parkmöglichkeiten), und Teile des Stecksystems entwendet werden könnten.

    Große Stahlplatten wären eventuell eine preiswerte Lösung, wenn die nicht so sch***e rutschig bei feuchten Witterungsverhältnissen wären.

    Letztendlich zielführend und am günstigsten wäre wahrscheinlich ein richtiger Umbau ohne Zwischenlösung.

  4. Es muss anscheinend erst wieder ein Radler totgefahren werden bevor sich der Amtsschimmel in Bewegung setzt.
    Wieviele Radler fahren da täglich lang und würden durch sichere Radwegung geschützt?
    Provisorium – Über welchen Zeitraum reden wir hier eigentlich?
    Wenn auch nur ein einziger Radler davor bewahrt wird, den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt zu sein, dann hat sich das gelohnt. Und die aktuelle Situation an so einer hochfrequentierten Verkehrsfläche so lange zu dulden grenzt schon an Pflichtverletzung und sollte juristische Konsequenzen für die verantwortlichen Amtsträger haben.

    Außerdem: http://www.mobiles-sachsen.de/aktuelles/artikel/sachsens-radverkehr-leidet-unt/
    Da ist noch was über!

    Also Schluss mit den Ausreden und endlich handeln!

    Btw: Die 300tsd für einen Biathlon an der Elbe hat die Stadt auch ohne nennenswerte Diskussionen locker gemacht. Und der geht nur ein Wochenende.

  5. Nur um das klar zu stellen: Die zehn Unfälle pro Jahr, die im Artikel erwähnt werden, sind ganz überwiegend Unfälle zwischen PKW. Fahrradunfälle sind dort glücklicherweise weitaus seltener. Die Reihenfolge im Artikel suggeriert nämlich, dass sich die Zahl nur auf Unfälle von Radfahrern bezieht, dem ist aber nicht so.

  6. Das trifft zu. Es stand nicht in meiner Absicht, das zu suggerieren.

    Wollte nur nochmal darauf hinweisen, dass der Platz ein Unfall-Schwerpunkt ist. Seit Juli gab es meines Wissens auch keinen Unfall mehr mit Radfahrerbeteiligung auf dem Bischofsplatz.

  7. Auch Radfahrer müssten mal Rücksichtnahme üben. Das ist einfach einen Katastrophe, wie sie sich verhalten. Es nützt ja nichts, wenn sie bei Rot über die Kreuzung fahren, die Vorfahrt gar nicht beachten. Wenn es dann zum Treffen mit einem PKW kommt, ist das geschrei immer sehr groß. Den kürzeren ziehen sie dann immer. Die Radfahrer müssten sich in Kliniken oder Rehaeinrichtungen Patienten anschauen, die nach einem Unfall da behandelt werden. Vielleicht hilft das mal, ihre Ignoranz im Straßenverkehr zu überdenken

  8. @TomNeustadt diese Art von Kommentaren unter fast jedem Fahrradthema nervt mich gewaltig. Die krassen Fahrradunfälle an die ich mich in Dresden erinnere waren stets komplett von PKW-Führern verschuldet. Zuletzt am Bischofsplatz durch einen stark alkoholisierten Fahrer. Da würde eine Fahrbahn die es den Radfahrern ermöglicht nicht nur in der Mitte der Straße zu fahren schon für mehr Sicherheit geben – dank größeren Abstandes zum MIV.

    Und ja bla bla, schwarze Schafe gibt es immer – und deshalb sollen keine sicheren Wege für Fahrradfahrer geschaffen werden? Das geheule würde ich ja mal gerne lostreten wenn es wieder um den Ausbau der Königsbrücker geht – so a la „Ohhhr Neeee, ne Spur für die Autos. Die brettern da doch Nachts alle viel zu schnell drüber und biegen ab wo sie nicht dürfen…und dann parken die noch den Fußweg zu“. Und nicht vergessen – ein Fahrradfahrer gefährdet in erster Linie sich selbst – bei PKWs sieht das anders aus.

  9. TomNeustadt da stimme ich Ihnen voll zu. Vielleicht sollte auch mal der ADFC-Dresden von seiner Ignoranz runterkommen und die Füße stillhalten (zu jedem Unfall muss dieser arogante Verein Kommentare abgeben-selber nicht vor Ort gewesen und die Polizei weis selbst noch nicht wie es passiert ist- aber dieser Verein macht da sein Hetzmaul immer schon weit auf).

  10. Sollte auf jeden Fall umgesetzt werden. Denn: es werden vor allem Fussgeher an den Rand gedrängt. Stimme auch dem Vorredner zu: Radfahrer sollen rücksichtsvoller werden insbesondere gegenüber Fussgehern. Auch im Hechtviertel wird auf den Bürgersteigen gefahren, und da gibt es weder Pflaster noch viel Autoverkehr. 2 Hypothesen a) Dresdner Radfahrersind alle Peter Pans und bleiben immer 10 Jahre alt; b) nichts darf den Fluss des motorisierten Individualverkehrs stören….

  11. @ Stefan/ Anton: Obwohl selbst bei reinen Kfz-Kfz-Unfällen eine indirekte Radbeteiligung nicht ausgeschlossen ist: Auto bremst wg. Radfahrer, Hintermann brettert drauf… ;). Und: Rad-Rad bzw. Rad-Fußgänger-Unfälle werden seltenst gemeldet.

    Die ganze Situation ist doch verfahren. Fest steht: wie es jetzt ist, geht es nicht. Jeder hat dort ein Problem: Fußgänger, die (fast) umgefahren werden/ Radfahrer, die sich kaum legal verhalten können (das Pflaster IST übel!)/ Autofahrer, die aufpassen müssen, wie Hölle…

    Eigentlich muss das Ganze doch mal vernünftig betrachtet werden: wie lange wird es ein „Provisorium“ sein? Ich behaupte mal: mind. 10 Jahre. Das wären dann also 250.000/ 10 = 25.000 Euro pro Jahr.

    Ich habe irgendwo mal gelesen, dass ein Schwerverletzter volkswirtschaftlich etwa 100.000 Euro „kostet“.

  12. Seit wann fahren nur Radfahrer bei Rot, @TomNeustadt? Eine Stunde Forschung an einer beliebigen Ampelkreuzung wird Dir empirisch bestätigen, dass viele, sehr viele Autofahrer noch bei Kirschgelb schnell über die Kreuzung huschen. Gegen die unrealistische Selbsteinschätzung, die viele von sich haben, sprechen außerdem jährliche Bußgeldrekorde (und die sozialmedialen Ausfälle der Geblitzten, Parkzettelgetroffenen usw).

    Gegen Deine Ignoranz würde helfen, öfter Unfallmeldungen in Zeitungen zu lesen, einfach ganz kurz sz-online aufrufen und voila, eine täglich sinngemäß zu findende Meldung (meistens sind es sogar mehrere): „Fahrer offensichtlich betrunken:A4 bei Hermsdorf nach Unfall gesperrt“ — Der war Autofahrer übrigens, nicht Radfahrer.

  13. @Peter Macheli genau soviele Unfälle mit Betrunkenen Radfahrern finden Sie in der Medienstelle der Polizei Sachsen. Radfahrer kennen ja noch nichtmal den Unterschied zw Zeichen 240 und 241.

  14. @ Peter Micheli: hier vergleichen Sie Birnen mit Äpfeln. Der Bischofsplatz ist meines Erachtens keine Autobahn. @ Pieschener: ohne Kommentar, weil mir da schon die Finger vom schreiben wehtuen würden. Man könnte ja mal einen Ankohltest bei den Radfahrern machen. Mehr möchte ich nicht zu Ihren geistigen Ergüssen schreiben

  15. Pieschener

    Es nervt vor allem das permanente Unschuldsgetue der Kampfradler. Als auswärtiger Provinzler bin ich nur Gelegenheits-Autofahrer in DD, aber auch ÖPNV-Nutzer, der nicht aufs Phone, sonderen mit wachen Augen aus dem Fenster guckt.
    Und da erlebe ich in schöner Regelmäßigkeit Beinahe-Unfälle, die nur dank reaktionsschneller Autofahrer verhindert werden, während der Radfahrer, der dem Pkw die Vorfahrt geschnitten oder mal eben bei Rot vor ihm rübergewischt ist, selbstherrlich über Bordsteine und Grünanlagen entschwindet – und sich meistens noch eins grinst.
    Vom Verhalten der Radler gegenüber Fußgängern ganz zu schweigen… erst recht, wenn die Fußgänger mal Protest anmelden. Da ist der Mittelfinger noch die geringste Antwort.

    Was nicht heißt, dass motorisiert nicht auch genug Spinner unterwegs sind, aber das war jetzt nicht das Thema.

  16. @Riesaer: Situation heute beobachtet. Autofahrer hält auf einer gut ausgebauten Straße mit ca. Tempo 80 auf die Kreuzung zu. Er hat grün. Aber ein Radler quert einfach bei Rot. Kreisch-Quietschen mit Gummiabrieb. Dann mit Schrecksekundenverzögerung volles Rohr auf die Hupe. Radler längst verschwunden. Inzwischen Ampel auf Dunkel-Gelb und Autofahrer beschleunigt wieder.

    Will meinen, Kampffahrer gibt’s auf beiden Seiten. Wie unterschiedlich man Fahrstile wahrnimmt hab ich vor einiger Zeit mal in einem Dreiseitenvergleich niedergeschrieben.

  17. @Anton: Richtig und danke!

    Für Autofahrer ist die Lobby breit aufgestellt. Dass sich der eher kleine ADFC laut äußert, ist deshalb kein Wunder.

    Auch hier, wie auch in anderen Foren, sehen sich alle im Recht, und wollen nicht miteinander reden sondern streiten. Nur die Positionen sind betoniert.

    Das Problem sehe ich imho darin, dass es ein Angebot der Stadt bzw. der Verkehrsplanung geben muss, das für die meisten zufrieden nutzbar ist. Damit könnte ein Großteil der Konflikte beseitigt werden!

    Und ja: Im Hecht verstehe ich auch nicht, wie jemand mit dem Rad über Schrittgeschwindigkeit auf dem Bürgersteig fahren kann!

    Ansonsten kann ich nur immer wieder an Autofahrer appellieren, die vom Gesetz vorgesehenen 1,5m Abstand zum Radfahrer beim Überholvorgang einzuhalten!

  18. Und wenn wir einmal beim Ausbau sind (der mehr als notwendig ist), dann will ich endlich auch ne Ampel, die Sinn macht – für all die Grundschüler, die sich aus der Leipziger Vorstadt (Bogenviertel) jeden Morgen – am besten noch per Rad – gen Hechtschule aufmachen… Macht das mal, ihr Verkehrsplaner – das ist nämlich wirklich unter aller Sau. Die Ampel benötigen wir dann auch nicht an diesem blöden Knotenpunkt am Bischofsweg, sondern in Höhe Johann Meyer-Straße… Aber darauf kann ich auch ewig warten, wurde mir mal auf eigene Anfrage von verschiedenen Parteivertretern erklärt…

  19. @Eule

    Hat den Kommentar ein ADFC-Roboter aus dem Populismus-Baukasten zusammengebastelt? Da ist ja jeder Satz ein Schenkelklopfer! Kompletter Fettdruck und ein paar Ausrufezeichen hätten der Sache noch gutgetan.

  20. @TomNeustadt: Ganz einfach. Dahinter bleiben. Am Besten dann noch ein fröhliches Lied im Radio lauter drehen, die Mundwinkel nach oben schieben und sich über das Leben freuen. Die paar Sekunden, die man beim Hinterherfahren verliert, sind den Ärger nicht wert.

    Gebe zu, das gelingt mir nicht immer. Aber wenn es gelingt, ist die Stimmung viel besser.

  21. Meine Empfehlung: Übelstes Kopfsteinpflaster oder gleich Feldweg für Autos und feiner Asphalt für Radfahrer. So gleichen sich die Erlebenswelten etwas an.

  22. @Maik: Bitte mit Link oder Screenshot, zumindest https://www.polizei.sachsen.de/de/presseinfo_aktuell.asp widerlegt Deine Aussage komplett!

    @TomNeustadt: Äpfel und Birnen kann man vergleichen, ist beides Kernobst. Fahrradfahrer und Autofahrer kann man unter dem Gesichtspunkt der Regeleinhaltung auch vergleichen, sie müssen sich an Verkehrsregeln halten. Besoffen fahren ist verboten. Bei Rot ebenfalls. Das hat gar nichts mit Autobahn zu tun. Aus diesem Grund ist es völlig blödsinnig, immer mit dem Finger auf eine Seite zu zeigen und rumzuABERn.

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