Seit 25 Jahren wird in dem Club unter und über der Groovestation getanzt und gefeiert. Die meisten Besucher sind inzwischen wahrscheinlich jünger. Das Downtown auf der Katharinenstraße feiert an diesem Wochenende mit jeder Menge Party und elektronischen Klängen das „Vierteljahrhundert“. Ein kleiner Rückblick.
Dresden Neustadt – frühe 90er Jahre. Die Anzahl der Szene-Kneipen lässt sich locker an zwei Händen abzählen. Sanierte Häuser, gepflegte Gehsteige, Hipster auf den selbigen – Fehlanzeige. Die Neustadt gebärdete sich noch als ungezogenes Kind, als Rotzlöffel, auf den der Rest der Stadt mit dem Finger zeigte. Mütter verboten ihren Kindern die Überquerung der Elbe.
Doch das Viertel ist im Aufbruch, den ersten Szene-Kneipern steigt der Gewinn zu Kopf, getanzt wurde in Base und Gasschleuse zu Techno, fette Partys stiegen im Panzerhof. Der Jugendklub Martin-Anderson-Nexö etablierte sich gerade als Scheune, nur wenige Monate zuvor sorgte eine damals noch wilde Band namens „Die Toten Hosen“ mit einem Geheimkonzert für ein volles Haus.
Doch ein ehemaliger Fliesenleger hat im Hinterhof der Katharinenstraße ganz andere Pläne. Der Keller ist ideal und aus dem „Techno“ ist inzwischen „Dancefloor“ geworden und lockt nun Tanzwütige aus der ganzen Stadt ins Viertel. Schon bald wird das Downtown zur angesagten Disco. Andreas Voigt, der Gründer, schaffte aber auch Platz für experiemtelle Bands wie „Moloko“ oder „Massive Attack“, ein Berliner DJ namens „Der lächelnde Schamane“ verzaubert wenige Eingeweihte. Etwas später startet hier mit dem Montags-T-Dance die erste richtig erfolgreiche Schwulenparty und auch der Nasty-Love-Club hatte hier seine Wurzeln.
Später gibt es Betreiber-Wechsel, den Gründer zieht es ins Ausland ans Meer und übergangsweise versuchen sich zwei Türsteher. Dann übernahmen die Herren Andreas Preuß, Stefan Schulz und Klaus Körner das Ruder. Der Club wurde renoviert und umgebaut und etablierte sich als Tanzdiele mit Neustadt-Attitüde. Inzwischen mit drei verschiedenen „Floors“ auf drei Etagen wehrt sich der Club erfolgreich gegen die Großdiscos, von denen die meisten schon längst wieder Geschichte sind.
Downtown-Geburtstag
- Downtown, Katharinenstraße 11-13 (Kulturhof), Freitag und Sonnabend ab 22 Uhr
- Freitag, live „2 Limited“, dazu DJ’s Kommander Knecht aka Sergeant Klang & TJ „HitsHitsHits“ Meyer, im Elektro-Club, dem Club im Club spielt das Projekt „Neondance“ Ju von Dölzschen an Gitarre und Saxophon. Dazu legt DJ Scheih Elektro-Sound auf. Im Lofthouse, dem Club im Obergeschoss gibt es ein DJ-Battle mit dem Moccatunes DJ Team, freundlich präsentiert vom MC Dread Eye.
- Sonnabend, live „Pete & Kloppenburg“, im Club steigt die Techno-Party mit DJ Digital Kaos, im Lofthouse gibt es das legendäre Bartender-Battle gefeiert und der Haus-DJ Regino legt im Mainfloor auf.
Wie alt ist eigentlich das „Flower-Power“? Dürfte ähnlich alt sein.
@abrazzo: Das gibt’s ja schon lange nicht mehr. Heißt doch schon seit acht Jahren Rosis Amüsierlokal. Und die Reanimation des Flower-Power unter dem Bahnhof Neustadt war ja nur von kurzer Zeit.
Sorry, falsch ausgedrückt. Ich meinte ob die Gründungsdaten der beiden Hüpfbuden nahe beieinander liegen.
Den Titel „Älteste Disco“ könnte man auch so verstehen, daß sie als erste gegründet wurde unabhängig davon, ob sie noch besteht.
In dem Sinne ist das Downtown ganz sicher nicht die älteste Disko. Ganz korrekt wäre wohl „Älteste noch existierende Disco“. Aber das Flower-Power kam erst 1998 nach Dresden.
O:k. Danke!
Ich glaube die älteste Disco ist im Bärenzwinger mit der Reihe „woanders“.
Und der Bunker auf Strasse E…?