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Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

Herzlichen Glückwunsch, Café Europa

Café Europa bei Nacht - Foto: Café Europa
Café Europa bei Nacht – Foto: Café Europa
Vor 25 Jahren hatten drei Herren die Idee an der Königsbrücker Straße eine Kneipe zu eröffnen: „Mc Pub“ sollte sie heißen und rund um die Uhr auf haben. Die drei Herren, Hans-Peter Weber, Hans-Martin Jahn und Andi Tampe, hatten schon das eine oder andere Kneipchen in Dresden ins Leben gerufen – „Die 100“ oder in der Altstadt das „Maximus“. Nun also eine Kneipe auf der Königsbrücker Straße in einem Haus mit ziemlich langer Geschichte.

Eröffnung im Oktober 1992

Glücklicherweise kam es nie zu diesem merkwürdigen Namen – im Oktober 1992 wurde das Café Europa geboren. Dresdens erstes Café, das rund um die Uhr geöffnet hatte. Gewissermaßen ab der ersten Stunde zog das Kneipchen die Nachtschwärmer an. Nach drei Jahren hatten die drei Herren aber genug vom Nachtgeschäft und veräußerten das Café an einen gewissen Ferenc Weidel, der hatte bis dahin gastronomisch erster Erfahrungen in Radebeul gesammelt und übernahm nun eine der berüchtigsten Bars der Stadt.

Denn wie das so ist mit Nacht-Cafés, das zieht immer ein besonderes Klientel an. In der ersten Zeit war es vor allem ein beliebter Treff für Kellner anderer Szene-Cafés, während Dresdens erstem Bau-Boom in den 1990ern kamen englische Bauarbeiter scharenweise und das Lokal etablierte sich auch als After-Show-Treffpunkt. Die Ärzte feierten hier, die Jungs von U2 und auch die Dynamo-Spieler haben es hier mehrfach krachen lassen.

Vater Ferenc und Tochter Luisa  Maria Weidel
Vater Ferenc und Tochter Luisa Maria Weidel

Generationen-Wechsel

Inzwischen hat Weidels Tochter, Luisa Maria, weitestgehend das Zepter übernommen. Als 18-Jährige hat sie hier mit Putzen angefangen, sich dann langsam bis zur Bar hochgearbeitet und schmeißt nun weitestgehend den Laden, während sich Papa um die anderen beiden Cafés (Continental, Eckstein) des Familienunternehmens kümmern kann. In den vergangenen Wochen hat sich Luise in die Geschichte der Königsbrücker Straße 68 eingelesen.

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Das Haus ist ein typisches Gründerzeithaus, gebaut um die Jahrhundertwende. Anfangs war hier der Fabrikant & Kaufmann Richard Selbmann mit seinem Schokoladen-, Pralinen- und Zucker-Imperium (Santosa) ansässig. In den Räumen des heutigen Cafés befand sich eine der 44 Selbmann-Filialen. Nach dem 1. Weltkrieg residierte hier ein Kolonialwarenhandel, zu DDR-Zeiten gab es einen Bäcker und einen Fleischer, im Hinterhof produzierte der VEB Steppdecken Dresden. Nach der Wende zog für zwei Jahre ein Computerfachgeschäft ein.

Und das Café läuft und läuft und läuft. „Ja, wir haben das schon gemerkt, dass nebenan der Elbsalon eröffnet hat“, berichtet Ferenc Weidel. Auch die schwankenden Touristenzahlen der vergangenen Jahre haben sich ausgewirkt. Aber 2017 läuft bislang prima – und das trotz Schauburg-Umbau. „Das könnte unser bislang bestes Jahr werden. Der Umbau vor einem Jahr hat sich offenbar bezahlt gemacht.

25 Jahre Café Europa

  • Am Sonnabend wird nun Geburtstag gefeiert. Mit „fetten Beats, Freibier und Bowle“. Am Nachmittag um 6 Uhr geht es los, und ein Ende ist natürlich nicht vorgesehen.
Freibier in Hülle und Fülle
Freibier in Hülle und Fülle