Bereits im Mai diesen Jahres hat die Bio-Markt-Kette Denn’s die Bios-Sphären-Filiale auf der Alaunstraße übernommen und seit einigen Wochen auch die Hauptfiliale des wohl ältesten Dresdner Bio-Anbieters an der Königsbrücker Straße (Eingang Bischofsweg). Ab dem 13. November soll nun auch dieser Bio-Laden im neuen denn’s Outfit erscheinen.
Daniela Wolf, bei denn’s für Unternehmenskommunikation zuständig, sagt: „Wir haben uns bemüht, das Sortiment so weit wie möglich beizubehalten – vor allem auch das regionale Sortiment.“ Die Angebotsartikel sollen weiterhin bestehen bleiben. Schon bisher war die dennree GmbH einer der wichtigsten Lieferanten für die Bio-Sphäre.
Die Bio-Sphäre war nach eigenen Aussagen der älteste Bioladen Dresdens und wurde im Juni 1991 von Patrick Schindler gegründet. Der erste Laden befand sich auf der Förstereistraße. Schon nach wenigen Monaten kam René Bradatsch hinzu, der die beiden Läden bis zum Schluss führte.
2015 erweiterte Bradatsch das Geschäft und eröffnete die zweite Filiale auf der Alaunstraße (Neustadt-Geflüster vom 26. November 2015). Warum Bradatsch die Bio-Sphäre jetzt an denn’s abgegeben hat, ist unklar. Auf Anfragen auf verschiedenen Kanälen gab es bisher keine Antwort.
Damit ist neben der Bio-Company auf der Louisenstraße die zweite große Bio-Kette in der Neustadt heimisch geworden. Insgesamt gibt es derzeit über 270 denn’s Biomärkte in Deutschland und Österreich.
Nachtrag, 9. November
Wir haben René Bradatsch am Donnerstag erreicht. Er erklärt, der Verkauf habe private Gründe, es sei seine souveräne Entscheidung, von einer Pleite, wie an mancher Ecke in der Neustadt gemunkelt wird, könne keine Rede sein. „Ich habe 26 Jahr hart und viel gearbeitet, das war schön, aber das Leben hält noch mehr als 70-Stunden-Wochen bereit“, so Bradatsch.
Er will sich nun erst einmal eine Auszeit nehmen und sich dann auf neue Aktionsfelder stürzen. Denn’s war bisher schon an der Bio-Sphäre als Minderheitsgesellschafter beteiligt, da lag es nahe, an das Unternehmen zu verkaufen. Bradatsch: „Mir war auch wichtig, dass alle Angestellten übernommen wurden.“
Im Mai wechselte die Filiale auf der Alaunstraße zu Denn’s, zum 1. September dann die Hauptfiliale im Eckhaus Bischofsweg/Königsbrücker Straße.
Sehr Schade. Ich lasse mein Geld lieber in lokalen bzw. inhabergeführten Läden als bei großen Ketten. Bleiben in der Neustadt noch die VG und das Grüntal.
Wehe die Kolle Mate fliegt aus dem Sortiment!
Zentralisation ist das Verschlucken der kleinen Kapitalisten durch die großen und Entkapitalisierung der ersteren. Es ist wieder nur … die Scheidung der Arbeitsbedingungen von den Produzenten, zu denen diese kleineren Kapitalisten noch gehören, da bei ihnen die eigene Arbeit noch eine Rolle spielt; … Dieser Prozess würde bald die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn nicht widerstrebende Tendenzen beständig wieder dezentralisierend neben der zentralisierenden Kraft wirkten.“ K. Marx, Kapital III
Der Konkurrenzkampf wird durch Verbilligung der Waren geführt. Die Billigkeit der Waren hängt, unter sonst gleichen Bedingungen, von der Produktivität der Arbeit, diese aber von der Stufenleiter des Produktion ab.
Die größeren Kapitale schlagen daher die kleineren. …
Die kleineren Kapitale drängen sich daher in Produktionssphären, deren sich die große Industrie nur noch sporadisch oder unvollkommen bemächtigt hat.
Die Konkurrenz rast hier im direkten Verhältnis zur Anzahl und im umgekehrten Verhältnis zur Größe der rivalisierenden Kapitale. Sie endet stets mit dem Untergang vieler kleinerer Kapitalisten, deren Kapitale teils in die Hand des Siegers übergehen, teils untergehen.“ K. Marx, Kapital I
@Marx
Wohl einer der geistreichsten Kommentare, die diese Seite bisher gesehen hat.
Man stelle sich vor, die Kommentarqualität wäre stets auf diesem Niveau. Man könnte direkt was lernen, statt sich immer nur abzulenken. So, und jetzt geh ich kacken.
Ich nehme mir schon lange vor, mich intensiver mit dem Marxismus zu beschäftigen, aber echt jedes Mal, wenn Seldon was postet, vergeht mir die Lust.
Über 150 Jahre alte „Kamellen“ , aber hochaktuell !!!
Zu Kommentar 3
Der Kapitalismus.
Über den Kapitalismus und seine unerwünschten Nebenwirkungen zu diskutieren ist das Eine.
Den Anderen alles zu neiden aber keine Lust, selbst mal den Arsch aus den Federn zu bekommen das Andere.
Ich komm mit. Kacken.
Hallo Erichsen, Nee, keine Nebenwirkungen! So funktioniert nunmal der Kapitalismus. Konkurrenz, Wachstum bei Strafe des Untergangs, Konzentration und Zentralisation des Kapitals. ..Was hat diese Feststellung mit Neid zu tun?
Schön zu wissen, wer hier wann weswegen Exkremente absondert. Mannomann. Was läuft denn falsch bei euch ? Durftet ihr früher nicht lange genug auf euer A-A im Töpfchen schauen ? Echt gruselig.
Wieso darf man hier Ka***n schrieben.
Große Ka*******en fressen kleine Ka*******en … so scheinst es doch gewesen zu sein.
…da geh ich eben bei „Denn’s“ klauen…
Die Gesellschaft kriggt halt was sie (in der Mehrheit) will und verdient. Da ist auch der Marx seine technokratisch-ideologisiernde Folgewirkung nur ein Furz in der Wüste. Intellektuelle Selbstbefriedigung. Solange die Gesellschaft mehrheitlich nicht irgendwie begreift dass es ohne Verzicht nicht geht– echten Verzicht, für alle, anteilig nach den eigenen Pfründen, wird das nix. Mit dem SUV zur VG zu fahren ist genauso sinnlos wie den Verkauf der Biosphäre jetzt zu skandalisieren. Ihr seid nicht besser oder schlechter als die anderen, im Moment sind wir alle zusammen Scheiße! (/moralgesülze_off)
Hallo Kurth, Verzicht schön und gut…Aber wieso sollte ein Hartz4er oder mittelprächtig Verdienender verzichten, wenn er’s überhaupt könnte? Im Normalfall ist da selbst nach dem Aldi-Einkauf das Portemonnaie schon leer. Auf der anderen Seite das reichste Zehntel der (deutschen) Bevölkerung, mit 67% des Gesamtvermögens (4.813 Mrd. Euro), die Top 1 % 35,8 % mit 2.590 Mrd. Euro (Zahlen lt. wiki für 2007) könnten schon wesentlich verzichten, nur liegt es halt in der Natur der Sache (Kapitalismus), dass das Kapital von vielen Händen in wenige wandert.
Solange „die Gesellschaft“ nicht begreift, das es die Produktionsverhältnisse sind, die diese und weitere Mißlichkeiten (Armut, Hunger, Krieg, Umweltprobleme, …) hervorruft und es keine Betriebsunfälle, abstellbare Nebenwirkungen oder Versagen der Politik oder einzelner Manager sind, wird es aber in der Tat nix…
@Seldon
Die Gesellschaft hat das ja kapiert und sogar Alternativen getestet. Die nannte sich Sozialismus. War aber nichts!