Eines der vielen Bauprojekte am Montagabend im Ortsbeirat – die Sanierung des beruflichen Schulzentrums (BSZ) „Prof. Dr. Richard Zeigner“. Die große gelbe Schule auf der Melanchthonstraße soll nicht nur gründlich renoviert, sondern auch bis zur Tieckstraße hin erweitert werden.
Das denkmalgeschützte Gebäude an der Melanchthonstraße soll saniert und bedarfsgerecht mit einem separaten Erweiterungsbau sowie einer Zweifeldschulsporthalle ergänzt werden. Das Bauvorhaben wird in zwei Bauabschnitte gegliedert. Unter weiterer Nutzung der derzeitigen Außenstelle des BSZ für Wirtschaft auf der Bodenbacher Straße 154 wird zunächst der Erweiterungsbau mit integrierter Sporthalle errichtet.
Nach Fertigstellung wird der Schulbetrieb dorthin verlagert und damit Baufreiheit im Bestandsgebäude erreicht. Der Baubeginn soll im Mai 2018 erfolgen, die Fertigstellung des Gesamtvorhabens ist für Oktober 2021 geplant.
Der Schulleiter Konstantin Samaras, der sich vor einer Weile schon mit der Schließung der traditionsreichen Schule oder mit einem Umzug nach Gorbitz konfrontiert war, zeigte sich am Montag zufrieden: „Ich freue mich und teile den Optimismus der Planer“. Die Ortsbeiräte nahmen die Pläne dann auch einstimmig an.
Die für die Sanierung benötigten knapp 35 Millionen Euro sind bereits im Haushalt 2017/18 eingeplant. Allerdings rechne man mit einer 40-prozentigen Förderung durch den Freistaat Sachsen, erläuterte Abteilungsleiter Michael Fücker vom Schulverwaltungsamt.
Die Berufsschule wurde 1854 gegründet und ist damit die älteste Dresdens. Das Haus in der Melanchthonstraße wurde nach Plänen von Hans Erlwein 1916 fertiggestellt. Anfangs befand sich hier die Studienanstalt für Mädchen an der Weintraubenstraße sowie die 49. Volksschule an der Tieckstraße. Die 49. Volksschule (ebenfalls in Blockrandbebauung errichtet) und die Berufsschule nutzten einen zwischen beiden Gebäuden liegenden Schulhof. Die dritte Hofseite schloss das zweigeschossige Turnhallengebäude ab. Das heutige Berufsschulzentrum diente seit 1928 der beruflichen Ausbildung und trägt seit dem Jahr 1971 den Namen „Prof. Dr. Zeigner“. Die 49. Volksschule, bereits seit 1888 genutzt, diente im zweiten Weltkrieg als Flüchtlingslager, wurde beim Angriff am 13. Februar 1945 zerstört und anschließend abgetragen.
Heute unterrichten hier rund 60 Lehrer etwa 600 Auszubildende.
Die Sanierungspläne müssen nun noch durch die Ausschüsse (Finanzen, Stadtentwicklung, Bildung), am 14. Dezember soll der Stadtrat über die Vorlage entscheiden. Details unter: www.dresden.de
Richard Zeigner? Ist damit Erich Zeigner gemeint, der sächsische Ministerpräsident, der von der Reichwehr weggeputscht wurde und später im KZ saß?
Ja.
Nun ist es los gegangen und der schöne unbebaute der Hof der Zeigner-Schule ist nur noch eine Mondladschaft.
Schade drum, aber der Platz wird eben gebraucht… :-(
Interessant, daß die Schule den Namen „Professor Dr. Richard Zeigner“ trägt. Denn der vermutliche Namensgeber hatte zwar Richard als zweiten Vornamen, sein Rufname war aber Erich, was auch so auf seinem Grabstein steht.
Genau genommen heißt sie „Dr.-Zeigner-Schule“, wieso ich im Text oben den Richard hatte, weiß ich jetzt auch nicht mehr.