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Von einer Hasenjagd und bunten Eiern

Ich wollte eigentlich nur mal kurz Luft schnappen gehen. Früh am Morgen ein bisschen über den Alaunplatz schlendern, vielleicht ein paar Schritte in die Heide, doch dann kam alles ganz anders. Schon vom Bischofsweg aus konnte ich unzählige kleine braune Geschöpfe sehen, sie huschten über die Wiese und zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht.

In der Morgendämmerung war noch kein Mensch weit und breit zu sehen, also schlich ich näher. Und ich konnte die kleinen braunen Wesen genauer beobachten, die meisten hatten winzige weiße Punkte am Hintern, die total puschelig aussahen.

Osterhasen am Alaunplatz
Osterhasen am Alaunplatz

Die Kleinen waren so beschäftigt mit Hin- und Herflitzen, dass sie mich überhaupt nicht bemerkten. Zwischen den langen Pfoten trugen sie kleine Bastkörbchen über die Wiese und versteckten diese zwischen den Grasbüscheln. Das ist in dem hügeligen Gelände nun überhaupt kein Problem. Weil man diese Hügel auf den ersten Blick noch nicht einmal sehen kann, eignen sie sich zum Verstecken für die kleinen Bastkörbchen besonders gut.

Über Eier gestolpert

Und schwups, schon ist es passiert. Ich stolpere und lege mich der Länge nach hin. Der Grund meines Stolperns ist schnell ausgemacht. Ein paar grüne Eier. Grüne Eier im Gras zu verstecken, empfinde ich nun als ganz besonders fies. Doch bevor ich mich aufregen kann, geraten die kleinen braunen Kameraden um mich herum in viel größere Aufregung, denn sie fühlen sich nun ertappt und fürchten um ihre Geheimnisse.

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tranquillo

Einer der Schlappohren, er ist ein bisschen größer als all die anderen, hoppelt auf mich zu. Zwischen seinen Löffeln trägt er eine Brille und scheint auch sonst irgendwie der Boss zu sein. Er fährt mich an, was ich hier zu suchen hätte und ob ich den Kindern am Ostersonntag die Überraschung verderben wollte.

Ich stammele etwas von dem Kind im Manne und großer Neugier. Mit einem machtvollen Papperlapapp wischt er mein Gerede beiseite. Ich müsse ihm an Ort und Stelle schwören, kein Wort über die Verstecke zu verlieren. Ich sehe mich um, selbst beim besten Willen kann ich kein verstecktes Ei sehen, wie sollte ich dann etwas verraten können? Das ist ihm vollkommen egal, ich soll schwören. Also hebe ich die Hand, spreize zwei Finger ab und schwöre bei meiner Neustadt-Ehre, dass ich die Verstecke nicht verraten werde.

Der Oberhase ist zufrieden und pfeift seine Truppen zusammen, in ein paar Stunden werden hier die Familien mit Kindern eintreffen, dann darf kein Hoppelhäschen mehr zu sehen sein. Ich verziehe mich dann auch besser. Als ich Stunden später tatsächlich zahlreiche Familien auf dem Alaunplatz Ostereier finden sehe, bin ich mir schon gar nicht mehr so sicher, ob die Begegnung am Morgen nicht vielleicht doch ein Traum gewesen ist.

Frohe Ostern!
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