In der Galerie Holger John herrschte gestern bei der Vernissage zur neuen Ausstellung „Schnee von gestern“ dichtes Gedränge. „Mit dem Thema hat er wohl wieder ins Schwarze getroffen“, murmelt ein Mann, der mir notgedrungen ins Ohr spricht aufgrund des Platzmangels. „Alles wird gut!“, sagt Stühle schleppend im Vorbeigehen Holger John.
„Schnee von gestern“ stellt Kunst vor 1989 vor. Es kam ein wertvolles, vielfältiges und diskussionsfähiges Sammelsurium aus öffentlichen Einrichtungen und privater Hand zusammen. Dazu gehört das nahezu inflationär bekannte Bild Walter Womackas „Am Strand“ ebenso wie Opitz‘ „Büchse der Pandora“ und ein Harlekin Metzkes‘.
„Die Blätter sprechen für sich“, stellt Weinsdorfer fest und so werden diese über die Dauer der Ausstellung bis zum 11. Februar noch für Erinnerungen auffrischen, Debatten entfachen und hie und da sicherlich ein Korn Sentimentalität streuen.
„Schnee von gestern“ Kunst vor 1989
- Grafik, Malerei, Plastik, Druckgrafik, Plakat, Fotografie
- Galerie John, Rähnitzgasse 17
- 11. Januar bis 11. Februar
Eine sehr schöne Ausstellung. Schade nur, dass es um den „Schnee von gestern“ und nicht um den „Schnee am Elbufer“ geht. Da fehlt hier direkt die Diskussionsgrundlage. ;)
Eine tolle Ausstellung, die zu besuchen ausgesprochen empfehlenswert ist. Eine völlig entspannte und ideologieferne Herangehensweise an das Thema Kunst in der DDR. Und außerdem kann man manch außergewöhnliche Arbeit zu erstaunlich guten Preisen erwerben.